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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Strickjacken, höfliches Lächeln und bemühte Konversation, um die nackte Wahrheit zu verdrängen, dass sie in dem Haus kurz vor dem Erfrieren standen.
    Jack musterte sie kurz und stand dann auf. Er ging.
    Das konnte ihm Caroline kein bisschen verdenken.
    »Jack?« Es hörte sich eher wie ein Krächzen an.
    Er drehte sich um.
    Es fiel ihr so schwer, nachdem sie sich all diesen kindischen Sehnsüchten hingegeben hatte. Fröhliche Weihnachten, ja, die hatte sie. Caroline zwang sich dazu, aufrecht zu sitzen, und ertappte sich dabei, wie sie die Finger krampfhaft ineinander verschränkte. Es war schwer, sicher, aber an so etwas war sie doch nun schon seit sehr, sehr langer Zeit gewöhnt.
    »Willst du …« Sie musste schlucken, um den Kloß in ihrer Kehle zu beseitigen. »Willst du dein Geld zurück?«
    Sie hatte ihn überrascht. Einen Augenblick lang wirkte seine Miene völlig ausdruckslos. Und etwas an seinem Gesicht verriet ihr, dass er nicht oft überrascht war. Dann runzelte er erstaunt die Stirn. »Warum sollte ich das wollen?«
    »Weil … weil du das Weihnachtswochenende in einem eiskalten Haus verbringen wirst. Dafür hast du schließlich nicht bezahlt. Ich nehme an, du willst jetzt gehen.«
    Er musterte sie. »Du bist durcheinander«, sagte er. »Und darum darfst du noch mal raten.« Er wandte sich erneut um.
    Caroline blinzelte vor Überraschung. Sie schwankte ein wenig und schlang die Arme um sich selbst. Die Temperatur war bereits um einige Grad gesunken. »Aber … wohin gehst du dann?«
    »Ich hol mir den Werkzeugkasten aus der Garage«, sagte er ohne sich umzudrehen, »damit ich den verdammten Boiler reparieren kann.«
    JFK-Flughafen
    » ENP Security, wie kann ich Ihnen helfen?«
    Deaver wandte sich wieder der Plastikmuschel des öffentlichen Telefons am Kennedy-Flughafen zu. »Yeah«, sagte er mit deutlich nasalem Midwestern-Akzent. »Kann ich mit Jack Prescott sprechen? Hier ist Pat Lawrence, sagen Sie ihm bitte, dass wir uns letztes Jahr auf der Intersec in Dubai kennengelernt haben.«
    Den Zoll als Ausländer zu passieren, war unbeschreiblich merkwürdig gewesen, aber vollkommen glattgelaufen. Die Flughafensicherheit war darauf ausgerichtet, Männer aus dem Mittleren Osten auszuquetschen, aber keine Finnen. Die Ähnlichkeit des Fotos war groß genug gewesen, dass Deaver einfach durchgewunken worden war.
    Erster Punkt der Tagesordnung: Prescott finden. Der alte Mann war tot, also würde Prescott der neue Boss von ENP sein. Deaver musste rausfinden, ob er immer noch in North Carolina war.
    Axels Papiere würden noch eine Weile ihren Dienst tun, aber er würde bald neue brauchen.
    Er rechnete damit, in die Warteschleife gelegt zu werden. Die Sekretärinnen der ENP würden niemanden einfach so gleich zu Prescott durchstellen, nein, sie würden ihn erst in seinem eigenen Saft köcheln lassen. Aber Deaver hatte eine Telefonkarte und war gern bereit, die Wartezeit in Kauf zu nehmen.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte die Sekretärin statt Bleiben Sie bitte dran . »Mr Prescott ist nicht mehr bei der Firma.«
    Deaver erstarrte. » Was? Das ist doch lächerlich! Aber natürlich …«
    »Die Firma ist an Orion Security verkauft worden und Mr Nathan Bodine ist der neue Geschäftsführer. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.« Gleich darauf war das Freizeichen zu hören.
    Verfluchte Scheiße! Deaver starrte mit zusammengebissenen Zähnen auf das Telefon. Seine Atmung ging stoßweise. Dieser Mistkerl hatte die Firma verkauft . Kaum war sein Vater unter der Erde, übergab er einfach so dessen Lebenswerk an jemand anders. Aber das war ja klar, schließlich besaß das Arschloch ein Vermögen in Diamanten. Warum sollte er Tag für Tag schuften, wenn er einen Schatz in Händen hielt.
    Wütend tippte Deaver eine weitere Telefonnummer ein. Prescotts Privatnummer. Der geheimnistuerische Bastard hatte ihm seine Nummer nie gegeben, Deaver hatte sie sich heimlich aus den Firmenakten besorgt.
    Es klingelte achtmal. Er wollte schon auflegen, als er eine aufgezeichnete weibliche Stimme vernahm. »Die Nummer, die Sie gewählt haben, ist zurzeit nicht vergeben.«
    Der Mistkerl war abgehauen ! Er hatte einfach die Zelte abgebrochen und war verschwunden!
    Damit hatte Deaver überhaupt nicht gerechnet. Prescott hatte ihn den Hunden zum Fraß vorgeworfen und ihm sein Geld gestohlen, aber er war nicht auf die Idee gekommen, er könnte damit verschwinden.
    Prescott war verschwiegen und hatte in der Firma keine Freunde – oder

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