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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Geschichte schlüssig zu erklären, durch die King als psychisch kranker Mann dargestellt wurde, der seine Verbrechen auf dem Hintergrund seines Wahns begangen hatte. Klar, die Sache mit der Magie, von der Kirk ihr erzählt hatte, würde niemand glauben.
    Bis auf die FBI-Abteilung, zu der Tom gehörte. Für die war das offenbar Fakt. Aber gab es wirklich so etwas? Und die Tochter des Todesengels? Rya war immer noch versucht zu glauben, dass er sie damit auf den Arm geno m men hatte, weil sie kein religiöser Mensch war und nicht an die Existenz von Engeln glaubte. Wenn sie sich aber ins Gedächtnis rief, mit welchem Ernst er von der Frau gesprochen hatte und dass er ihr sogar zweimal angeboten ha t te, sie zu kontaktieren, damit sie sich überzeugen konnte, dass diese Frau – dieses Wesen existierte, kamen ihr Zweifel. Auch sein Partner hatte in diese l be Kerbe geschlagen, hatte ihn aber daran zu hindern versucht, Rya etwas darüber preiszugeben.
    Verdammt, sie waren FBI-Agents. Die hatten andere Möglichkeiten, j e manden von etwas zu überzeugen oder von einer Spur abzubringen, als so l che hanebüchenen Märchen zu erzählen, die sowieso kein Mensch glaubte. Es sei denn, sie wären wahr. Und die Verantwortlichen riefen garantiert keine Sondereinheit ins Leben, die eine Menge Steuergelder kostete, um sie hinter Märchenfiguren wie Zauberern und Hexen herzujagen. Das waren rational denkende Menschen, keine Verrückten. Wenn sie dazu die Ernsthaftigkeit nahm, mit der Tom über seine Arbeit gesprochen hatte – dann konnte sie nicht ausschließen, dass er wahrscheinlich die Wahrheit gesagt hatte, auch wenn es Ryas rationalem Verstand schwerfiel, diese Dinge zu glauben.
    Okay, er hatte sie nach Strich und Faden belogen, aber das hatte zu seiner Tarnung gehört. In seiner Position hatte er ihr nicht offenbaren dürfen, wer er wirklich war. Klar, er hatte sich mit ihr zusammengetan, um sie unter Ko n trolle zu haben, getreu dem Motto, dass man seine Freunde nahe, seine Fei n de aber noch näher bei sich halten sollte. Aber als er am Ende seine Tarnung aufgegeben hatte, bestand für ihn keine Notwendigkeit mehr, Rya bezüglich dessen, was er für sie empfand, weiterhin zu belügen und noch länger vorz u täuschen, dass er sie liebte – wenn das nicht die Wahrheit gewesen wäre. Und die Art, wie er in der Beltane-Nacht mit ihr umgegangen war … Sie konnte nicht glauben – nein, sie wusste, dass er das nicht vorgetäuscht hatte.
    Und last but not least hatte sie an seiner Seite geschlafen wie ein Baby. Zum ersten Mal, wenn sie mit einem Mann zusammengewesen war. Nicht nur die für diese Situation geltende Prämisse ihrer Großmutter sagte ihr, dass Tom der Richtige für sie war. Warum, zum Teufel, hatte sie ihn von sich wegg e stoßen, war geflohen und hatte alle seine Anrufe abgewürgt?
    Sie musste nicht allzu lange nach der Antwort suchen. Nachdem sie ein paar Tage Zeit gehabt hatte, Abstand zu gewinnen, wurde ihr klar, warum sie das getan hatte. Der Skinner hatte sich als honoriger Bürger getarnt und seine perversen Fantasien und Taten vor der Welt verborgen. Nicht einmal seine engsten Angehörigen hatten etwas von dieser schwarzen Seite seiner Seele geahnt. Marty Kirk hatte, wenn auch unter falschem Namen, nach außen hin eine gutbürgerliche Existenz geführt, war aber ein ebenso abartiger Killer, der für seine Zwecke skrupellos Menschen tötete. Die Begegnung mit ihm hatte in Rya den Schrecken ihrer Begegnung mit dem Skinner wieder aufbrechen lassen. Obendrein zu erfahren, dass auch Tom nicht der Mann war, der er vorgegeben hatte zu sein …
    Sie hatte einfach eine Scheißangst gehabt, dass Tom sich ebenfalls als aba r tiger Psychopath oder Killer entpuppen könnte. Diese Angst hatte von ihr Besitz ergriffen, alles andere ausgeblendet und sie in die Flucht getrieben. Dazu war die Angst gekommen, dass sie feststellen könnte, dass er, selbst wenn er sich nicht als Wüstling entpuppte – der er garantiert nicht war –, doch ein völlig anderer Mensch war, als der, den sie kennengelernt hatte. Mit Sicherheit hatte er Eigenschaften, die sie nicht kannte, da sie kaum eine W o che mit ihm zusammengewesen war.
    Aber in einem Punkt war sie sich sicher. Als er mit ihr geschlafen hatte, ha t te er in der Art, wie er mit ihr umgegangen war, sein wahres Ich offenbart. Ein Mensch konnte zwar vortäuschen, grausam zu sein; schließlich steckte das in jedem drin, wenn auch in unterschiedlichem Maß. Aber niemand konnte in

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