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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Wofür zum Teufel hatte er das Geld, wenn er ihr damit nicht das Leben erleichtern konnte?
    Aber wie könnte er ihr das Geld zukommen lassen? Eine plötzliche Überweisung im Wert von einer Million Dollar auf ihr Bankkonto, zwei Tage nachdem er aufgetaucht war, würde mit Sicherheit sämtliche Alarmglocken schrillen lassen, auch wenn er durchaus versucht war, genau das zu tun. Scheiß drauf! Überweis ihr einfach eine Million oder vielleicht zwei, und all ihre Geldprobleme wären für immer gelöst. Er hätte dann weiß Gott immer noch mehr als genug übrig.
    Der Gedanke war so verlockend, dass Jack die Zähne zusammenbeißen musste, um ihn zu verdrängen, während er diesen Höllenfilter auseinandernahm, reinigte und wieder zusammensetzte.
    Caroline war für dieses Leben nicht geschaffen. Sie war nicht dafür geschaffen, in einer bloßen Hülle von Haus zu wohnen, so schön diese Hülle auch sein mochte, ohne Teppiche und Gemälde, zwischen Wänden, die dringend einen Anstrich brauchten, und noch dazu mit einer unzuverlässigen Heizungsanlage mitten im Winter. Sie war nicht dafür geschaffen, jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen, ständig diese Sorgenfalte zwischen den Augenbrauen und diesen traurigen Gesichtsausdruck zu haben.
    Jack wollte sie mit Luxus überschütten. Er wollte ihr Dinge kaufen – nützliche und überflüssige Dinge. Hübschen Tand, der ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern würde. Kleider, Schmuck. Teppiche, Kunst für das Haus. Er wollte, dass sie Greenbriars wieder zu dem machen konnte, was es früher einmal gewesen war.
    Es würde nicht leicht werden, sie dazu zu bringen, das Geld anzunehmen, aber er würde es schon schaffen. Er würde von jetzt an ein Teil ihres Lebens sein. Sex hatten sie schon. Er würde dafür sorgen, dass sie den Großteil des Wochenendes im Bett verbrachten. Es ging doch nichts über Sex, um eine Bindung zu vertiefen, zumindest bei einer Frau wie Caroline.
    Sie hatte nicht allzu viele Liebhaber gehabt, und seit dem letzten waren sechs Jahre vergangen. Sie war so eng wie eine Jungfrau gewesen, was ihn fast um den Verstand gebracht hatte. Sie war nicht leicht zu haben. Ihr Körper hatte ihm verraten, dass sie wählerisch war. Und bei Gott – sie hatte ihn gewählt.
    Jack wusste, warum. Weil er an einem Tiefpunkt ihres Lebens da gewesen war. Der Taxifahrer hatte erzählt, dass ihre Eltern am ersten Weihnachtsfeiertag ums Leben gekommen waren. Ihr Bruder war erst kürzlich gestorben. Es war ihr erstes Weihnachten, das sie ganz allein verbrachte, und sie war traurig und durcheinander gewesen.
    Es störte ihn nicht, dass er sie nicht aufgrund seines Charmes erobert hatte – soweit er wusste, verfügte er über keinerlei Charme –, sondern nur, weil er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen war. Als Soldat hatte Jack skrupellos jeden Vorteil ausgenutzt, der sich ihm bot, selbst wenn es nur eine leichte Erhebung war, die ihn über einem feindlichen Soldaten platzierte, oder der Wind, der in die richtige Richtung blies, oder der Schutz der Nacht.
    Und er würde seinen Vorteil genauso skrupellos auch an diesem Wochenende nutzen. Er würde sie nicht mehr aus dem Bett herauslassen, und bis Montag würde sie ihm gehören.
    Sie war schon die Seine, nur dass sie selbst es noch nicht wusste. Und er würde sich gut um sie kümmern. Sein ganzes Leben lang hatte er sich nur zwei Dinge gewünscht: es seinem Dad recht zu machen. Und Caroline.
    Sie hüpfte inzwischen heimlich auf und ab und versuchte so, sich warm zu halten. Ihr Atem vernebelte ihr Gesicht wie eine Wolke. Verdammt! Sich um sie zu kümmern bedeutete jedenfalls nicht, sie hier erfrieren zu lassen.
    »Caroline.« Er legte den Kreuzschlüssel hin.
    »Vergiss es«, sagte sie mit klappernden Zähnen. »Ich bleibe hier und leiste dir Gesellschaft, bis du dieses Mistding in Gang gebracht hast – und wenn dir das gelingt, werde ich dich persönlich für den Nobelpreis nominieren. Oder so lange, bis du aufgibst. Was auch immer zuerst passiert.«
    »Hör mal, es ist verfi… verflucht kalt hier.«
    »Ja.«
    »Du wirst dir noch den Tod holen.«
    »Ja.«
    » Also geh jetzt nach oben .«
    »Nein.« Ihr bezauberndes spitzes Kinn erhob sich kaum merklich.
    Es überraschte ihn, dass seine Zähne nicht zerbrachen, so fest biss er sie aufeinander. Jack ging zum Boiler zurück und bemühte sich, doppelt so schnell zu arbeiten, bevor er sich auf einmal mit einer wunderschönen Leiche hier wiederfand.
    Eine Viertelstunde später

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