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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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gewusst.“
    „So etwas kommt immer wieder vor“, gab Laila zu und streckte die Hand nach dem Bild aus.
    „Ah“, staunte sie und betrachtete lächelnd die Zeichnung. „So hat Ayisha also ausgesehen, bevor sie auf der Straße gelandet ist.“ Sie wiegte den Kopf hin und her. „So jung, so hübsch und so unschuldig. Haben Sie Ihren Kaffee ausgetrunken?“
    „Ja, danke, er war sehr gut.“
    „Dann drehen Sie die Tasse bitte um.“
    Rafe zog zweifelnd die Augenbraue hoch. „Verzeihung?“ „Drehen Sie Ihre Tasse um. So.“ Sie zeigte es ihm mit einer Handbewegung.
    Rafe drehte die Tasse auf der Untertasse um. Dieser seltsame Brauch war ihm neu.
    Laila gab ihm die Zeichnung zurück. „Verheiratet?“
    „Nein“, antwortete er, erstaunt über die unvermutete Frage. „Warum nicht?“
    Statt ihre ungebührliche Neugier zurückzuweisen, antwortete er förmlich: „Ich war Soldat und in den letzten acht Jahren im Krieg.“ „Schwer verletzt?“ Sie richtete den Blick auf seine Lendengegend. Seine Mundwinkel zuckten. Ein übersteigertes Taktgefühl konnte man dieser Frau nicht nachsagen.
    „Nichts Wesentliches.“
    „Wie alt?“
    „Achtundzwanzig.“ Er verschränkte die Arme und lehnte sich zurück.
    Laila nickte knapp. „Es ist an der Zeit, zu heiraten.“
    „Das denkt mein Bruder auch“, sagte er gelangweilt.
    Sie sah ihn nachdenklich an, nahm die Tasse hoch und betrachtete den Kaffeesatz lange und stirnrunzelnd. Sie murmelte etwas vor sich hin, sah zu Rafe und anschließend wieder in den Kaffeesatz, bis sie sich schließlich zu entspannen schien. Seufzend stellte sie die Tasse ab.
    Nach einem Moment sah sie Rafe unverwandt an. „Sie nehmen mir also meine Ayisha weg. Sehr bald schon, denke ich?“
    Kapitulierte sie so schnell? Er war überrascht, wollte aber nicht nach dem Grund fragen. „Sie wird ein besseres Leben haben, als Sie es ihr bieten können.“
    Laila nickte. „Ich weiß, und es ist gut so“, sagte sie und versetzte ihn wieder in Erstaunen. „Aber sie will nicht fort.“
    Wollte sie etwa Geld von ihm? „Sie wird gehen“, sagte Rafe entschieden, „ob sie will oder nicht. Sie weiß nicht, was gut für sie ist.“ „Sie wollen sie zwingen, nach England zu gehen?“
    „Zur Not auch mit Gewalt, falls sie sich schreiend und beißend zur Wehr setzen sollte“, gab er ungerührt zu. „Und weder Sie noch sonst irgendjemand wird mich daran hindern können.“
    „Gut.“ Sie legte ihre Handflächen aneinander. „Sie müssen sie fortbringen. Sie ist sehr starrköpfig, müssen Sie wissen. Ich habe ihr gesagt, dass dieses Leben hier nicht gut für sie ist, aber sie hört nicht auf mich. Sie braucht einen Mann, das sehe ich im Kaffeesatz.“ Rafe war irritiert. Er hatte erwartet, dass sie sich auflehnen würde gegen ihn, dass sie ihn ausfragen oder wenigstens versuchen würde, ihn auszunehmen. Mit ihrer mütterlichen Zustimmungen hatte er nicht gerechnet. Und nicht mit der Bemerkung, Ayisha brauche einen Mann.
    „Sie irren sich, Madam“, entgegnete er scharf. „Ich suche keine Braut. Ich bin lediglich gekommen, um Miss Cleeve zu ihrer Großmutter zu bringen.“
    Lailas braune Augen blitzten belustigt auf. „Das sagen Sie.“ Rafe schwieg. Die heiratswütigen Mütter bei Almack hätten eine Seelenverwandte in ihr.
    „Meine Ayisha ist eine Frau und kein kleines Mädchen mehr“, fuhr Laila unbeirrt fort, „sie wird bald zwanzig Sommer alt sein, und sie ist wunderschön. Auch für sie wird es Zeit zu heiraten.“ Rafe lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. „Entschuldigen Sie meine Neugier, aber wie haben Sie Alicia, ich meine Ayisha kennengelernt?“
    „Das war vor fünf oder sechs Jahren. Damals war sie noch ein kleines Mädchen und halb verhungert. Ich sehe nicht gern hungrige Kinder. Sie ist mir gefolgt, weil meine Fladen so gut rochen. Ich habe sie heimlich beobachtet und ihr zu essen gegeben. Ich gebe vielen hungrigen Kindern etwas zu essen. Doch Ayisha ist etwas Besonderes. Sie bezahlt, was ich ihr gebe.“
    Er sah sie verblüfft an. „Wie das?“
    „Sie sammelt Brennholz für meinen Ofen.“ Laila breitete die Arme aus. „Wie kann ich ein halb verhungertes Kind fortschicken, das voller Würde steckt?“ Sie seufzte tief. „Also lasse ich sie auf dem Hof schlafen.“ Sie wies nach hinten.
    „Auf dem Hof? Sie meinen draußen? Im Freien?“ Rafe war entsetzt.
    „Sie denken, das ist nicht gut für sie, aber draußen ist es sicherer für sie als im Haus. Mein Bruder hält

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