Gefaehrliches Verlangen
kennenzulernen. Mia hat mir so viel über ihre Familie erzählt.«
Mia bemerkte, dass er nicht anbot, ihnen die Hand zu schütteln oder auf irgendeine andere Art und Weise versuchte, sie zu berühren. Wahrscheinlich war es das Beste so. Ihre Eltern waren schon angespannt genug, weil sie Korum in ihrem Haus hatten.
Ihr Vater grüßte mit einem kurzen Kopfnicken. »Das ist eigenartig, wir haben nämlich erst heute von Ihnen erfahren.«
»Dan!« flüsterte ihre Mutter scharf, da sie ganz offensichtlich Angst vor der Reaktion ihres außerirdischen Gastes hatte. Trotzdem schien sie ihren Blick nicht von Korum lösen zu können und starrte ihn die ganze Zeit wie betäubt an. Mia wusste genau, wie sie sich fühlte.
Korum schien allerdings überhaupt nicht verärgert zu sein, sondern lächelte ihren Vater stattdessen warm an. »Natürlich«, sagte er sanft. »Ich verstehe, dass das alles ein großer Schock für Sie ist. Ich weiß, wie sehr Sie ihre Tochter lieben und wie besorgt Sie um sie sind. Ich würde gerne Ihre Bedenken, unsere Beziehung betreffend, zerstreuen.«
Endlich erinnerte sich ihre Mutter wieder an ihre Gastgeberrolle. »Kann ich ihnen etwas zu trinken oder zu essen anbieten?«, fragte sie unsicher und starrte Korum dabei immer noch an, so als sei sie sich nicht sicher, ob sie schreiend davon rennen, oder sich vorbeugen und ihn anfassen sollte.
»Sehr gerne«, sagte er sofort. »Eine Tasse Tee und ein wenig Obst wären sehr schön, besonders, wenn Sie sich mir dabei anschließen würden.«
Mia blinzelte überrascht. Sie hatte nicht gewusst, dass Korum Tee trank. Und dann realisierte sie auf einmal, wie detailliert seine Nachforschungen über ihre Familie gewesen sein mussten: er hatte gezielt die einzige Sache ausgesucht, die dazu führen würde, dass ihre Mutter sich besser fühlte — das tägliche Teeritual ihrer Eltern.
»Sehr gerne.« Ihre Mutter sah erleichtert darüber aus, etwas zu tun zu haben. »Bitte nehmen Sie im Esszimmer Platz und ich werde etwas Tee bringen. Wir haben wirklich gute heimische Orangen ... Sie essen doch Orangen?«
Korum grinste sie an. »Auf jeden Fall. Ich liebe Orangen, besonders die aus Florida.«
Ella Stalis lächelte ihn vorsichtig an. »Das ist großartig. Wir haben diese Woche besonders gute — saftig und süß. Ich werde sie sofort auf den Tisch stellen.« Sie errötete ein wenig, sah ungewöhnlich aufgeregt aus und eilte dann weg.
Mia rollte in Gedanken mit ihren Augen. Offensichtlich waren auch ältere Frauen nicht immun gegen seinen Charme.
»Zum Esszimmer geht es hier entlang«, sagte ihr Vater und sah so aus, als würde er sich mit Korum und Mia alleine leicht unbehaglich fühlen.
Mia ging zu Korum, nahm seine Hand und war entschlossen, ihrem Vater zu zeigen, dass es nichts gab, um das man sich Sorgen machen müsste. Mit einem Lächeln führte sie ihn zum Tisch.
Alle drei setzten sich hin.
In diesem Moment kam auch Mocha schwanzwedelnd angelaufen. Zu Mias großer Überraschung kam sie direkt auf Korum zu und schnüffelte an seinen Beinen. Er lächelte und beugte sich nach unten, um den Hund, der diese Aufmerksamkeit zu genießen schien, zu streicheln. Mia schaute sich diese Szene ungläubig an; der Chihuahua war normalerweise mehr als zurückhaltend bei Fremden.
Nach einer Minute setzte Korum sich wieder aufrecht hin und richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf die menschlichen Bewohner des Hauses.
»Mia hat uns erzählt, dass sie ein Praktikum in Ihrer Siedlung macht«, sagte Dan Stalis und schaute Korum dabei an, als würde er eine neue und exotische Rasse beobachten — was ja auch durchaus zutreffend war. »Wie genau funktioniert das? Ich nehme an, dass sie nicht wirklich viel von eurer Wissenschaft versteht und sich auch mit der krinarischen Technologie überhaupt nicht auskennt ...«
»Ganz im Gegenteil«, erzählte ihm Korum, »Mia lernt sehr schnell. Sie hat in den letzten Wochen unglaubliche Fortschritte gemacht. Saret — ihr Chef im Labor — hat mir erzählt, dass sie sehr gute Arbeit leistet.«
Mia lächelte und errötete bei diesem Kompliment. »Wie ich dir schon erzählt habe ist Saret einer ihrer besten Verstandesexperten. Er ist der Vorreiter in der krinarischen Neurowissenschaft und Psychologie. Und ich arbeite für ihn. Kannst du dir das vorstellen?«
Ihr Vater rieb sich wieder seine Schläfen und Mia konnte sehen, wie er leicht zusammenzuckte. »Ehrlich gesagt, nein. Das Ganze ist doch recht überwältigend. Entschuldigen Sie
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