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Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition)

Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition)

Titel: Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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in sich und nach außen funktionierte. Jetzt hatte sie das Gefühl, dass ihr Körper aus frankensteinschen Fleischstücken bestand, die schlecht zusammengenäht waren. Die Ungeschicktheit war nur ein kleiner Preis für ihre wiedergewonnene Sehkraft. Trotzdem. »Es tut mir leid, Douglas.« 

2. K APITEL
    Kowalski wartete eine Sekunde, bis sein Herz zu poltern aufhörte, bevor er seiner Frau antwortete.
    Er war ein Navy SEAL. Er hatte mehr Schussgefechte erlebt, als seine Frau warme Mahlzeiten gegessen hatte. Mit seinem Team hatte er sich in Nordkorea eingeschleust, sich mit einem Maulwurf in Verbindung gesetzt, einen USB-Stick mit Informationen über Pläne dieses verrückten Kim Jong Un für ein Schienengewehr erhalten und hatte sich dann wieder ausgeschleust, ohne dass irgendwer gewusst hätte, dass sie dort waren.
     Bei Schussgefechten blieb er cool. Seine Herzrhythmus wurde mit 60 Schlägen pro Minute während Combatschießen gemessen. Jeder einzelne SEAL wurde für stressfest gehalten – imstande unmittelbar Neuropeptide Y bei den ersten Anzeichen von Stress in ihr System zu pumpen. NPY ist eine Art Feuerlöscher, der Angst auslöscht und die Denkfunktion der Neurocortex unter Stress aufrechterhält, wenn andere Menschen einfach ausschalten.
    So hatte ihn in zwanzig Jahren, in denen ihm alles außer einer Atombombe zugestoßen war, nichts erschüttern können, aber zuzusehen, wie Allegra fast tödlich verunglückte, hatte ihn aus der Fassung gebracht.
    Er war ein Experte für Stürze im Kampf, und sein Gehirn lieferte ein vollständiges, dreidimensionales, hochauflösendes Bild in Technicolor dessen, was jetzt geschehen würde, ein Wirbelsturm von falschem Ort zur falschen Zeit. Sie hätte sich den Schädel genau an der scharfen Steinkante des Swimming Pools eingeschlagen, und wäre dann haltlos ins Wasser gefallen. Für jemanden, der wie sie, eine sehr komplizierte und weitgehend experimentelle Kopfoperation hinter sich hatte, würde ein Schädelbruch entweder tödlich sein oder ein Koma verursachen.
    Er hatte sich in seinem Leben noch nie so schnell bewegt.
    Und während er sie festhielt, seine Wunderfrau, schlank und perfekt in seinen Armen, sendete sein Gehirn Bilder von Allegra in einem Sarg, schön und vollkommen und ganz still.
    Und natürlich hätte er zu ihr in den Sarg kriechen müssen, denn er konnte sich ein Leben ohne sie gar nicht erst vorstellen.
    Sie war ihm entgegengelaufen, weil sie so glücklich war, ihn zu sehen, und sie ‚entschuldigte‘ sich?
    Allegra murmelte immer noch ‚tut mir leid‘ in sein Hemd. Es brach sein Herz. Jedes Mal, wenn sie stolperte, jedes Mal, wenn ihre Augen einen Moment brauchten, um sich auf etwas einzustellen und es zu sehen, entschuldigte sie sich. Es hatte den Anschein, als könnte er ihr diese Gewohnheit nicht austreiben. Der Scheißkerl hätte sich entschuldigen müssen, der ihr den Bluterguss zugefügt und sie blind gemacht hatte. Ihr früherer Agent, der jetzt tot war, ein Stich ins Herz im Gefängnis mit einem selbstgemachten Messer.
    Das hätte keinem Besseren passieren können.
    Kowalski beugte sich über seine Frau, als hätte er sie nicht nur vor dem Sturz, sondern vor jeder Gefahr aus jedmöglicher Richtung, einschließlich des Himmels, schützen können.
    »Mensch.« Yannis kam herüber und begegnete seinem Blick über Allegras kurzem, rotem Haar. Sie hatten ihre schönen, hüftlangen Haare für die Operation abschneiden müssen, und sie wuchsen jetzt in kurzen Locken nach, die sich um ihren prachtvollen Kopf, weich wie Gänsedaunen kringelten. »Ich habe noch nie jemanden sich so schnell bewegen gesehen. Das war knapp.«
    Yannis verstand Körpersprache und wusste, wie knapp Allegra dran war, sich den Schädel einzuschlagen. Kowalski schloss einen Augenblick die Augen und spannte die Kiefer an.
    Allegra lehnte sich zurück und lächelte ihn an. Mensch, ihr Lächeln! Sie hatte ein herrliches Lächeln zu allen Zeiten, aber behielt das wirklich umwerfende für ihn auf. Kowalski ließ sie los und rieb seine Brust, dort, wo es schmerzte, wenn sie ihn so besonders anlächelte.
    »Du bist früher zurück«, sagte sie. Sie streckte ihre Hand aus und berührte ihn. »Ich hatte dich nicht vor morgen erwartet.«
    »Tja, alles ging wirklich glatt. So habe ich beschlossen, früher zurückzufliegen.« Sie brauchte nicht zu wissen, dass er Himmel und Erde in Bewegung gesetzt hatte, um Verabredungen über vier Tage in drei zu quetschen. Er konnte sich nicht

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