Gefaehrliche Liebe
schöne Stellung zwischen seinen Beinen erst so richtig genießen.
Manchmal bedeckte er meine freiliegende Gesichtshälfte mit seiner ganzen Hand ... minutenlang ... Dann streichelte er wieder durch meine Haare. Irgendwann ergriff er meine Handgelenke und hielt sie fest. Ich sah zu ihm auf und bemerkte, wie wundervoll fremd mir sein schönes Gesicht noch war. Mein gedankliches Bild von ihm war in den letzten zwei Wochen doch etwas vom Original abgewichen. Jetzt mochte ich besonders die kleinen Falten um seinen Mund, die jeder Mimik einen intensiveren Ausdruck gaben und sich bei seinem nach unten gezogenen Lächeln tief in die Haut gruben. Ich war fasziniert von seinen schwarzen Haaren, die er genau wie letztes Mal streng nach hinten gekämmt trug, und die gemeinsam mit seinen markanten Augenbrauen die erhabene Strenge in sein Antlitz zauberten. Einzig seine großen dunklen Augen und die langen hübschen Wimpern waren die Verräter in seinem Gesicht, denn sie verwandelten jeden langsamen Augenaufschlag in einen Akt der Verführung ... vermutlich auch gegen seinen Willen.
Santiago übergab meine Handgelenke an David, der hinter mir saß und sie an meinen Rücken führte. Er hielt sie kurz fest und gab mir damit zu verstehen, dass ich so verharren sollte. Noch immer sah ich zu Santiago auf. Er legte seine warme Handfläche auf mein Gesicht, hielt mir die Augen zu, bedeckte meine Nase, meinen Mund. Er streichelte über meine Kehle, ergriff meinen ganzen Unterkiefer und drückte ihn kräftig. Mit der anderen Hand massierte er gleichzeitig meinen Hinterkopf. Santiago durfte mich überall berühren ... und so lange er wollte ... Aber, obwohl ich mit einem aufreizenden Dekolleté, das bis zu meinem Bauchnabel reichte, halb nackt vor ihm kniete, beschränkte er sich einzig auf mein Gesicht und meine Haare. Es erregte mich so sehr, ihm dabei in die Augen zu sehen, dass sich mein Mund öffnete und ich nur noch schwerfällig atmen konnte. Er spielte mit meinen Lippen, strich gefühlvoll mit seinem Daumen darüber und sie folgten geschmeidig seinen Bewegungen. Zwischen uns herrschte übereinstimmendes Schweigen und ich war so sehr auf ihn fixiert, dass ich Keathan daneben gar nicht wahrnahm. Immer wieder, wenn meine Erregung zu groß wurde, riss er mich an den Haaren in meinem Nacken, sodass ich nur noch den Himmel der Limousine im Blickfeld hatte und mich mit meinen Händen auf Davids Schuhen abstützen musste. Schließlich legte er meinen Kopf wieder in seinen Schoß und für den Rest der Fahrt bedeckte seine Hand mein Gesicht. Einzig sein kleiner Finger verlangte nach Einlass an meinen Lippen ... und genau damit hatte er meine gesamte Aufmerksamkeit für sich gebucht. Meine Erregung empfand ich schon fast als anstrengend ... bis wir endlich den Hafen von Fort Lauderdale erreichten.
David half mir hoch, jedoch meine Beine schliefen noch und ich knickte ein. Er gab Edward die Anweisung, mich zu tragen, wofür ich wirklich dankbar war, denn mit meinen High Heels hätte ich mich auf dem Holzsteg verdammt schwer getan. Gleich am ersten Pier, ganz weit draußen, lag Santiagos Yacht. »Seine Kleinste, die nur der Überfahrt dient«, erklärte mir Edward.
Santiago wollte selbst steuern und ich fand einen Platz zwischen Edward und Marcus. Meine langen gewellten Haare wehten im Fahrtwind und die Luft fühlte sich plötzlich kühler an. Edward legte schützend seinen Arm um mich und spendete mir Wärme. Ich überlegte, ob Santiago möglicherweise eifersüchtig sein würde, aber vertraute schließlich darauf, dass die Jungs wussten, was sie taten. Die Dämmerung brach über uns herein und das Boot glitt ruhig über die flache See. Santiago zündete sich eine Zigarette an und machte es sich im Kapitänssessel bequem ... Genau so hatte ich ihn mir immer vorgestellt ... den Mann meiner Träume.
Einmal drehte er sich kurz nach mir um und seiner Aufmerksamkeit entging natürlich nicht, dass Edwards Arm noch immer auf meinen nackten Schultern ruhte. In der Sekunde verbitterte sich sein Gesichtsausdruck, seine Augen formten flache Schlitze und ich hatte fast den Eindruck, dass er die Ohren etwas nach hinten zog, als würde er sie anlegen. Es genügte dieser eine Blick und Edward nahm seinen Arm von mir. Mein Herz klopfte, ich wollte doch nichts falsch machen. Edward war sauer und trotzig, er biss sich auf die Lippen, sah demonstrativ zur anderen Seite und seufzte.
»Steh auf!«, befahl ihm Santiago mit leicht gereizter Stimme, und
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