Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit
Innenarchitekten, einer Werbeagentur, eines Grafikdesigners, die New Yorker Außenstelle einer chinesischen Produktionsgesellschaft, eine Ballettschule und zwei kleine Apartments.
Apartment 3033 gehörte einem gewissen Christopher Wright, einem kleinen Börsenmakler, der auch manchmal als Day-Trader tätig war. Was bedeutete, dass er einen Großteil seiner Arbeit von zu Hause erledigte. Wright war vierunddreißig und mit einer selbstständigen Designerin verheiratet, die eine ganze Reihe von Ehrenämtern innehatte. Sie hatten ein Kind.
Wenn Rutskoi auch keinerlei Hemmungen hätte, eine ganze Familie auszulöschen, um seinen Scharfschützenposten zu etablieren, könnte das doch unangenehme Folgen haben. Wright und seine Frau schienen fest in dieser Welt verwurzelt zu sein. Das Kind ging zur Schule. Eine solche Familie konnte nicht einfach verschwinden. Innerhalb von vierundzwanzig, maximal achtundvierzig Stunden würde jemand anrufen und vermutlich höchstpersönlich auftauchen, wenn er sie nicht erreichte.
Rutskoi aber musste sich dort so lange einnisten können, wie es nötig war, oder so lange, wie die Lage es zuließ.
Apartment 3034 wirkte schon vielversprechender. Es gehörte einer der Werbeagenturen und wurde als eine Art Hotel für Klienten von außerhalb genutzt. Rutskoi warf einen Blick auf den Terminplan und erkannte, dass er wieder einmal Glück hatte. Der nächste Bewohner war ein gewisser Oscar Melim aus Florianopolis in Brasilien, und der würde nicht vor dem zweiten Dezember eintreffen. Bis dahin hatte Rutskoi freie Bahn und konnte es sich dort bequem machen. Noch besser hätte es ihm gefallen, wenn er auf nichts und niemanden hätte Rücksicht nehmen müssen, aber es war wohl unrealistisch, darauf zu hoffen, dass der perfekte Ort auch noch bis in alle Ewigkeit zur Verfügung stand. Immerhin, vierzehn Tage, das war doch gar nicht mal so schlecht.
„Komm schon, steh auf.“ Drake zog an Grace’ Hand, die neben einem Gewusel glänzender rötlich brauner Haare das Einzige war, was von ihr unter der Pelzdecke hervorschaute.
Grace wackelte mit dem Zeigefinger hin und her. Nein .
„Na, komm schon“, bettelte er. „Ich hab etwas, das ich dir zeigen möchte. Es wird dir gefallen, das verspreche ich dir.“
Der Finger machte eine kreisförmige Bewegung. Später .
„Geschenke“, sagte er listig. „Jede Menge Geschenke, für dich.“
Die Hand winkte ihm zu. Auf Wiedersehen!
Der Sex hatte sie – im Gegensatz zu ihm – vollkommen erschöpft. Er war vierunddreißig Jahre alt und hatte keine Ahnung gehabt, was Sex mit ihm anstellen konnte. Er fühlte sich vollkommen entspannt und hätte Bäume ausreißen können, während alle Sorgen von ihm abgefallen waren.
Es machte ihm nicht einmal etwas aus, dass er nicht gekommen war. Sie nur zu beobachten, dieses schöne, vor Lust gerötete Gesicht, ihre weiche kleine Möse zu spüren, wie sie ihn melkte, ihr Erschauern zu spüren, ah … das war es wert gewesen.
Er beugte sich herab, um ihr einen Kuss auf die Schulter zu drücken, das einzige Stück Haut, das abgesehen von ihrer Hand zu sehen war! Und was für eine hübsche kleine Schulter das war. Er küsste sie noch einmal. Ein Seufzen ertönte unter der Decke. „Nicht fair.“ Ihre Stimme klang gedämpft.
Er liebte das Sprichwort Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt . „Nicht fair“ – das war ein Konzept für Verlierer. Also küsste er sie erneut, bis sie sich herumwälzte und ihn aus aufmüpfigen Augen ansah.
„Ich war gerade dabei einzuschlafen. Irgendjemand hat mich nämlich vollkommen fertiggemacht. Du bist ja vielleicht Iron Man, aber ich nicht.“
„Ich denke, eine Schusswunde beweist doch wohl, dass ich nicht aus Eisen bin. Und du kannst später schlafen, ich versprech’s dir. Aber jetzt musst du aufstehen, Liebes. Es gibt ein paar Dinge, die ich dir zeigen muss.“
Nichts hätte er lieber getan, als sich gleich wieder neben sie ins Bett zu legen und sie im Arm zu halten, während sie schlief. Und wenn er dann spürte, wie sie langsam aus dem Schlaf wieder auftauchte, würde seine Hand nach unten gleiten und ihre weiche kleine Scheide liebkosen, bis er fühlte, dass sie feucht wurde, und dann mit den Fingern in sie eindringen. Er wollte, dass sie mit einem Orgasmus erwachte – die Lust ihres Körpers als zärtlicher Wecker. Er würde sie umdrehen, bis sie mit dem Rücken zu ihm lag, ihr Bein anheben und in sie hineingleiten. Sie würde eng sein, aber ein bisschen weniger als
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