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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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wird abgefeuert. Der Griff um meine Hand lockert sich.
    Peeta trägt sie ins Wasser. Dann kommt er zurück und setzt sich neben mich. Die Morfixerin treibt eine Zeit lang auf das Füllhorn zu, bis das Hovercraft erscheint und ein Greifer mit vier Klauen sich herabsenkt, sie packt und in den Nachthimmel hinaufträgt. Dann ist sie fort.
    Finnick gesellt sich wieder zu uns. In der Hand hat er meine Pfeile, an denen noch das Affenblut klebt. Er wirft sie neben mich in den Sand. »Dachte, die hättest du vielleicht gern wieder.«
    »Danke«, sage ich. Ich wate ins Wasser und wasche das Blut ab, von meinen Waffen, meinen Wunden. Als ich in den Dschungel gehe, um ein bisschen Moos zum Abtrocknen zu sammeln, sind die Affenkörper allesamt verschwunden. »Wo sind sie hin?«, frage ich.
    »Ich weiß nicht. Die Ranken haben sich beiseitegeschoben und weg waren sie«, sagt Finnick.
    Benommen und erschöpft starren wir in den Dschungel. In der Stille fällt mir auf, dass sich über den Stellen, an denen die Nebeltropfen meine Haut berührt haben, eine Kruste gebildet hat. Die Stellen tun nicht mehr weh, sie jucken jetzt. Und zwar sehr. Ich versuche, das als gutes Zeichen zu nehmen. Dass sie heilen. Ich schaue zu Peeta und Finnick und sehe, dass beide sich im lädierten Gesicht kratzen. Sogar Finnicks Schönheit hat in dieser Nacht Schaden genommen.
    »Nicht kratzen«, sage ich, dabei würde ich es am liebsten selbst tun. Meine Mutter würde das Gleiche raten. »Dadurch entzündet es sich nur. Meint ihr, wir können es wagen, noch mal Wasser zu zapfen?«
    Wir gehen zurück zu dem Baum, an dem Peeta sich zu schaffen gemacht hatte, bevor die Affen angriffen. Während er den Zapfhahn einschlägt, stehen Finnick und ich mit gezückten Waffen da, aber es taucht nichts Bedrohliches auf. Peeta hat eine gute Ader gefunden und das Wasser fließt heraus. Wir stillen unseren Durst, lassen das warme Wasser über unsere juckenden Körper laufen. Wir füllen Muschelschalen mit Wasser und gehen zurück zum Strand.
    Es ist immer noch Nacht, obwohl die Dämmerung nicht mehr weit sein kann. Es sei denn, die Spielmacher haben andere Pläne. »Ruht euch ein bisschen aus«, sage ich zu den beiden. »Ich halte so lange Wache.«
    »Nein, das übernehme ich«, sagt Finnick. Ich schaue in seine Augen, sein Gesicht und sehe, dass er nur mühsam die Tränen zurückhalten kann. Mags. Wenigstens das kann ich für ihn tun - ihm ein bisschen Raum geben, um sie zu betrauern.
    »Na gut, Finnick, danke«, sage ich. Ich lege mich in den Sand neben Peeta, der sofort wegdämmert. Während ich in die Nacht starre, kommt mir der Gedanke, was sich an einem Tag doch alles verändern kann. Gestern Morgen stand Finnick noch auf meiner Abschussliste und heute lasse ich ihn bereitwillig über meinen Schlaf wachen. Er hat Peeta gerettet und Mags sterben lassen, und ich weiß nicht, warum. Nur, dass ich es nie wiedergutmachen kann. In diesem Moment kann ich nur schlafen und ihn in Ruhe trauern lassen. Also mache ich das.
    Als ich die Augen wieder öffne, ist es Vormittag. Peeta liegt neben mir und schläft. An den Zweigen über uns hat jemand eine Grasmatte befestigt, die unsere Gesichter vor dem Sonnenlicht schützt. Ich setze mich auf und stelle fest, dass Finnick auch sonst nicht untätig gewesen ist. In zwei geflochtenen Schalen schwappt frisches Wasser. Eine dritte enthält einen Haufen Muscheln.
    Finnick setzt sich in den Sand und bricht die Schalen mit einem Stein auf. »Frisch schmecken sie am besten«, sagt er, während er ein Stück Fleisch aus einer Muschel reißt und sich in den Mund steckt. Seine Augen sind geschwollen, aber ich tue so, als würde ich es nicht bemerken.
    Bei dem Geruch von Essen fängt mein Magen an zu knurren und ich will mir eine Muschel nehmen. Als ich meine blutverkrusteten Fingernägel sehe, halte ich inne. Ich muss mir im Schlaf die Haut aufgekratzt haben.
    »Wenn du kratzt, entzündet es sich, das weißt du doch«, sagt Finnick.
    »Ach nee«, sage ich. Ich gehe ins Salzwasser und wasche das Blut ab, während ich überlege, was ich schlimmer finde, den Schmerz oder das Jucken. Restlos bedient stapfe ich auf den Strand, schaue nach oben und blaffe: »He, Haymitch, falls du nicht zu betrunken bist, wir könnten was für unsere Haut brauchen.«
    Es ist fast schon ulkig, wie schnell der Fallschirm heruntergesegelt kommt. Ich strecke den Arm aus und die Tube landet direkt in meiner geöffneten Hand. »Wurde aber auch Zeit«, sage ich, schaffe es

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