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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gequältes Lächeln ab. »Am Montag findest du ihn bestimmt nicht in seinem Büro. Ich glaube, ich habe ihm den Kiefer gebrochen.«
    »Ich bin mir sicher, dass die Gefängnisbehörde auch auf Häftlinge mit Flüssigernährung eingestellt ist.« Mary Pat schaute dann eine ganze Weile in die Weite. »Warum hat sich Melanie bereit erklärt, dich auszuspionieren? Ich meine, außer dass ihr Vorgesetzter und das FBI ihr das befohlen haben.«
    »Ein Geheimnis in ihrer Vergangenheit. Etwas, das Center über ihren Vater herausgefunden hat und durch das sie dann dieser FBI-Typ in der Hand hatte.«
    Mary Pat Foley wartete, dass Ryan diese Aussage erklärte. Als er das nicht tat, sagte sie: »Ich muss die Hintergründe kennen, Jack.«
    Ryan nickte. Dann erzählte er ihr von ihrem Vater und ihrer Lüge.
    Mary Pat schien nicht so überrascht zu sein, wie er es erwartet hatte. »Ich mache das schon eine ganze Zeit. Die Energie und die Entschlossenheit, die ich bei dieser jungen Dame gesehen habe, war jedoch ganz einzigartig. Ich verstehe jetzt, dass sie damit etwas kompensieren wollte und versucht hat, alle anderen auszustechen, weil sie nur auf diese Weise mit sich ins Reine kommen konnte.«
    »Wenn es denn überhaupt etwas hilft, immerhin hat mir Clark erzählt, dass sie neulich bei Hendley Leben gerettet hat. Ohne sie hätte es wohl noch ein paar weitere Beerdigungen gegeben.«
    Mary Pat nickte. Sie schien jedoch mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein.
    »Was wirst du jetzt tun?«, fragte Jack.
    »Sie weiß über den Campus Bescheid. Ihre Karriere bei der CIA ist aufgrund ihrer Lügen bei ihrer Einstellungsbefragung zu Ende, aber ich selbst werde ihr deswegen bestimmt nicht die Hölle heißmachen. Allerdings werde ich jetzt gleich mit ihr sprechen.«
    »Wenn du sie aufforderst , von sich aus zu kündigen, wird sie mitbekommen, dass du den Campus kennst. Das könnte zu einem Problem für dich werden.«
    DNI Foley winkte ab. »Über mich selbst mache ich mir bestimmt keine Sorgen. Es klingt vielleicht rührselig, aber für mich ist es weit wichtiger, die Integrität der amerikanischen Geheimdienste zu bewahren und die Sicherheit der Organisation zu gewährleisten, die dein Vater mit den allerbesten Absichten gegründet hat. Das ist jetzt meine Aufgabe.«
    Jack nickte. Er fühlte sich rundheraus beschissen.
    Mary Pat bemerkte das und sagte: »Jack. Ich werde sie mit Nachsicht behandeln. Sie tat das, was sie selbst für richtig hielt. Sie ist ein gutes Mädchen.«
    »Ja«, seufzte Jack, nachdem er einen Augenblick nachgedacht hatte. »Das ist sie.«
    M ary Pat Foleys schwarzer Geländewagen hielt kurz nach vier Uhr an diesem Nachmittag vor Melanie Krafts Wohnremise in Alexandria. Inzwischen war die Temperatur unter den Gefrierpunkt gefallen, und aus den tief hängenden Wolken fiel eine Mischung aus Schnee und gefrierendem Regen.
    Der Fahrer der DNI wartete im Wagen, während ihr Leibwächter sie zur Eingangstür begleitete und dabei mit seiner Linken einen Schirm über sie hielt. Er stellte sich neben sie, als sie an die Tür klopfte, wobei er mit der freien Hand an seine rechte Hüfte griff, wo seine Pistole steckte.
    Melanie öffnete nach kurzer Zeit die Tür. Von keiner Stelle ihrer Wohnung aus waren es mehr als zehn Schritte bis zum Eingang ihrer winzigen Remise.
    Sie lächelte nicht, als sie Mary Pat erblickte, die inzwischen nicht nur ihre Chefin, sondern auch ihre Freundin geworden war. Stattdessen trat sie nur einen Schritt zurück und sagte in leisem Ton: »Wollen Sie nicht hereinkommen?«
    Auf ihrer Herfahrt aus Baltimore hatte Mary Pat ihren Leibwächter gefragt, ob er ein Problem damit habe, dass sie ein paar Minuten allein mit einer Mitarbeiterin in deren Wohnung verbringen würde. Der bullige Leibwächter drehte eine kurze Runde durch das Apartment und ging dann wieder nach draußen, um direkt vor der Eingangstür unter seinem Schirm zu warten.
    Währenddessen stand Mary Pat im Wohnzimmer und schaute sich um. Man musste nicht gerade die Chefin sämtlicher amerikanischer Geheimdienste sein, um die Lage zu erfassen. Es war leicht zu erkennen, dass die Mieterin dieses Apartments gerade auszog. Zwei offene Koffer standen an der Wand und waren bereits zur Hälfte mit Kleidung gefüllt. Mehrere Umzugskartons waren schon mit Klebebändern verschlossen, ein paar weitere lehnten noch flach und unaufgeklappt an der Wand.
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz«, sagte Melanie, und Mary Pat ließ sich auf dem kleinen Sofa nieder.

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