Gefaehrliche Liebe
Stöckel sanken immer wieder ein und der grobe Kies raubte mir das Gleichgewicht.
»Warte ...«, machte ich mich bemerkbar. »Du gehst zu schnell!«
Santiago hielt kurz an, küsste mich auf die Schläfe und raunte: »Nicht sprechen!« Dann ging er einfach weiter.
Leichte Verzweiflung schlich sich in meine Gefühlswelt und ließ Tränen in mir aufsteigen. Nur noch verschwommen konnte ich die schöne Umgebung wahrnehmen und beim nächsten großen Stein stolperte ich und fiel neben ihm auf die Knie. Ein Schmerzenslaut kam über meine Lippen, als ich den Boden berührte. Santiago hielt meine Hände fest in der Schlinge und sah mich mitleidig und gleichzeitig so vorwurfsvoll an, als hätte ich einen dummen Fehler gemacht. Alle waren stehen geblieben, aber keiner half mir hoch. Mühsam versuchte ich, wieder Halt zu finden und meine innere Verzweiflung wuchs. Als ich mich endlich aufgerichtet hatte, liefen bereits mehrere Tränen über meine Wangen und obwohl er dies bemerkt hatte, reagierte er nicht darauf.
Oben angekommen, kurz vor dem Eingang, befreite Santiago meine Hände. Er nahm mich in seine Arme und drückte liebevoll meinen Kopf an seine Brust, als wollte er mich trösten ... genau wie David es in meiner Wohnung mit mir gemacht hatte, nur dass es mit Santiago noch viel schöner war. Von ihm geliebt zu werden, war mein Himmelreich. Anschließend verzauberte er mich mit seinem strahlenden Lächeln und hatte dadurch weder Vorwürfe noch Fragen von meiner Seite zu befürchten.
Wir standen jetzt direkt vor dem Eingang. Eine Schiebetür öffnete sich inmitten der gigantischen Glasfront und wir betraten den loftähnlichen Wohnbereich. Angenehm klimatisierte Luft legte sich um meinen erhitzten Körper. Mein erster Blick fiel auf eine überbreite prunkvolle Treppe, an deren oberen Ende man den Flur der ersten Etage weit einsehen konnte. Zu meiner Rechten beherrschte eine meterlange Tafel aus edlem Tropenholz den Raum, umringt von achtzehn wuchtigen Stühlen, von denen jedoch nur ein einziger über Armlehnen verfügte. Ich sah den Eingang zur Küche und eine imposante Cocktailbar. An der anderen Seite erstreckte sich der gemütliche Lounge-Bereich mit mehreren samtigen Sofas, Ledergarnituren, Felldecken und hellen, kuschelweichen Hochflor-Teppichböden. Palmen und abstrakte Bilder belebten die hohen weißen Wände und hinter der breiten Treppe lag auch im Erdgeschoss ein mittiger Gang, der auf weitere Räumlichkeiten schließen ließ.
Alle versammelten sich rund um Santiago und warteten auf sein Wort. Er war sichtlich erschöpft von der Fahrt und wollte jetzt seine Ruhe haben. Er bat David, mir mein Zimmer zu zeigen und die Tasche nach oben zu tragen, alles Weitere würden wir morgen besprechen. Er küsste mich kurz, aber zärtlich, auf meinen Mund und setzte sich mit Keathan auf eine bequeme Couch. Edward und Marcus, die ich zu diesem Zeitpunkt noch ausschließlich für Leibwächter hielt, verschwanden in der unteren Ebene hinter der Treppe. Ich ging mit David.
Er führte mich über die Treppe hinauf und öffnete die erste Tür auf der rechten Seite. »Hier ist das Badezimmer. Du kannst das mittlere Waschbecken benutzen, Handtücher findest du in den Regalen dort drüben.«
Sprachlos stand ich neben ihm. Es war das mit Abstand größte und edelste Bad, das ich je gesehen hatte. An der linken Seite führte eine geschwungene Treppe hinauf zu einem mehr als großzügigen Whirlpool, der auf seiner Empore bestimmt den halben Raum einnahm. Gegenüber der Tür glänzten drei breit gezogene Waschtische mit goldenen Armaturen, dahinter eine meterlange Spiegelwand. Die halbe rechte Seite füllte ein Schiebetürschrank mit abwechselnd offenen und geschlossenen Elementen aus. An der Wand zum erhöhten Whirlpool gab es Bidets und weiße Leder-Sitzgelegenheiten. Aber mein Staunen sollte noch übertroffen werden, denn das wahrscheinlich eindrucksvollste Prunkstück des Hauses lag direkt hinter mir. Die gesamte rechte Ecke war eine Felswand aus hellgrauem Marmor, an der leise das Wasser herunterlief. Erst auf den zweiten Blick konnte man erkennen, dass dieses gediegene Kunstwerk als Dusche dienen sollte. In den Felsen eingearbeitet gab es mehrere dezente Armaturen und kleine Regen-Auslässe an der Decke.
David lächelte, als er meine Begeisterung erkannte und führte mich weiter zu einem Raum auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs. »Das ist dein Zimmer.« Er schaltete das Licht ein und stellte meine Tasche ab. »Brauchst
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