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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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»Wenn du dich nicht erleichterst, kannst du eine Schädigung davontragen.«
    »Wer hat dir das denn erzählt?«
    » Du selbst.«
    Er spürte, wie er errötete. »Nun ja, das habe ich dir nicht beigebracht«, widersprach er und wies auf die Stelle, an der sie vorher gekniet hatte.
    Nun lachte sie, doch Harry bemerkte, wie freudlos es klang. »Natürlich nicht. Murther war es. Er hat es so am liebsten gehabt. Genau wie ich«, sagte sie, und Schatten verschleierten ihren Blick. »Aber mit dir wird es viel leichter, Harry. Immerhin badest du.«
    Harry sah die Erinnerungen in ihren Augen und wollte gegen irgendetwas schlagen, um seine Wut herauszulassen. »Warum hast du ihn nicht einfach gebissen?«
    Sie wurde blass und setzte sich. »Weil er sich gerächt hätte.«
    Harry nahm neben ihr Platz. Er konnte sich nichts Fürchterlicheres vorstellen als die Trostlosigkeit in ihren Augen. Sie wirkte mit einem Mal so jung. Die Mauer, hinter der sie sich in der Öffentlichkeit verbarg, war verschwunden. Sie war jedoch noch immer verletzt und misstrauisch.
    »Er hätte dir wehgetan«, sagte Harry.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Und den Bediensteten. Und Bea.« Zitternd atmete sie ein. »Arme Bea. Sie hat meinetwegen viel erleiden müssen.«
    Wieder hatte sie ihn überrascht. »Bea?«
    Sie sah auf. »Wie, glaubst du, ist sie so schwer verletzt worden? Sie hat versucht, Murther aufzuhalten, und er hat sie die Marmortreppe hinuntergestoßen.« Ihr Lächeln war grimmig. »Ich habe es immer als ausgleichende Gerechtigkeit empfunden, dass er auf denselben Stufen gestorben ist.«
    »Ist er gestoßen worden?«
    »Leider nein. Er war betrunken und hat das Gleichgewicht verloren.«
    Als er hörte, wie energisch ihre Stimme klang, fragte Harry sich, ob vielleicht mehr hinter der Geschichte steckte. Er fragte sich, ob Murther sein Schicksal besiegelt hatte, indem er versuchte, Kate zu verletzen. Doch sie würde ihn nicht aufklären. Sie rieb sich die Augen. Ihre Hand zitterte kaum. »Also, dann willst du mein Angebot nicht annehmen?«
    »Bedauerlicherweise nein. Vor allem nicht wenn es keine Erwiderung gibt.« Lächelnd legte er den Kopf schräg. »Hat es schon einmal jemand bei dir gemacht?«
    Jetzt blickte sie ihn an, als hätte er ihr gerade eine Ohrfeige versetzt. »Ob …« Falls es überhaupt möglich war, wurden ihren Augen noch größer. »Grundgütiger. Ist das dein Ernst?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ach Kate, es gibt noch so vieles, das du lernen musst.« Er konnte nicht anders und hauchte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Ich verspreche dir, dass wir diese Art des Liebesspiels noch einmal ausprobieren werden, wenn du möchtest. Aber zu einer Zeit und an einem Ort, an dem wir uns Zeit lassen und es wirklich genießen können. Und nur wenn du dich zuerst verwöhnen lässt.«
    Sie schluckte schwer. »Frauen mögen das?«
    »Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, doch ich garantiere es dir.«
    Eine ganze Weile saß sie einfach nur da und starrte ins Leere, als würde sie sich den Akt vorstellen. Schließlich schüttelte sie den Kopf. »Harry, von dir kann man was lernen.«
    »Ich gebe mir Mühe«, erwiderte er und zog sie in die Arme. »Und jetzt zurück zu Lektion eins. Küss mich, Lady Lidge. Ich glaube, ich muss noch ein wenig üben.«
    Kate schlief in dieser Nacht nicht viel. Harry wollte nicht einschlafen, ehe er sie nicht noch sehr lange und sehr intensiv geküsst hatte. Die Küsse schienen noch aufregender zu sein, weil sie in seinen Armen lag. Sie hatte nicht gewusst, dass man mit einer Zunge so geschickt sein konnte. Aber Harry schien überraschende Talente zu besitzen, die nicht wenige wohlige Seufzer heraufbeschworen, bis er schließlich sanft ihre Augenlider küsste und ihr zuflüsterte, nun zu schlafen.
    Eine Weile lag sie in seinen Armen und blickte lächelnd in das flackernde Kerzenlicht. Sie dachte darüber nach, wie erstaunlich es war, dass sie beim Gedanken an Beziehungen lächeln konnte. Sex, Erotik, körperliche Liebe – all die Jahre hatte sie diese Wörter gemieden, denn keines von ihnen hatte beschreiben können, was bei ihr zu Hause vorgegangen war. Es war leichter, Wörter zu benutzen, mit denen sie auf Abstand zu dem Akt gehen konnte. Sie fing an zu hoffen, dass das nicht mehr nötig sein würde.
    Sie glitt allmählich in den Schlaf, als es plötzlich an der Tür klopfte. Harry erstarrte. »Was ist?«
    Kate schlug die Augen auf und erblickte Mudge, der die Tür öffnete. Er trug noch immer ein

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