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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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»Das ist ja wirklich total lecker. Was ist das?«
    Â»Reis mit Möhren und Hammelfleisch«, sagte Andrjuscha stolz. »Und das Fleisch wird gebraten in Hammelfett. Kommt von Hinterteil von Hammel. Deshalb ist so lecker!«
    Ich verschluckte mich und musste husten.
    Â»Trinkst du Wodka?«, fragte Andrjuscha.
    Â»Ich bin siebzehn«, brachte ich empört hervor.
    Hatte ich gerade wirklich Hammelarsch gegessen?
    Â»Also trinkst du Wodka«, stellte Andrjuscha fest. Er nahm die eiskalte Kristallkaraffe und schenkte mir ein, noch bevor ich protestieren konnte.
    Hammelarsch???
    Â»Za Zdorovje!«, rief Andrjuscha.
    Â»Auf die Gesundheit!«, sagte Katjuschka und beide kippten das Glas in einem Schluck. Ich war wirklich kein Freund von alkoholischen Getränken, aber nach der Sache mit dem Hammelarsch hatte ich das Gefühl, ich könnte was zum Runterspülen gebrauchen. Ich nippte an dem Wodka. Er brannte wie flüssiges Feuer meine Kehle hinunter. Katjuschka klopfte mir auf die Schulter.
    Â»Tut gut, was?«, sagte Andrjuscha.
    Â»Ja«, keuchte ich.
    Â»Nimm einen Löffel Plov, das hilft!«, sagte Katjuschka und lachte wieder. Ich tat wie empfohlen und sofort ließ das Brennen nach. Der Plov schmeckte plötzlich sogar noch besser!
    Andrjuscha nahm erneut die Karaffe in die Hand. Der zweite Schluck war schon nicht mehr ganz so fies, besonders weil ich sofort Plov hinterherschob. Andrjuscha schenkte mir nach. »Zu Plov muss man trinken. Geht nicht anders!«
    Â»Und jetzt hole ich dir dein Kobesteak«, sagte Katjuschka.
    Â»Nein«, protestierte ich schwach. Ich stamme aus einer Fleischer-Familie, deswegen bin ich mit großen Mengen Fleisch vertraut, aber das war doch eine Nummer zu heftig für mich. Mein Bauch war zum Platzen voll. Das ganze Fleisch lähmte meine Hirnzellen. Der Wodka waberte durch meine Adern.
    Ich fühlte mich total … gut. Es war hier aber auch gemütlich! Warm und nett und behaglich und familiär. Katjuschka fragte mich nach der Schule, und weil ich so guter Stimmung war, erzählte ich, dass es mir sehr gut gefallen würde und dass alle Mädchen total nett seien. Ich kam richtig in Plauderstimmung. Ich schwärmte davon, wie klasse es von Irina war, uns einfach einzuladen, und dass ich noch nie bei einer russischen Feier war und dass es eine Ehre sei, hier dabei zu sein. Andrjuscha schenkte noch mal aus der Karaffe nach. Da hörte ich Hedi hinter mir, die sich vernehmlich räusperte.
    Â»Das ist aber wirklich der letzte«, sagte ich abwehrend. »Ich bin das überhaupt nicht gewöhnt.«
    Andrjuscha und Katjuschka nickten verständnisvoll und stießen mit mir an. Der Wodka verschwand schneller als eine Schneeflocke im Sommer. Und sofort wurde mir nachgeschenkt. Irgendwie war das mit dem Neinsagen hier schwieriger als anderswo.
    Zwar versuchte mir Katjuschka zum Glück nicht mehr ein Kobesteak zu organisieren, doch plötzlich zauberte sie von irgendwoher einen Laib Schwarzbrot und einen großen weißen Klumpen Frittierfett her und stellte ihn vor uns auf den Tisch.
    Â»Ah! Borodinsky mit Salo«, verkündete Andrjuscha, nahm ein scharfes Messer und säbelte dünne Scheiben von dem Fett und legte sie auf ein Brot.
    Â»Ihr esst Frittierfett auf Brot?«, fragte ich.
    Â»Ist kein Frittierfett«, lachte Andrjuscha. »Ist Salo!« Er hielt mir die russische Stulle hin.
    Â»Gesalzenes Schweinefett«, übersetzte Katjuschka.
    Â»Hilft beim Trinken!«, sagte Andrjuscha. »Kann man mehr Wodka trinken.«
    Das war der Moment, an dem ich die Notbremse ziehen musste. »Entschuldigung«, sagte ich. »Ich muss mal auf die Toilette.«
    Â»Aber wenn du wiederkommst, musst du probieren Borodinsky«, rief Katjuschka mir nach. »Ist russische Tradition!«
    Â»Deine Mama will mich umbringen«, sagte ich mit schwerer Zunge zu Irina, die das ihrer Taftkleidfreundin auf Russisch übersetzte und sich dann vor Lachen bog.
    Â»Das ist gar nicht lustig«, sagte ich und musste aufstoßen. Ich fühlte mich, als hätte ich eine eiserne Boulekugel verschlugt. Kim schwankte uns mit gerötetem Gesicht entgegen.
    Â»Also«, sagte sie zu Irina. »Hier sind ja wirklich einige nette Männer, aber einen Oligarchen habe ich noch nicht gefunden. Außerdem ist die Konkurrenz echt hart«, sagte sie. »Un-fucking-believable! Ich muss dringend einen Termin beim

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