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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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sie für einen nichtsnutzigen Jungen, aber er lässt sie auf dem Hof schlafen, weil sie fleißig arbeitet und mir beim Backen hilft. Wenn er erfährt, dass sie ein Mädchen ist...“, sie stockte und hob die Hände in einer fatalistischen Geste zum Himmel. Den Rest konnte Rafe sich zusammenreimen.
    „Sie will, dass ich ihr ein Haus in Alexandria kaufe“, sagte Rafe, um Laila zu prüfen.
    Sie sah ihn erstaunt an. „Sie hat Ihnen davon erzählt?“
    „Ja.“
    „Aber Sie kaufen es nicht, oder?“, fragte Laila ängstlich. „Sie muss mit Ihnen nach England gehen.“
    „Ich werde ihr kein Geld geben und sie mit nach England nehmen.“
    „Gut.“
    „Wird sie Ihnen nicht fehlen?“
    „Natürlich wird sie mir fehlen“, entgegnete Laila entrüstet. „Sie ist wie eine Tochter für mich. Mein Herz wird bluten ohne sie.“ Sie legte eine Hand an ihr Herz. „Aber ich weiß, dass sie zu ihrer Familie gehört. Sie muss sie selbst werden.“
    Rafe sah sie nachdenklich an. Laila entsprach ganz und gar nicht seinen Erwartungen. Er hatte mit einer berechnenden kalten Person gerechnet, die mit Miss Cleeve ein gutes Geschäft machen wollte. Stattdessen saß eine warmherzige Frau vor ihm, die ihn drängte, das Mädchen nach England zu bringen. Sie wusste, dass es für Ayisha das Beste war, obwohl Laila mit ihr eine tüchtige Arbeitskraft verlor.
    „Und wie ist Ali zu Ihnen gekommen?“, fragte er.
    Laila lächelte stolz. „Er ist noch so einer wie Ayisha, ganz allein, ohne Familie. Sie hat ihn eines Tages mit heim gebracht, wie ein hungriges Kätzchen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Es ist nur ein kleiner Mund mehr zu füttern, viel ist ja immer noch nicht an ihm dran.“
    Der Bengel aß wie ein Pferd. „Was wäre, wenn er die Möglichkeit bekäme, zu arbeiten?“
    Ihre Augen leuchteten auf. „Eine Arbeit?“
    Er hob abwehrend die Hand. „Ich kann nichts versprechen, aber ein Bekannter von mir überlegt sich, ob er Arbeit für Ali findet.“ „Wer?“
    „Der Mann heißt Baxter.“
    Sie nickte nachdenklich. „Der Engländer in arabischen Kleidern. Ich habe von ihm gehört. Er ist reich und hat seine Finger in vielen Töpfen.“ Sie sah Rafe argwöhnisch. „Warum tun Sie das für Ali?“ „Ayisha wird Ägypten eher verlassen, wenn sie weiß, dass Ali Aussicht auf eine gute Zukunft hat und wenn sie Sie gut versorgt weiß. “ Laila nickte. „Ja, das ist wahr. Sie macht sich um alle Sorgen. Dieser Baxter, ist er ein guter Mann?“
    „Ich glaube schon. Ich habe ihn erst zweimal getroffen. Aber ich kenne seinen Cousin gut.“
    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Als Alis Mutter starb, hat der Nachbar ihn aufgenommen, doch er hat ihn so verprügelt, dass Ali fortgelaufen ist. Ich überlasse Ali keinem Mann, der grausam ist.“
    Rafe nickte. „Begleiten Sie mich, und Sie und Ali können Baxter kennenlernen.“
    Sie blickte zur Tür. „Nicht jetzt. Mein Bruder kommt bald nach Hause und will sein Essen. Aber wenn Sie morgen Vormittag wiederkommen, ist Omar fort und wir gehen mit Ihnen, um diesen Baxter kennenzulernen.“
    Rafe erhob sich. Er hatte großen Respekt vor dieser kleine Frau gewonnen und begriff nun, warum Ayisha und Ali sie so liebten. Sie hatte keine Forderung für sich selbst gestellt. Er verneigte sich. „Bis morgen Vormittag, also.“
    Vor der Tür zog er seine Stiefel an, wandte sich noch einmal an Laila und fragte beiläufig: „Wohin, sagten Sie, ist Ayisha gegangen?“ Sie hatte kein Wort davon erwähnt.
    Laila zuckte mit den Schultern. „Zum Fluss, glaube ich, um Kräuter zu sammeln.“

7. Kapitel
    Azhar! He du, Azhar!“
    Ayisha drehte sich betont gelangweilt um. War das etwa schon wieder Gadi? Es war kein gutes Zeichen, ihn nach so kurzer Zeit schon wiederzusehen. Normalerweise lungerte Gadi nie am stillen, einsamen Nilufer herum.
    „Na, willst schon wieder Grünzeug sammeln?“ Gadi hakte sich bei ihr ein. „Heute habe ich Lust, dich zu begleiten.“ Er umfing ihren Oberarm.
    „Vorher muss ich noch zum Markt, der Gewürzhändler wollte etwas von mir“, sagte sie leichthin und wollte gehen. Gadi festigte seinen Griff.
    Sein Blick richtete sich nicht auf sie, sondern geradeaus, wo ihnen zwei Männer scheinbar müßig entgegenschlenderten.
    Sie versteifte sich und wollte ihm ihren Arm entreißen. „Was willst du von mir, Gadi? Ich habe kein Geld bei mir.“
    Zwei weitere Männer tauchten auf der Straße zum Markt auf und versperrten ihr den Fluchtweg. Und dann sah sie den

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