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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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erschüttert aus, benommen und sprachlos.
    Ihr Vater räusperte sich. »Ein Krinar? So wie in, die Außerirdischen?«
    Mia nickte und trank einen Schluck ihres Tees. »Ich habe ihn vor ein paar Wochen in einem Park in Manhattan getroffen. Und seitdem sind wir die ganze Zeit zusammen gewesen.«
    Das Kinn ihrer Mutter bebte. »Was meinst du mit zusammen gewesen? Wie genau zusammen?«
    »Ella, stell dich doch nicht so dumm«, sagte ihr Vater und sein Ton war erstaunlich ruhig. »Offensichtlich versucht Mia uns gerade zu sagen, dass sie einen Freund hat, der ein Krinar ist. Stimmt's?«
    Ihr Vater war sehr gut in Stresssituationen. »Genau«, sagte Mia ihnen und ihr Magen verkrampfte sich, als das Gesicht ihrer Mutter einfiel und dicke Tränen ihre Wangen hinunterliefen. Da sie sich wie die schlechteste Tochter der ganzen Welt fühlte, versuchte Mia, sie zu beruhigen. »Aber du kannst doch sehen, dass es mir hervorragend geht. Ich weiß, wie sie in den Medien dargestellt werden, aber die Realität ist überhaupt nicht so. Er ist sehr fürsorglich und er macht mich glücklich—«
    »Fürsorglich? Wie können diese Monster fürsorglich sein? Mia, sie sagen, dass die Krinar Blut trinken!« Ihre Mutter war außer sich und ihr normalerweise blasses Gesicht wurde rot und fleckig.
    »Trinken sie Blut?«, fragte ihr Vater und sah etwas neugierig aus.
    »Nur zur Entspannung und sehr wenig davon«, gestand Mia ehrlich. »Es ist einfach eine angenehme Sache für sie — aber eigentlich brauchen sie es nicht mehr.«
    Ihre Mutter vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. »Oh mein Gott, mir ist schlecht!«
    »Ella, hör auf damit«, sagte ihr Vater mit ungewöhnlich fester Stimme. »Deine Reaktion ist genau das, wovor Mia solche Angst hatte und der Grund dafür, dass sie uns nicht früher davon erzählt hat.«
    Mia lächelte und der Knoten in ihrer Brust löste sich leicht. »Danke, Papi. Ich weiß, wie sich das anhört, aber bitte glaubt mir, wenn ich euch sage, dass er mich sehr gut behandelt und mich sehr glücklich macht—«
    »Ist er der Grund dafür, dass du nicht pünktlich nach Hause gekommen bist?«, fragte ihr Vater, während ihre Mutter den Kopf hob, um mit ihren noch immer tränenvollen Augen Mia anzuschauen.
    »Ja. Wir sind nach meiner Abschlusswoche nach Costa Rica geflogen«, antwortete Mia. »Ich habe dort einen Praktikumsplatz in einem neurochirurgischen Labor und arbeite an einigen sehr interessanten Objekten—«
    »In Costa Rica?« Ihr Vater sah einen Moment lang verwirrt aus und dann wurden seine Augen riesengroß. »In der krinarischen Siedlung in Costa Rica?«
    Mia schenkte ihm ein breites Grinsen. »Genau da. Korum hat mir dort ein Praktikum besorgt. Ich arbeite an der Seite eines ihrer führenden Verstandesexperten und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viel ich gerade lerne—«
    »Du arbeitest in einer krinarischen Siedlung in Costa Rica?« Ihre Mutter sah völlig geplättet aus. »Mit den Krinar?«
    »Ich weiß, ich kann es ja selbst kaum glauben«, sagte Mia ihnen und grinste breit. »Und ich kann jetzt so viele Sprachen sprechen ...«
    »Wie bitte? Was meinst du damit?« Ihr Vater rieb sich seine Schläfen. »Was denn für Sprachen?«
    »Alle Sprachen«, sagte Mia ihm auf Polnisch, weil sie wusste, dass er sie verstehen würde. »Alle menschlichen Sprachen, plus krinarisch. Der Übersetzter, den ich von Korum bekommen habe, ist ziemlich cool.« Sie entschied sich dafür, lieber nichts von dem Teil mit dem Gehirnimplantat zu erzählen.
    Das Kinn ihres Vaters klappte nach unten. »Du sprichst akzentfrei polnisch! Mia, wie hast du das ... ?«
    »Krinarische Technologie«, erklärte sie lächelnd. »Manche Sachen, die sie machen, sind einfach unvorstellbar —«
    »Aber Mia, er ist nicht menschlich ...« Ihre Mutter schien unter Schock zu stehen. »Wie kannst du überhaupt ...«
    »Mami, in vielen Sachen sind sie den Menschen sehr ähnlich. Du weißt, dass sie uns nach ihrem Vorbild erschaffen haben?«
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf, da sie offensichtlich gar nicht glauben konnte, was sie da hörte. »Und das rechtfertigt es? Wie bist du überhaupt mit ihm zusammengekommen? Du hast ihn im Park getroffen und dann was? Dann hat er dich ausgeführt?«
    Mia zögerte einen Moment. »Ja, eigentlich schon. Er hat mir Blumen geschickt und wir sind in ein wirklich schönes Restaurant gegangen. Und seitdem waren wir zusammen ...«
    »Einfach so?« Ihre Mutter konnte es gar nicht glauben. »Du triffst eine

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