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Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Titel: Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Sofie erfahren hatte.
    »Die Ärmste!«, sagte Kim.
    »Tja«, meinte Franzi. »Sofie ist leider nicht die Einzige mit Liebeskummer zurzeit. Marie hat es auch erwischt.«
    »Ich weiß«, sagte Kim. »Sie hat mich gestern Abend angerufen und mir eine halbe Stunde lang die Ohren voll geheult.«
    Franzi biss sich auf die Lippe. »Es hat sie echt schlimm erwischt. Wir müssen sie irgendwie rausholen aus ihrem Loch. Sie muss auf andere Gedanken kommen. Wir brauchen sie für unseren Fall, gerade jetzt, wo wir so in der Luft hängen.«
    »Ja genau«, sagte Kim. »Wir müssen sie von ihrem Kummer ablenken. Ich hab auch schon eine Idee, wie.«
    »Schieß los!«, sagte Franzi.
    Kim strahlte triumphierend. »Wir könnten sie losschicken in alle Antiquitätenläden der Stadt, die Tafelsilber und alten Schmuck ankaufen. Sie soll sich als vornehme Kundin verkleiden und die Verkäufer ausfragen, ob jemand diese Dinge angeboten hat.«
    »Geniale Idee!«, sagte Franzi. »Dann kann sie mal wieder ihr Schauspieltalent unter Beweis stellen. Wir sollten uns aber vorher von Frau Tonde eine Liste geben lassen mit den genauen Angaben zu dem Schmuck, dem Tafelsilber und den Münzen.«
    »Kein Problem«, sagte Kim. »Ich ruf sie an.«
    »Dann wäre das ja schon mal geklärt«, sagte Franzi.
     

Han Solo
    Marie war nicht wieder zu erkennen. Franzi musste zweimal hinsehen, bis es sie es tatsächlich glaubte: Ihre Freundin sah viel älter aus, man konnte sie jetzt locker für achtzehn halten. Sie hatte ihre blonden Haare toupiert und zu einer aufwändigen Frisur hochgesteckt. Sie trug Stiefel mit hohen Absätzen, einen Mantel mit Pelzbesatz aus dem Kostümfundus des Fernsehsenders, bei dem ihr Vater arbeitete, und eine Handtasche mit glitzernden Perlen. Dazu hatte sie doppelt so viel Make-up wie sonst aufgetragen und ihre Lider mit rauchigem Lidschatten betont. Dadurch fiel es gar nicht auf, dass ihre Augen vom Heulen wegen Stefan ein bisschen verquollen waren. Zwei Tage Überredungskunst hatte es Franzi und Kim gekostet, bis Marie endlich aus ihrem Liebeskummer-Loch herausgekommen und den Auftrag angenommen hatte.
    Jetzt stand sie vor dem Schaufenster des teuersten Antiquitätenladens in der Innenstadt wie eine junge, reiche Managergattin, die den ganzen Tag Zeit hatte, Geld auszugeben. Unauffällig sah sie sich kurz um.
    Franzi und Kim nickten ihr mit einer kaum merklichen Bewegung zu. Dann schlenderten sie weiter auf dem Gehsteig auf und ab, kichernd und quatschend, zwei typische alberne Mädchen eben. In Wirklichkeit hielten sie Augen und Ohren offen und beobachteten jeden Passanten ganz genau. Schließlich wollten sie dafür sorgen, dass Marie ungestört mit der Verkäuferin reden konnte.
    Jetzt wurde es ernst: Sie betrat den Laden. Franzi und Kim warteten ein paar Sekunden, dann folgten sie ihrer Freundin.
    Marie war bereits im angeregten Gespräch mit der Verkäuferin, einer Dame in einem schwarzen Kostüm.
    »Was ich suche?«, sagte Marie mit einer langsamen, gezierten Stimme. »Ich habe da sehr genaue Vorstellungen, müssen Sie wissen. Für mich ist Schmuck nämlich nicht einfach Schmuck.«
    Die Verkäuferin lächelte. »Sie haben ja so Recht … Sucht ihr etwas Bestimmtes?«, fragte sie plötzlich und drehte sich misstrauisch zu Franzi und Kim um.
    »Nein«, sagte Kim höflich. »Wir sehen uns nur ein bisschen um.«
    »Wir wollen unserem Vater etwas Schönes zum Geburtstag schenken, aber wir wissen noch nicht genau, was«, ergänzte Franzi.
    Die Verkäuferin war beruhigt. »Gut. Wenn ihr Fragen habt, kommt einfach auf mich zu.«
    »Vielen Dank«, sagte Kim.
    Endlich wandte sich die Verkäuferin wieder an Marie. »Entschuldigen Sie bitte! Jetzt bin ich ganz für Sie da. Haben Sie an eine bestimmte Art von Schmuck gedacht?«
    Marie überlegte eine Weile, obwohl sie genau wusste, was sie sagen wollte. »Nun ja … ich liebe vor allem Schmuck aus den 20er-Jahren. Können Sie mir da etwas zeigen?«
    Die Verkäuferin ging zu einer Glasvitrine. »Selbstverständlich. Hier hätte ich zum Beispiel einen wunderschönen Opalring für Sie: 750er Gold gestempelt, mit vier sehr gut erhaltenen Opalen.«
    Marie zog eine Augenbraue hoch. »Ganz nett. Aber ich schwärme eher für kleine Kunstwerke aus Email: Broschen oder Medaillons. Da gibt es ganz einzigartige Rosenmuster aus Ostpreußen.«
    »Stimmt«, sagte die Verkäuferin. »Sie kennen sich aber gut aus.«
    »Kleines Hobby von mir«, winkte Marie bescheiden ab.
    »Das tut mir sehr Leid«, sagte

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