Gefaehrliches Verlangen
wenn Sie die Medizin nicht nehmen möchten, ist das allein Ihre Entscheidung. Ich wollte sie Ihnen lediglich geben, falls Sie Schmerzen haben sollten.«
»Nimm sie einfach, Dan. Jetzt sofort«, wies ihn Ella an und warf ihrem Ehemann einen entschiedenen Blick zu. »Ich glaube nicht, dass Mias Freund dir etwas geben würde, das schlecht für dich ist. Wenn es auch nur die kleinste Hoffnung gibt, dass dich die Kapsel heilen kann, dann bist du es dir und deiner Familie schuldig, sie zu versuchen — und ganz besonders, wenn Korum sagt, dass sie keine Nebenwirkungen hat.«
Ihr Vater zögerte und betrachtete Korums Gesicht einen Moment lang. Was auch immer er dort sah, es schien ihn zu überzeugen. »Kann ich sie einfach so hinunterschlucken?«
»Drücken Sie sie am besten in ein Glas Wasser und trinken Sie es dann«, antwortete Korum. »So wirkt sie schneller.«
Mias Mutter war schon aufgestanden und schenkte ihrem Vater einen Becher aus einem Krug ein, der auf dem Tisch stand. »Hier«, sagte sie, und schob ihm das Wasser hin.
Dan Stalis nahm den Becher langsam in eine Hand, zerdrückte die Kapsel mit den Fingern der anderen und ließ die zwei Tropfen der Flüssigkeit, die sie beinhaltete, in sein Getränk fallen. »Ist das alles?«, fragte er und sah Korum an.
Ihr Liebhaber lächelte ihm aufmunternd zu. »Ja.«
Nachdem er misstrauisch daran gerochen hatte, probierte Mias Vater einen Schluck davon. »Das ist wirklich lecker.« Er klang überrascht.
»Das ist bei unserer Medizin meistens der Fall.«
Ihr Vater führte das Glas wieder zu seinem Mund und trank den Rest aus. Mia konnte sehen, wie sich die angespannten Muskeln um seine Kieferpartie fast augenblicklich entspannten. Sie lächelte ihn an und fragte: »Es wirkt, stimmt's? Du kannst es sofort spüren.«
Ihr Vater sah positiv überrascht aus und das Gesicht ihrer Mutter strahlte vor Freude. »Ja. Es scheint augenblicklich zu wirken.« Er drehte sich zu Korum und sagte, »Dankeschön. Das war sehr freundlich von Ihnen.«
»Gern geschehen«, sagte Korum sanft. »Ich würde für Mia, und die Menschen, die sie liebt, alles machen.«
16. Kapitel
»Ich muss auch noch mit meiner Schwester sprechen«, sagte Mia, als sie ins Auto stieg und ihren Eltern zum Abschied winkte. Ihre Mutter hielt Mocha fest, die ihnen fast nach draußen gefolgt wäre, da sie offensichtlich für Korum schwärmte. »Ich weiß, dass meine Mutter sie jetzt sofort anrufen wird, aber ich möchte gerne, dass sie es auch von mir hört. Ich habe ihr schon vorher etwas erzählt, aber ich würde gerne die Möglichkeit haben, ihr alles zu erklären, damit sie keinen falschen Eindruck von unserer Beziehung bekommt.«
»Was hast du ihr denn erzählt?«, fragte Korum sie und fuhr langsam aus der Einfahrt. Er fuhr genauso, wie er alles andere auch machte — gekonnt und effizient.
»Ich habe ihr erzählt, ich hätte einen Liebhaber aus Dubai«, gab Mia zu und errötete ein wenig. »Und ich habe ihr gesagt, dass das mit uns nichts Längerfristiges werden könne, da du bald weg müsstest.«
»Ich verstehe«, sagte Korum mit einer deutlich kälteren Stimme. »Und wann hast du ihr das erzählt?«
Mist. Sie hätte dieses Thema wirklich nicht ansprechen sollen — aber jetzt war es zu spät. »Als ich dachte, du würdest nach Krina zurückkehren«, bekannte sie. »Bevor, du weißt schon ...«
»Bevor du mich verraten hast?«
Mia zog Luft ein. »Bist du immer noch wütend auf mich? Du hast gesagt, du würdest damit leben können ...«
»Ich kann damit leben, dich nicht dafür zu bestrafen. Aber ich kann es nicht völlig vergessen, meine Süße. Noch nicht.«
Mia biss sich auf ihre Lippe, da er sie aus der Fassung gebracht hatte. »Manchmal verstehe ich dich nicht«, sagte sie ruhig. »In einer Minute bist du so nett zu mir und meiner Familie, und in der nächsten redest du darüber, mich für etwas zu bestrafen, das nicht wirklich meine Schuld war — etwas, das du auch noch manipuliert und zu deinem Vorteil genutzt hast. Was hast du denn erwartet, was ich tun würde? Einfach ruhig die Tatsache akzeptieren, dass ich als dein Sexsklave enden könnte?«
»Du hättest jederzeit mit mir reden und mich fragen können, ob das stimmt.« Er blickte die ganze Zeit auf die Straße, aber Mia konnte sehen, dass seine angespannte Kinnpartie leicht zuckte.
»Und wenn es wahr gewesen wäre? Was hätte ich dann gemacht? Dann hätte ich John und alle anderen Widerstandskämpfer in Gefahr gebracht und meine
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