Gefahrenzone (German Edition)
verschmierte, glänzte im rotierenden Licht der Discokugel, die aus unerfindlichen Gründen intakt geblieben war und sich immer noch drehte.
Das schrille Sirenengeheul draußen auf der Jaffe Road wurde immer lauter.
»Bald wird es hier drin von Polizisten nur so wimmeln«, sagte Yao. »In den Triaden-Vierteln rücken sie immer erst an, wenn die Schießerei vorbei ist.«
Während sie die Vordertreppe hinaufstiegen, sagte Jack: »Wer immer diese Typen waren, ich kann nicht glauben, dass sie das Ganze doch noch gepackt haben.«
In diesem Moment hörte man plötzlich das Geräusch von Gewehrfeuer. Dieses Mal kam es aus östlicher Richtung.
Ding schaute Jack an: »Sie haben es noch nicht gepackt. Geh noch mal runter, und besorg dir von einer Leiche eine Pistole.«
Jack nickte und eilte die Treppe hinunter.
»Was machen wir jetzt?«, fragte Yao Chavez.
»Was immer wir können.«
»Der Van«, sagte Adam. »Der Schlüssel steckt noch, und er ist unverschlossen. Vielleicht könnte ihn Biery abholen.«
Chavez nickte und rief Gavin an, der in einem Taxi zum Klub unterwegs war. »Du musst Adams braunen Mitsubishi Grandis aus dem Seitensträßchen hinter dem Club Stylish holen. Wenn du dort bist, ruf mich an. Ich bin mir sicher, dass wir eine Transportgelegenheit brauchen werden.«
»Okay.«
41
M eyer und sein Team leicht ramponierter SEAL - Team-6-Operators schafften es gerade einmal sechs Blocks, bevor die 14K-Kämpfer sie einholten.
Seit vor etwa fünf Minuten die ersten Gewehrschüsse aus dem Klub an der Jaffe Road zu hören waren, klingelten überall in Wan Chai die Handys und wurden Dutzende von SMS verschickt. Bald wussten alle 14K-Kämpfer in dieser Gegend, dass jemand in ihrem Herrschaftsgebiet einen Angriff gewagt hatte. Alle bekamen den Befehl, zur Kreuzung von Jaffe und Marsh Road zu kommen, wo der Club Stylish lag.
Die Koordination zwischen den verschiedenen 14K-Gruppen war zwar in diesen ersten Minuten ein einziges Chaos, aber die schiere Zahl der Kämpfer, die zu Fuß, auf Motorrädern, in Autos und selbst in MTR-Zügen herbeieilten, sorgte dafür, dass Meyer und sein Team bald zahlenmäßig um mindestens das Fünfzehnfache unterlegen waren. Die Triaden wussten nicht, dass Zha gekidnappt worden war – tatsächlich wusste nur ein kleiner Teil von ihnen, wer Zha überhaupt war. Sie alle wussten jedoch, dass es eine Schießerei in diesem Klub gegeben hatte und dass eine Gruppe schwer bewaffneter Gweilos gerade zu flüchten versuchte. Jemand meldete, sie säßen in einem schwarzen Minibus. Ab jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit, wann Meyer und seine Einheit wie Kakerlaken im Licht der engen, belebten Straßen von Wan Chai aufgespürt werden würden.
Sie waren die Seitenstraße hinter dem Klub bis zu ihrem Ende an der Canal Road hinuntergeprescht und dann nach Süden abgebogen, bis sie die Jaffe Road erreichten, um auf ihr nach Osten weiterzufahren. Als sie an verrammelten Geschäften und Büro- und Apartmenthochhäusern vorbeirauschten, steuerte der Fahrer des Minibusses, Special Warfare Operator Terry Hawley, ständig nach links und rechts, um langsamere Fahrzeuge zu überholen und dem entgegenkommenden Verkehr auszuweichen.
Im hinteren Teil des Minibusses lag Zha immer noch gefesselt mit dem Gesicht nach unten und einer Haube über dem Kopf auf dem Boden. Die verletzten Männer wickelten Schnellverbände um ihre Schusswunden, während Meyer zum Extraktionsteam, das sie ausschleusen sollte, Kontakt aufnahm und mitteilte, dass sie in ein paar Minuten ankommen würden.
Aber die Dinge begannen schiefzulaufen, sobald Meyer seinen Funkspruch abgesetzt hatte. Sie fuhren gerade in die Kreuzung von Jaffe Road und Percival Street ein, die weniger als einen Kilometer vom Ort der Schießerei entfernt im eleganten Causeway-Bay-Viertel lag, als ein Mann in Zivilkleidung vom Rücksitz eines Ford-Mustang-Cabriolets aus mit einem Automatikgewehr auf sie feuerte. Special Warfare Operator Hawley wurde in beide Arme und die Brust getroffen und brach über dem Lenkrad zusammen.
Der Minibus geriet auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern, stellte sich quer und kippte dann auf die Seite. In dieser Lage schlitterte er noch dreißig Meter, bis er frontal auf einen Kleinbus der Hongkonger Verkehrsbetriebe prallte.
Hawley war auf der Stelle tot, und ein weiterer Spezialeinheitssoldat brach sich bei dem Zusammenstoß die Schulter.
Meyer war leicht betäubt. Glassplitter hatten ihm das Kinn, die Backen und
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