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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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konnte. »Du hast es nicht anders verdient.«
    »Warst du diejenige, die Mudge Die Verteidigung der Rechte der Frau gegeben hat?«
    Sie grinste. »Er ist ein kluger Junge. Und es ist ein kleines dünnes Buch.«
    Harry brummte missbilligend. »Vom Umfang her ist es vielleicht klein, aber die Ideen darin sind riesig.«
    »Gefällt es dir nicht?«
    Er legte den Kopf schräg. »Das ist ein Test, oder?«
    »Ja. Ich finde, Mary Wollstonecraft ist ein Genie.«
    Er blickte finster drein. »Meine Mutter denkt dasselbe. Sie hat uns alle dazu gezwungen, es zu lesen.« Sein Mundwinkel zuckte verdächtig. »Obwohl sich beim bunten Leben der Dame die Geister doch scheiden – diesbezüglich ist meine Mutter deutlich anderer Ansicht als Wollstonecraft.«
    »Genies dürfen anders sein«, stellte Kate klar.
    »Wenn du meinst.« Er blickte mürrisch auf die leere Suppenschüssel. »Dieser Sterbliche hofft nur, endlich wieder anständige Nahrung zu bekommen. Ich brauche ein schönes saftiges Stück Fleisch.«
    Kate trat zu ihm und nahm ihm das Tablett ab. »Vielleicht morgen.«
    Bevor sie gehen konnte, packte Harry sie am Handgelenk. »Schlaf heute Nacht bei mir.«
    Kate erstarrte, das Tablett in den Händen. »Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.«
    Seine Augen waren so blau, sein Blick so eindringlich. Sie hätte in diesen Augen versinken können.
    »Ich vermisse dich«, sagte er leise. »Du bringst die Albträume zum Schweigen.«
    Wenn sie klug gewesen wäre, dann hätte sie einen symbolischen Schritt zurück gemacht und abgelehnt. Doch ein Blick auf das echte Verlangen, das in seinen Augen stand, schwächte ihre Entschlossenheit. Schlimmer noch: Es schien sie zu ermuntern, einen unverzeihlichen Schritt nach vorn zu machen. »Unter einer Bedingung.«
    Nein, nicht. Es wird dann nur noch schlimmer wehtun, wenn er wieder geht.
    »Alles, was du willst.«
    Sie wandte den Blick ab. Mit einem Mal raste ihr Herz. »Wenn du … stärker bist«, sagte sie mit zaghafter Stimme, »darfst du deine Pflicht nicht länger vermeiden und … und musst es zu Ende bringen.«
    Harry wurde ganz still. Kate hätte schwören können, dass er ihr Herz hörte. Es pochte laut in ihrer Brust, und sie glaubte, dass es im nächsten Moment herausspringen würde. Sie war sich nicht sicher, ob sie atmete. Und sie wusste auch nicht, was sie von ihm zu hören wünschte. Nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte, war sie sich nicht einmal mehr sicher, was sie eigentlich selbst wollte. Sie dachte an die himmlische Freude, die sie in Harrys Armen empfunden hatte. Doch die Angst lauerte noch immer abwartend in ihr darauf, dass er einen Fehler machte. Die Angst machte ihr Glück zunichte und ließ nicht zu, dass Kate einen klaren Gedanken fasste.
    »Bist du dir sicher?«, fragte er schließlich. Der Griff um ihr Handgelenk verstärkte sich.
    Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Ich glaube nicht, dass ich mir bei irgendetwas noch sicher bin. Aber das Warten macht mich verrückt. Das Schreckgespenst wird immer größer, und die Frustration, es … nicht zu tun, macht mich verrückt. Ich will wissen, ob ich es schaffen kann, Harry. Ich will erleben, was du mir vor zehn Jahren versprochen hast.«
    Erstaunt sah sie, dass er die Augen schloss.
    »Harry?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Kontrolle über mich behalten kann«, sagte er. Als er die Augen aufschlug, sah Kate darin eine Hitze, die sie auf der Stelle zu versengen drohte. »Ich habe mein Bestes getan, um zärtlich zu sein, um geduldig zu sein. Aber …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe das Gefühl, dass unsere Vereinigung schicksalhaft und mehr als leidenschaftlich wird.«
    Sie erschauerte bei der Wirkung der Worte. »Versprichst du mir, mich nicht zu schlagen?«
    Harry ließ die Hand sinken und wirkte überrascht. »Großer Gott, für was hältst du mich?«
    Sie würde nicht nachgeben. »Bei deiner Ehre. Keine Reitgerten oder Fäuste oder Füße. Keine …« Sie schluckte heftig. »… Fesseln oder Seile.«
    Harry starrte sie mit offenem Mund an, ergriff ihre Hand und atmete zittrig ein. »Eines Tages«, sagte er, »kann ich dir hoffentlich zeigen, wie schön es sein kann, sich seinem Partner vollkommen hinzugeben. Wie ich schon versprochen habe, werde ich warten, bis du so weit bist. Und es wird nie … niemals Reitgerten, Fäuste, Füße, Fesseln oder Seile bedeuten.«
    Plötzlich herrschte zwischen ihnen eine Spannung, die allein durch seine Worte ausgelöst worden war. Kate

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