Gefaehrliche Spur
der, wie Travis erkannte, derjenige war, der im Wagen gewartet hatte, bis Nikitin mit Rya aus dem Hotel gekommen war, säuberte das Innere. Wah r scheinlich wollte er damit etwaige Spuren von Rya beseitigen. Kia steckte ihre Pistole in den Hosenbund am Rücken, damit der Mann nicht auf den ersten Blick sah, dass sie bewaffnet war. Anschließend ging sie zu ihm.
„ Hallo?“
Der Mann richtete sich augenblicklich auf und sah sie finster an. „Ve r schwinden Sie! Hier ist Privatbesitz.“
Kia lächelte gewinnend. „Ich bitte um Verzeihung. Ich bin mit meinem Wagen liegen geblieben, und der Akku von meinem Handy ist ausgerechnet jetzt leer. Darf ich Ihres benutzen, um den Pannendienst zu rufen?“
Selbst auf die Entfernung von ungefähr fünfzig Yards und durch die L ü cken zwischen den Bäumen hindurch konnte Travis erkennen, dass der Mann von Kia beeindruckt war. Sie war ja auch eine sehr schöne Frau. Dennoch zögerte der Mann und warf einen Blick zum Haus, ehe er in die Hosentasche griff und sein Phone herauszog.
Kia, die ihm jetzt nahe genug war, trat ihm zwischen die Beine und ließ ihm keine Zeit, einen Laut von sich zu geben. Sie knallte ihm beide Hände flach über die Ohren, was seine Trommelfelle platzen und ihn das Gleichgewicht verlieren ließ. Ein Handkantenschlag gegen seinen Hals schickte ihn bewuss t los zu Boden.
„ Was bin ich froh, dass Kia auf unserer Seite ist“, sagte Travis.
„ Ich auch, glaub mir.“
Er und Wayne liefen zu Kia. Während er Wayne half, den bewusstlosen Mann in den Wagen zu verfrachten, nachdem sie ihn mit einer Rolle Kleb e band, die sie im Auto entdeckten, gefesselt und geknebelt hatten, überwachte Kia telepathisch das Haus und die Umgebung. Weder Nikitin noch Kirk ha t ten etwas von dem Vorfall hier draußen bemerkt.
Sie nahmen den Schlüsselbund des Mannes aus seiner Hosentasche und li e fen zur Haustür, die Travis leise aufschloss. Er schenkte dem luxuriös eing e richteten Inneren keine Beachtung. Wayne signalisierte ihm mit Handzeichen, dass sich Rya und Nikitin in einem Zimmer am Ende des Flures befanden. So leise wie möglich schlichen sie darauf zu. Vor der Tür angekommen, blieben sie stehen. Wayne nickte Travis zu. Er umfasste den Türknauf. Als er sich zu dem Zweck ein Stück vorbeugte, knarrte ein Dielenbrett unter seinen Füßen. Das musste Nikitin gehört haben.
„ Los!“, befahl Wayne.
Travis stieß die Tür auf und sah sich dem Russen gegenüber, der bereits seine Pistole in der Hand hielt. „FBI! Waffe weg!“
Nikitin dachte nicht daran. Er riss die Waffe hoch. Travis ließ ihm keine Chance, sie zu benutzen. Er schoss. Seine Kugel traf Nikitin ins Herz. Wayne und Kia schossen gleichzeitig. Eine Kugel schlug neben der von Travis ein, die andere landete zwischen Nikitins Augen in der Stirn. Der Mann stürzte tot zu Boden.
„ Tom!“
„ Rya!“
Travis überließ es seinen beiden Partnern, dafür zu sorgen, dass Kirk, der die Schüsse gehört haben musste, weder entkam, noch ihnen in den Rücken fallen konnte. Er lief zu Rya, die an einen Stuhl gefesselt war, zog sein Messer und zerschnitt ihre Fesseln. Sie warf die Arme um ihn und klammerte sich an ihn, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
„ O Tom!“
Er drückte sie an sich und gab ihr einen innigen Kuss, den sie in einer Art erwiderte, dass er sich wünschte, er würde n ie enden. Er streichelte ihr Haar und ihre Wange. „Alles ist gut, Rya. Du bist in Sicherheit.“
Sie schüttelte den Kopf. „Da ist noch ein Mann im Haus. Es ist Marty Kirk. Aber er nennt sich …“
„ Mylon King.“ Travis nickte. „Das wissen wir. Deshalb sind wir hier.“
Rya unterdrückte mühsam die Tränen, aber sie zitterte am ganzen Körper. „Der Mann ist wahnsinnig. Er hat behauptet …“
„ Still!“, befahl Wayne. „Er kommt.“
Travis stellte sich vor Rya und deckte sie mit seinem Körper, während er seine Pistole auf die Tür richtete.
„ Nikitin, was zum Teufel …“ Kirk bog um die Ecke und blieb abrupt st e hen, als er Travis, Wayne und Kia sah, die ihn mit Waffen bedrohten.
„ Bundesagenten!“, sagte Wayne. „Nehmen Sie die Hände hoch. Sofort!“
Kirks Gesicht war sehenswert. Travis konnte sich nicht erinnern, schon j e mals einen Menschen derart fassungslos gesehen zu haben. Immerhin hob Kirk langsam die Hände.
„ Marty Kirk alias Mylon King, Sie sind verhaftet wegen des Verdachts, mehrere Menschen ermordet zu haben.“
Kirks Blicke huschten hin und her. Offenbar
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