Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)
Etwas zu trinken wäre jetzt großartig.
Jason öffnet eine weiße Schleiflacktür und nimmt mich mit sich. Ich fühle mich seltsam, so nackt neben ihm, muss aber trotzdem einen Blick auf seinen Hintern werfen, der von den engen Shorts betont wird. Rund und fest. Ich schlucke und widerstehe der Versuchung, ihn anzufassen. Dann bleibe ich mit weit geöffnetem Mund neben ihm stehen und reiße die Augen auf.
„Ach du Scheiße!“
„Gefällt es dir nicht?“, fragt er und dreht mich an den Hüften zu sich herum, so dass ich ihm auf die gerunzelte Stirn sehen muss.
„Ich ... es ... du meine Güte, Jason!“
Es ist ein Badezimmer. Nun ja, nicht wirklich nur ein Badezimmer. Ebenso weiß wie sein Schlafzimmer ist es von oben bis unten mit winzigen, glitzernden und glänzenden Mosaiksteinchen gefliest, die, wenn man genau hinsieht, Motive ergeben durch die unterschiedlichen Weißtöne. Ich wusste nicht, dass Weiß so viele verschiedene Abstufungen haben kann, aber es sieht atemberaubend aus.
In der Mitte thront auf einem kleinen Podest ein Whirlpool, der groß genug wirkt für mindestens vier Personen. Meine Fingerspitzen kribbeln. Ich liebe es, zu baden, Wasser ist mein Element. Und der Gedanke, darin ausgiebig dieser Leidenschaft nachgehen zu dürfen, erregt mich beinahe körperlich.
In der Dusche, die nur durch eine schlichte Glaswand vom Rest des Raumes abgetrennt ist, könnte man Tango tanzen. Ein riesiger, runder Duschkopf hängt unter der Decke, an der Wand sind mehrere Massagedüsen angebracht und etwas, das ich für eine Dampfbrause halte. Ein Wellnessparadies im eigenen Haus – großer Gott, von so etwas habe ich bisher nicht einmal geträumt!
Jason geht zum Whirlpool und lässt dampfendes Wasser in die weiße Marmorwanne sprudeln. Neben dem Jacuzzi steht ein Sektkühler mit einer Flasche darin, und ein Glas. Ein einzelnes Glas. Fragend sehe ich ihn an, die Arme vor meinen Brüsten verschränkt.
„Für dich“, sagt er schlicht und winkt mich mit dem Zeigefinger zu sich. Er ist unfassbar sexy, wie er so dasteht, nur im weißen Hemd und den schwarzen, engen Shorts. Seine Beine sind so muskulös wie seine Arme, und da er nicht so kreidebleich ist wie ich, fällt auch der dunkle Flaum darauf nicht so sehr auf. Ich frage mich, ob der Rest seines Körpers rasiert ist – noch habe ich ja nicht viel von ihm zu sehen bekommen. Aber sein Anblick, durch den Podest fast einen Meter über mir, löst schon wieder ein unsagbares Kribbeln in meinem Körper aus. Zögerlich gehe ich auf ihn zu und betrete die Stufen des Podestes. Der Fußboden ist angenehm warm unter meinen Sohlen. Wie in Trance lasse ich mich in das Bassin gleiten und genieße das heiße Wasser, das meinen Schoß umspült und langsam höher steigt.
Jason öffnet die Flasche mit einem lauten Knall und lässt die Flüssigkeit übersprudeln. Schäumend vermischt sie sich mit dem warmen Wasser, und ich muss lachen.
„In Champagner baden? Ernsthaft?“, frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch, um ihn zu ärgern.
„Ja, ich weiß, ich bin hoffnungslos spießig.“
Sein Grinsen zeigt mir, dass er nicht sauer auf mich ist, wenn ich ihn so aufziehe. Die Tatsache, dass wir uns eigentlich schon seit sechzehn Jahren kennen, ist irgendwie seltsam. Er ist mir so gut bekannt, und doch gleichzeitig so fremd. Was zehn Jahre ausmachen können, in denen man sich nicht begegnet. Zehn Jahre Leben, die man mit dem Anderen nicht geteilt hat und die rätselhaft für ihn sind.
Das schlechte Gewissen nagt an meinem Magen und lässt mich erschrocken zusammenfahren, als Jason mir das gefüllte Champagnerglas in die Hand drückt.
„Taittinger ... in Erinnerung an unser erstes Wiedersehen.“
Es ist erst etwas über eine Woche her, dass wir uns bei der Auktion getroffen haben, und doch kommt es mir vor, als wäre ich schon lange hier. Hier, bei ihm. Ich spüle das nagende Gewissen mit einem Schluck Champagner herunter und bete wieder einmal inbrünstig, dass er nicht weiß, was ich ihm damals angetan habe.
Das edle Getränk prickelt in der Kehle und stillt tatsächlich meinen Durst. Aber nicht meinen Hunger.
„Warum kommst du nicht zu mir?“
Ich muss lauter reden, weil das Wasser so laut rauscht. Wenn ich die Beine ausstrecke – was in diesem großzügigen Pool einfach ist – bedeckt es meine Schenkel und meinen Schoß.
Jason schüttelt den Kopf.
„Ich habe noch etwas vorzubereiten. Für später.“
Er beugt sich zu mir herab und haucht einen Kuss auf
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