Gefahrenzone (German Edition)
die Lippen zerschnitten. Es gelang ihm jedoch, die rückwärtige Tür des Minibusses aufzutreten. Er und seine Männer krochen heraus und versammelten sich vor dem Fahrzeug. Der Tote und die Verwundeten wurden entweder getragen oder gestützt und der Gefangene an seinen Fesseln vorwärtsgezogen. Die Männer bogen in einen schmalen Durchgang ein, der zum Hafen hinunterführte, der etwa vierhundert Meter weiter nördlich lag.
Sie hatten die Kreuzung kaum verlassen, als der erste von Dutzenden von Streifenwagen heranbrauste. Die Polizisten begannen sofort damit, die völlig geschockten Hongkonger Fahrgäste aus dem Bus der Verkehrsbetriebe herauszuholen.
D reihundert Meter westlich der Unfallstelle rannten Chavez, Ryan und Yao durch den Regen, drängten sich durch Gruppen von Nachtschwärmern hindurch und wichen allen möglichen Rettungsfahrzeugen aus, die entweder zum Club Stylish oder zum Ort des Gewehrfeuers weiter östlich unterwegs waren. Als sie die achtspurige Canal Road überquerten, schloss Adam zu Chavez auf und sagte: »Folgen Sie mir! Es gibt eine Fußgängerpassage, die mitten zwischen diesen Apartmenthochhäusern hindurchführt. Wir können dadurch von der belebten Jaffe Road in eine ruhigere Straße hinüberwechseln.«
»Einverstanden«, sagte Ding.
Während sie weiterliefen, fragte Yao: »Wie sieht unser Plan aus, wenn wir dort ankommen?«
»Wir improvisieren«, antwortete Domingo. Dann wurde er etwas deutlicher: »Wir können für diese Jungs nicht allzu viel tun, aber ich wette, sie nehmen jede Hilfe an, die sie kriegen können.«
D ie sieben überlebenden SEAL s hatten alle Hände voll zu tun. Zwei Männer trugen ihren toten Kameraden, einer zog mit der einen Hand FastByte am Kragen hinter sich her, während er in der anderen eine SIG-Sauer-Pistole hielt. Die beiden Soldaten mit den ernsthaften Beinverletzungen bekamen Unterstützung durch die SEALs , die noch gut auf den Beinen waren, wenngleich einer von ihnen sich die Schulter gebrochen hatte. Er hatte seine gesamte Ausrüstung abgeworfen und mit seinem gesunden Arm den Mann mit dem verletzten Knie unter den Achseln gepackt, während dieser neben ihm herhumpelte. Gleichzeitig kämpfte der Schulterverletzte ständig dagegen an, aufgrund seiner entsetzlichen Schmerzen einen körperlichen Schock zu erleiden.
CPO Meyer half Reynosa vorwärts, der ein beträchtliches Stück Fleisch aus seiner linken hinteren Wade verloren hatte.
Darüber hinaus hielten Meyer und ein weiterer Operator ihre kleinen, schallgedämpften HK-MP s ständig schussbereit. Zwei weitere Männer trugen ihre Pistolen in der Hand, während die restlichen drei Überlebenden an keinem Feuergefecht mehr teilnehmen konnten, weil sie entweder zu verletzt waren oder sich um ihre Kameraden kümmern mussten.
Die Kampfkraft von Meyers Team war also innerhalb von nur fünf Minuten um mehr als sechzig Prozent geschrumpft.
Sie humpelten und schleppten sich, so schnell sie konnten, über Parkplätze und Seitensträßchen. Dabei taten sie ihr Bestes, um den Polizeifahrzeugen aus dem Weg zu gehen, die durch die Hauptstraßen rasten, und sich von Gruppen von 14K-Kämpfern fernzuhalten, die ihre Anwesenheit durch lautes Schreien und Rufen verrieten.
Aufgrund des Regens und der späten Stunde waren hier, einige Blocks von den belebten Restaurants und Bars in der Lockhart Street entfernt, kaum noch normale Fußgänger unterwegs. Meyer wusste also, dass alle Männer im Kampfesalter, vor allem wenn sie gehäuft auftraten, höchstwahrscheinlich eine Bedrohung darstellten.
Als sie sich einer Reihe von geschlossenen Läden am Fuß eines Hochhauses näherten, das noch im Bau und deswegen mit einem Gerüst umgeben war, rief Bannerman plötzlich: »Feindkontakt links!« Meyer richtete seinen Laser auf drei junge Männer, die mit Gewehren in der Hand aus einer Seitenstraße auf sie zurannten. Einer feuerte aus seiner Klappschaft-Kalaschnikow eine wilde Salve ab, die in der Nähe der SEAL -Einheit Funken und Asphaltstücke aus der Straße riss. Meyer und Petty Officer Wade Lipinski machten diesem Schauspiel jedoch sofort ein Ende und erschossen mit ihren MP7 die drei Kämpfer.
Diese Bedrohung war zwar ausgeschaltet, aber das Gewehrfeuer aus der AK-47 und die Autoalarmanlagen, die in der ganzen Straße losgingen, waren für Meyer und sein Team ausgesprochen unangenehm. Die herumstreifenden Triaden-Banden würden sie jetzt ganz leicht aufspüren können.
Sie setzten ihren Weg in Richtung Norden zum
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