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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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darum, was wir uns wünschen. Es geht darum, was du aus deinem Leben machst. Willst du dein Leben endlich in deine eigenen Hände nehmen, oder willst du dich weiter vor aller Welt verstecken, so wie du es seit Jahren tust?“
    Ayisha blinzelte. „Aber du weißt doch ganz genau, warum ich mich verstecke.“
    „Natürlich weiß ich das“, stimmte Laila ihr zu. „Und du hattest auch gute Gründe dafür. Aber so kann es doch nicht ewig weitergehen. Es ist an der Zeit, sich der Vergangenheit zu stellen und ein Wagnis einzugehen mit der Aussicht, endlich glücklich zu werden.“
    Ayisha runzelte die Stirn. „Hältst du mich etwa für einen Feigling? Ich gehe doch jeden Tag Wagnisse ein.“
    Laila tätschelte ihr die Wange. „Auch das weiß ich. Niemand würde dich einen Feigling nennen, aber du versteckst dein Herz, weil du Angst hast, zu lieben.“
    „Das stimmt nicht. Ich liebe dich und Ali!“
    „Aber du bist jetzt eine erwachsene Frau, und es ist an der Zeit, dass du dir erlaubst, etwas für einen Mann zu empfinden. Diese Gedanken verdrängst du und gibst vor, dass es dir gleichgültig sei. Aber ich kenne dich. Ich weiß nicht, ob dieser Mann, der dir Angst und dich so wütend macht, ein guter oder ein schlechter Mensch ist. Ich weiß auch nicht, ob er der Richtige für dich ist oder nur ein Bote. Das kannst nur du herausfinden. Aber du musst dieses Land verlassen, Ayisha, auch wenn es mich schmerzt, dir das sagen zu müssen. Dieses Land ist nichts für dich. Hier hast du keine Zukunft. Und tief in deinem Herzen weißt du das auch.“
    Ayisha spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte. „Aber ich bin hier zu Hause.“
    Laila schüttelte traurig den Kopf. „Bis jetzt warst du es, ja! Aber höre in dich hinein, mein liebes Kind, und leugne nicht, dass du tief in deinem Herzen immer gewusst hast, dass du eines Tages ins Land deines Vaters gehen wirst.“
    Ayisha wusste, dass Laila recht hatte. Doch sie wollte es nicht wahrhaben. „Natürlich werde ich eines Tages nach England gehen, aber nicht, nicht so. Ich will nicht mit ihm gehen.“ Dieser Fremde machte ihr Angst, nein, keine Angst, er entmutigte sie. Doch das war nur ein Teil der Wahrheit. Tatsächlich brachte er ihre Festung ins Wanken. Er war eine Bedrohung für sie, das spürte sie jedes Mal, wenn er sie ansah und sie innerlich zum Erbeben brachte.
    Laila lächelte. „Du weißt es also, wehrst dich nur dagegen. Entscheide dich, mein Kind, entscheide dich jetzt. Willst du dein Leben in ständiger Angst verbringen, oder willst du es selbst in die Hand nehmen? Du hast die Wahl.“
    Sie streichelte Ayisha liebevoll die Wange. „Während du darüber nachdenkst, geh rüber zum alten Gewürzhändler. Er war sehr zufrieden mit den Etiketten, die du für ihn beschrieben hast und will mehr davon. Anschließend kannst du mir noch ein oder zwei Bündel frische Kräuter am Fluss pflücken. Der Fluss ist ein guter Ort zum Nachdenken.“
    Miss Cleeve hatte eine lächerlich geringe Summe gefordert. Offenbar wusste sie nicht, dass eine Dame der Londoner Gesellschaft damit nicht einmal ihren Bedarf an Tand und Flitterkram für ein Vierteljahr decken konnte. Rafe lächelte über ihre Bescheidenheit und folgte dem Dolmetscher durch die verwinkelten Gassen bis zu Lailas Haus.
    Er führte sein Pferd am Zügel. Die Gassen in diesem Viertel waren zu schmal, die Häuser standen zu dicht, um reiten zu können. Daran hatte er nicht gedacht, als er das Pferd gemietet hatte.
    Er brauchte dringend Bewegung und wollte nach seinem Besuch bei Laila mindestens eine Stunde im gestreckten Galopp am Ufer des Nils entlangreiten, um seine Gedanken zu ordnen und seine innere Spannung loszuwerden.
    Laila wohnte im Elendsviertel. Und plötzlich kam Ali mit einem breiten Grinsen angerannt und bewunderte andächtig das Pferd. Rafe hob ihn schwungvoll in den Sattel, und Ali thronte mit stolz geschwellter Brust hoch zu Ross. Er strahlte vor Vergnügen und schmetterte jedem, der ihnen begegnete, seine Heldentat entgegen.
    Lailas Haus war eine armselige Hütte, aber der Weg davor war sauber gefegt. Ali glitt flink aus dem Sattel. Er nahm Rafe bei der Hand und führte ihn einen noch schmaleren Durchgang entlang und klopfte an eine schief in den Angeln hängende Holztür in der Mauer.
    „Der Junge sagt, dass Laila im Hof sein wird“, murmelte der Dolmetscher, als sich auf das Klopfen hin nichts rührte. Doch dann ging die Tür auf.
    Eine kleine füllige Frau blickte erstaunt erst zu Rafe, dann zum

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