Gefaehrliche Liebe
Aber mich traf keine Schuld, ich hatte keine Vorschrift verletzt.
Santiago stand noch an der Glasfront und fuhr sich mit beiden Händen durch seine Haare. Er dachte angestrengt nach und schließlich trafen seine Blicke wieder mich. In Bikini und High Heels lag ich auf den samtig weichen Kissen vor ihm.
»Es gibt eine neue Regel«, verkündete er. »In Zukunft wirst du die ersten vierundzwanzig Stunden nach einer Züchtigung mit niemandem sprechen ... außer mit mir!« Dann schwenkte sein Blick wieder Richtung Terrasse. »Und er wird dich nicht mehr in seine Arme schließen, nachdem ich dich bestraft habe!«
Eine Antwort oder Meinung von mir war grundsätzlich überflüssig. Ich hoffte nur weiterhin, dass er auf mich nicht wütend war. Aber nachdem er sein Anliegen nun endlich zum Ausdruck gebracht hatte, ging es ihm sichtlich besser. Er zog sein Hemd aus und legte sich neben mich. Mit einem gekonnten Griff in meine Haare führte er mein Gesicht direkt vor seines. Streng sah er in meine Augen. »Liebst du mich?«
»Ja ... ich liebe dich!«, versicherte ich ihm aufrichtig, »... und du brauchst auf Jude nicht eifersüchtig zu sein ... Er ist viel zu jung für mich.«
Er sah, dass ich es ehrlich meinte und nickte. Nachdenklich sprach er weiter: »Auch seine Jugend hat ihren Reiz, das kannst du mir glauben.« Dann griff er zu seinem Handy und tippte flüchtig ein paar Tasten, bevor er es wieder zur Seite legte. Er zeigte zur Terrasse hinaus und wir beobachteten, wie Jude von der Bar aufstand, schnellen Schrittes rund um das Penthouse ging und im nächsten Moment durch die Schiebetür hereinkam. Santiago richtete sich auf und wies ihn auf den Platz neben mir.
Jude trug sein helles Hemd lässig weit offen. Er setzte sich auf den weichen Boden und sah Santiago abwartend an.
»Sie hält dich für zu jung!«
Jude lächelte. »Ich weiß.«
»Zeig ihr, dass du es nicht bist!«
Mir schauderte bei diesen Worten.
Santiago gab ihm einen langen Schal in die Hand und ich wusste sofort, was das für mich zu bedeuten hatte ...
»Ich möchte, dass du dabei nur ihn ansiehst!«, befahl mir Santiago.
Jude drehte mich zu sich auf die Seite, öffnete mein Bikini-Oberteil und half mir heraus. Dann verknotete er meine Hände hinter dem Rücken und zog den Schal eng um meine Taille. Er schlang das untere Ende um meine Beine bis zu den Knöcheln ... Das obere Ende spannte er über meine Brüste und von hinten um meinen Hals. Danach drehte er mich wieder auf den Rücken und legte seine linke Hand mit gespreizten Fingern auf mein Gesicht. Mein Herz raste.
Er wartete eine Ewigkeit, während ich innerlich verzweifelte ... Ich wollte es nicht ... nicht schon wieder. Mein Mund öffnete sich und gierte förmlich nach Luft und zwischendurch entkam mir einmal ein hörbares, verzweifeltes Seufzen. Dann spürte ich seine zweite Hand, wie sie an meinen Hinterkopf kroch und ihn leicht anhob. Ich konnte zwischen seine Finger hindurch sein Gesicht beobachten. Er wirkte sehr ernst und konzentriert und sprach mit ruhiger Stimme: »Atme tief aus.«
Ich sah in seine schönen Augen und folgte ihm. Seine linke Hand presste sich auf meinen Mund, dabei verschloss er zwischen Daumen und Zeigefinger meine Nase. Nach zirka zwanzig Sekunden bekam ich ehrlich Angst. Er hatte das bestimmt noch nicht oft in seinem Leben getan ... Und was, wenn er nicht rechtzeitig aufhörte? Ich durfte Santiago nicht ansehen und wusste nicht mal, ob er überhaupt noch da war. Ich zog meine Beine an und drehte sie zur Seite. Ich begann mich zu winden und zu wehren, wollte ihn von meinem Kopf abschütteln, aber seine Hände waren zu kräftig. Meine Lungenflügel saugten an einem Vakuum. Meine Schreie mündeten selbst nach größter Anstrengung nur in ein leises Summen. Der Druck in meinen Ohren stieg und meine Beine schlugen wild umher. Es war zu lange. Ich konnte ihn nicht mehr ansehen, musste stattdessen meine Augen zusammenkneifen. Mein ganzer Körper verkrampfte sich. Dann ließ er mich fallen.
Sofort rollte ich mich zur Seite. Mein Hals produzierte eine erschreckend hohe Stimme, die verzweifelt nach Luft schrie. Als wäre meine Kehle zugeschnürt, kam einfach nicht schnell genug Sauerstoff in meine Lungen. Kurz sah ich Santiagos Arm neben mir. Schwindelig vom vielen Atmen drehte ich mich wieder auf den Rücken und blickte Jude angewidert und voller Entsetzen an. Sein Gesichtsausdruck war eiskalt.
»Du bist geisteskrank!«, kratzte meine Stimme verächtlich.
Er
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