Gefaehrliches Verlangen
bitte, wenn wir jetzt nicht gerade vor Freude an die Decke springen—«
»Aber selbstverständlich«, antwortete Korum freundlich. »Das würde ich ja auch nicht, wenn es sich um meine Tochter handeln würde.«
»Haben Sie Kinder?«, fragte Dan unverblümt.
»Nein, habe ich nicht.«
»Warum nicht?«
»Papi!« Mia schämte sich für diese Fragen ihres Vaters.
Korum zuckte mit den Schultern und störte sich offensichtlich überhaupt nicht daran, dass ihm solche persönlichen Fragen gestellt wurden. »Weil ich keine Partnerin habe und ich würde kein Kind alleine aufziehen wollen.«
Die Augen ihres Vaters verengten sich. »Wie alt sind Sie?«
»In Erdenjahren bin ich etwa zweitausend Jahre alt.«
Der Gesichtsausdruck ihres Vaters war unbezahlbar. »Z-zwei Tausend?«
In diesem Moment kam ihre Mutter mit einer Schale Orangen und einem Tablett mit Tee herein.
Mia stand auf und eilte zu ihr. »Lass mich dir helfen«, sagte sie und nahm ihr die Schüssel ab.
»Danke, Süße«, sagte ihre Mutter und Mia atmete erleichtert auf, da anscheinend wenigstens eines ihrer Elternteile seine Fassung wiedererlangt hatte.
Während Ella die Tassen mit dem heißen Tee auf dem Tisch verteilte, fragte sie Korum, »Möchten Sie Milch oder Zucker? Wir haben Kokosmilch, Mandelmilch, Sojamilch ...«
»Nein, danke«, antwortete Korum höflich und schenkte ihr ein bezauberndes Lächeln. »Ich bevorzuge meinen Tee schwarz.«
»Wir auch«, gestand ihre Mutter und errötete wieder. Mia konnte sich kaum das Kichern verkneifen — ihr Elternteil schien für ihren Liebhaber zu schwärmen.
»Ella«, sagte Mias Vater vorsichtig, »Korum ist offensichtlich viel älter, als wir angenommen haben ...«
»Ach ja?«, fragte ihre Mutter und griff nach einer Orange. Sie pellte die Frucht systematisch und sah ihren Ehemann fragend an.
»Er ist zweitausend Jahre alt ...« Ihrem Vater schien diese Tatsache keine Ruhe zu lassen.
»Wie bitte?« Die Orange fiel auf den Tisch und landete mit einem sanften Plopp .
»Mami, du wusstest doch, dass die Krinar langlebig sind«, sagte Mia und verzweifelte fast an ihren Reaktionen. »Wir haben dieses Programm vor einigen Jahren zusammen geschaut, erinnerst du dich? Es war eine dieser Dokumentationen von Nova über die Invasion.«
»Ich erinnere mich«, sagte ihre Mutter und sah dabei immer noch aus, als habe sie der Schlag getroffen. »Aber mir war nicht klar, dass es sich dabei um Tausende von Jahren handelt ...«
»Wie genau funktioniert so etwas in einer Beziehung mit einem Menschen?« Ihr Vater war wieder ganz er selbst, sehr direkt. »Weil, Mia kann unmöglich so lange leben—«
»Das ist eine Sache zwischen Ihrer Tochter und mir, Dan«, antwortete Korum freundlich, aber mit einem harten Unterton in seiner Stimme, die vor einer Vertiefung dieses Themas warnte. »Wir werden das alles zu gegebener Zeit lösen.« Und dann nahm er eine Orange, pellte sie, und seine Finger bewegten sich schneller und effizienter als die ihrer Mutter es getan hatten.
»Und bevor ich's vergesse«, fügte er hinzu und biss in die Orange, »Mia hat erwähnt, dass sie häufig Kopfschmerzen haben und mir ist aufgefallen, dass sie sich mehrmals ihre Schläfen gerieben haben. Leiden sie gerade unter einem Anfall?«
Ihr Vater, völlig unvorbereitet auf so eine Frage, nickte.
Auf das zustimmende Zeichen hin, griff Korum in seine Jeanstasche und holte eine kleine Kapsel heraus. Er gab sie Mias Vater und sagte, »Das ist etwas, das dieses Problem beheben sollte. Einer unserer Experten für menschliche Biologie hat sie genau für solche Fälle wie den Ihren entwickelt.«
»Was ist das? Ein Schmerzmittel?« Ihr Vater beäugte die kleine Kapsel misstrauisch.
»Ja, es wirkt sofort als solches. Aber es sollte auch zukünftigen Anfällen vorbeugen.«
»Ein Heilmittel für Migräne?«, fragte ihre Mutter und in ihren Augen spiegelte sich verzweifelte Hoffnung wieder.
»Genau«, bestätigte Korum und Ella Stalis' Augen erstrahlten.
Ihr Vater runzelte die Stirn. »Und die Nebeneffekte? Woher weiß ich, dass es sicher ist?«
»Papi, ihre Medizin ist toll«, antwortete Mia ihm ehrlich. »Es gibt wirklich nichts, wovor du Angst haben solltest.«
»Mia hat Recht. Es gibt bei unseren Medikamenten keine Nebenwirkungen. Und Dan, das Letzte, das ich möchte, ist den Menschen weh zu tun, die Mia am meisten liebt. Ich weiß, dass Sie bis jetzt keine Grund haben, mir zu vertrauen, aber ich hoffe, das wird sich in Zukunft ändern. Und
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