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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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selbst war es nicht beschieden und würde es niemals sein, nachdem er Rya verloren hatte.
    „ Leb wohl, Rya.“
    Mit diesem geflüsterten Abschied machte er sich auf den Weg zum Truck Stop, um sich eine Mitfahrgelegenheit Richtung New York zu organisieren.

8
     
    DOC-Hauptquartier, New York, 7. Mai
     
    H ervorragende Arbeit“, lobte O’Hara, als Travis mit Wayne und Kia zur Nachbesprechung im Hauptquartier saß.
    Devlin, Bronwyn und Gressyl waren ebenfalls anwesend. Devlin hatte Wayne und Kia von Portland teleportiert, denn die beiden mussten am Abend wieder zurück sein, um in den nächsten zwei Wochen die letzten b e reits vorverkauften Auftritte von Kia durchzuziehen. Sie konnten nicht ei n fach sang- und klanglos aus dem Dark Diamond verschwinden und die Vo r stellungen ausfallen lassen.
    Travis war vor vier Tagen wieder in New York angekommen, hatte sich im Hauptquartier mit einer Dusche und einer Rasur und der üblichen Diens t kleidung von Anzug und Krawatte wieder in den DOC-Agent Travis Halifax verwandelt und seinen Bericht geschrieben. Zwei Berichte, um genau zu sein: einen Sachbericht über den Fall und einen über die Dinge, die ihn persönlich betrafen. O’Hara bestand seit ihrer Übernahme des DOC auf persönlichen Berichten.
    „ Mir geht es nicht darum, irgendwem was ans Zeug zu flicken oder in Ihrer Privatsphäre zu schnüffeln“, hatte sie gesagt, als sie diese Vorschrift erlassen hatte. „Außer mir und im Notfall einem psychologischen Berater wird ni e mand Ihre persönlichen Berichte zu Gesicht bekommen. Aber wenn Ihnen im Einsatz irgendetwas begegnet, passiert, vorkommt, das Ihnen zu schaffen macht oder bei dem Sie sich nicht sicher sind, ob es Sie bei Ihrer Arbeit sp ä ter beeinträchtigen könnte, dann muss ich das wissen, um dem im Vorfeld gegensteuern zu können. Auch hinsichtlich möglicher Konsequenzen für unsere Abteilung. Sei es, dass Sie sich Hals über Kopf in eine Person verli e ben, die mit Ihrem Fall zu tun hat, oder falls Sie einmal überreagieren oder sich überfordert gefühlt haben. Was auch immer es ist, haben Sie bitte genug Vertrauen, es mir mitzuteilen.“
    Die Taktik zahlte sich aus, denn seitdem herrschte eine erheblich entspan n tere Atmosphäre im DOC als noch unter SAC Delacroix.
    Travis hatte in seinem Bericht, sachlich aber schonungslos bekannt, sich in Rya verliebt zu haben. Er hatte ebenso zugegeben, was er ihr über die Arbeit des DOC offenbart hatte, aber nicht verschwiegen, dass Rya das schlecht aufgenommen hatte, wodurch es zum endgültigen Bruch gekommen war. Er hatte auch nicht vergessen zu erwähnen, dass Sam auf seine Bitte hin Rya mit einem Restriktionszauber belegt hatte, der verhinderte, dass sie auch nur ein Wort seiner Offenbarungen preisgeben konnte. O’Hara hatte bis jetzt kein Wort über diesen Bericht verloren. Was immer sie dazu zu sagen gehabt hä t te, interessierte ihn im Moment auch herzlich wenig.
    Er hatte noch ein paar Mal versucht, Rya anzurufen. Sie hatte jedes Mal aufgelegt, kaum dass er sich gemeldet hatte. Nach dem fünften Mal vor drei Tagen hatte er aufgegeben. Da er für die Anrufe sein DOC-Smartphone b e nutzt hatte, dessen Nummer nicht angezeigt wurde, wenn er keine progra m mierte Nummer anwählte, und dessen Anruf sich auch nicht zurückverfolgen ließ, würde Rya ihn nicht erreichen können, falls sie es sich später anders überlegte. Doch daran glaubte er nicht. Sie hatte immerhin ein paar Tage Zeit gehabt, sich von dem Schock zu erholen, wollte aber trotzdem nichts von ihm wissen. Er konnte es ihr nicht verdenken. Es war vorbei. Scheiße.
    „ Sie ahnen nicht, welchen Fang Sie mit Kirks Grimoire gemacht haben“, riss O’Haras Stimme ihn aus seinen trüben Gedanken. „Nachdem unsere Spezialisten es gründlich unter die Lupe genommen haben, konnte nun auch der uralte Fall von Coalman’s Town aufgeklärt werden.“
    Travis richtete sich kerzengerade auf. „Dann hatte Agent Delacroix mit se i ner Vermutung recht ?“
    O’Hara nickte. „Die Rituale, soweit sie rekonstruiert werden konnten, stammen zweifelsfrei aus diesem Buch.“
    „ Was ich bestätige“, warf Gressyl ein. „Ich habe das geprüft.“
    „ Nach unseren bisherigen Ermittlungen war der Tourist, von dem Marty Kirk das Buch durch dessen Ermordung in die Hand bekommen hat, ein Sohn des Mannes, der offensichtlich der Drahtzieher der Vorkommnisse in Coalman’s Town gewesen ist und der das Massaker als Einziger überlebt hat. Und auch mit Kirk haben

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