Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition)

Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition)

Titel: Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
Vom Netzwerk:
beklagen, dass er sie hatte alleine lassen müssen. Er wusste ohne den Schatten eines Zweifels, dass Yannis sie mit seinem Leben beschützen würde – obwohl die einzige Gefahr in diesem Luxusresort das reichhaltige Essen war. Und er war es seinem Partner John Huntington, alias Midnight Man, schuldig, während seines Aufenthalts hier zu arbeiten. Während der letzten vier Monate von Allegras Reha hatte er sich praktisch von ihrem gemeinsamen Unternehmen selbst beurlaubt, ohne dass Midnight auch nur ein Wort darüber verloren hätte.
    »Kannst du also bei mir bleiben, bis wir abreisen?«, fragte Allegra. Sie versuchte, ihre ungestüme Hoffnung nicht durchklingen zu lassen.
    »Er lächelte zu ihr hinunter, wohl wissend, dass sein Lächeln nicht mit ihrem vergleichbar war. »Klar. Ich muss ein paar Sachen am Computer machen, aber ich glaube nicht, dass ich noch einmal verreisen muss.« Wenn die zwei Bankdirektoren, mit denen er gesprochen hatte, noch Fragen haben sollten, würde er einfach skypen. »Na«, sagte Kowalski zu Yannis, »wie ist es hier gelaufen? Irgendetwas passiert?«
    Allegra runzelte die Stirn, warf einen Blick auf Yannis und schüttelte leicht den Kopf. Was zum Teufel sollte das?
    Aber Yannis lächelte nur und schüttelte den Kopf. »Nein. Nichts Aufregendes. Tatsächlich wird es in den nächsten Tagen hier ganz, ganz ruhig werden. Morgen kommen ein paar große Nummern hier an. Sie haben fast alle Zimmer gemietet. Nur ein paar Kerle und ihr Gefolge. Finanzbonzen, wahrscheinlich mit Plänen, die Welt aufzukaufen.« Er zuckte mit den Schultern. »Solange sie Spitzenpreise zahlen, ist es mir egal. Weniger Arbeit für uns. Tatsächlich haben sie gebeten, dass sie das Restaurant für sich alleine haben können, also werden wir dir und Allegra das Essen auf der Terrasse Eurer Suite servieren. Wie wär’s damit?«
    Das Letzte, das Kowalski wollte, war, sich mit Geldleuten irgendeinen Raum teilen zu müssen. Er hatte tagtäglich bei seiner Arbeit mit Geldleuten zu tun. Sie waren entweder Fieslinge oder Arschlöcher, aber allesamt gleich abscheulich verwöhnt. Auf der Terrasse ihrer traumhaften Hotelsuite zu bleiben, mit der sagenhaftesten aller sagenhaften Aussichten, alleine mit Allegra zu speisen? Oh, ja!
    »Klingt super«, sagte er. »Wird der Pool auch off limits sein? Wir können ja immer noch hinunter zum Strand gehen.«
    Yannis runzelte die Stirn und zögerte. Das sah ihm gar nicht ähnlich. Kowalski gewann den Eindruck, dass Yannis von diesem kleinen Finanzgipfel nicht gerade entzückt war. Was er voll und ganz verstand. Kowalski hoffte inständig, dass Yannis die Geldleute ordentlich melkte.
    »Das weiß ich nicht, sie haben nichts über den Pool-Bereich gesagt. Ich werde es dir später sagen.«
    Allegra machte einen kleinen Freudentanz mit ihren bloßen Füßen. »Der Strand! Gehen wir zum Strand, Douglas! Jetzt gleich!«
    Kowalski wusste, dass Allegra den Strand des Resorts liebte, etwas eigenartig für eine Irin, in deren DNA unzähligen Generationen waren, die an der eiskalten Irischen See und den grauen, wasserdurchtränkten Dünen gelebt hatten.
    »Na, da hast du deine Antwort, Kowalski«, sagte Yannis. »Begleite deine Lady hinunter zum Strand und viel Spaß Euch beiden. Ich schicke Euch Willkommens-Drinks zur nautischen Dämmerung auf Euer Zimmer.« Er salutierte ironisch vor Kowalski, winkte Allegra zu und ging.
    Kowalski sah ihm nach. Yannis hatte einen perfekten Gang. Alle Achtung! Kowalski wusste, wie viele quälende Stunden Physiotherapie dieser perfekte Gang erfordert hatte. Er hatte jede Sekunde von Allegras Reha geschwitzt und zollte jedem Anerkennung, der das durchmachte und am Ende gesund war. Er selbst? Er hatte Glück gehabt. Nur ein paar Kugeln hatten ihn erwischt – eine davon war für Allegra gewesen, sie war auf einer Seite hinein und auf der anderen wieder hinaus und hatte auf ihrem Weg nicht allzu viel Schaden angerichtet. Plus das Arschloch, das ihm das Gesicht mit dem Messer versaut hatte. Aber nichts, das eine Reha erfordert hätte. Das hätte ihn verrückt gemacht.
    Allegra zog an seinem Arm, und mit einem Lächeln kam er zu ihr zurück. »Ja, Honey?«
    »Nach dem Strand habe ich eine Überraschung für dich.« Sie lächelte geheimnisvoll.
    Kowalski hätte beinahe leicht auf seine Tasche geklopft. Darin war eine kleine Schatulle mit einem diamantgeschliffenen Smaragd an einer Goldkette. »Ah, das trifft sich gut. Ich habe nämlich auch eine Überraschung für dich.

Weitere Kostenlose Bücher