Gefahrenzone (German Edition)
Walentin, wie ein Motor angelassen wurde und ein Auto davonfuhr.
Der völlig perplexe Russe trat eine Minute später selbst aus dem Gebäude. Er schien sich in irgendeinem Vorort von Washington zu befinden. Langsam ging er zur Straße hinaus und fragte sich, ob er hier irgendwo ein Taxi erwischen würde – und was er dem Taxifahrer als Zieladresse nennen könnte.
N achdem er mit der Gulfstream von Hendley Associates aus Hongkong zurückgekehrt war, fuhr Jack Ryan jr. sofort zu Melanies Apartment in Alexandria hinüber. Allerdings hatte er vorher angerufen und ihr die Zeit gelassen, selbst zu entscheiden, ob sie tatsächlich da sein würde, wenn er ankam, und was sie über ihre Vergangenheit erzählen wollte.
Sie ließ ihn ein, und sie setzten sich an den Bistrotisch in ihrer winzigen Küche. Sie machte ihm einen Kaffee, und er erzählte ihr, was sie bereits wusste. Er arbeite für einen inoffiziellen Geheimdienst, der die Interessen der Vereinigten Staaten vertrat, jedoch nicht den Beschränkungen einer offiziellen Regierungsbehörde unterlag.
Sie hatte seit dem Angriff der Chinesen auf Hendley Associates mehrere Tage Zeit gehabt, über diese ganze Sache nachzudenken. Inzwischen konnte sie die Vorzüge einer solchen Organisation erkennen. Gleichzeitig sah sie jedoch auch die offensichtlichen Gefahren, die eine solche Konstruktion mit sich brachte.
Jetzt war sie an der Reihe, eine Beichte abzulegen. Sie erzählte von der Dummheit ihres Vaters, wie sie davon erfuhr und wie sie daraufhin entschied, sich von seinem Fehler nicht das Leben zerstören zu lassen.
Er hatte zwar Verständnis für ihre schwierige Lage, aber sie nahm es ihm einfach nicht ab, dass dieser FBI-Mann Darren Lipton ein Agent Centers und kein echter Ermittler gewesen sein sollte.
»Nein, Jack. Da gab es diesen anderen Typen vom FBI. Liptons Boss. Packard. Ich trage immer noch seine Visitenkarte in meiner Handtasche herum. Er hat alles bestätigt. Außerdem hatten sie da ja noch die gerichtliche Verfügung. Sie haben sie mir doch gezeigt.«
Ryan schüttelte den Kopf. »Center hat dich zu seiner Agentin gemacht, seit er irgendwelche Telefongespräche von Charles Alden abgehört hatte, in denen dieser davon sprach, dass du für ihn arbeiten würdest und ihm Informationen über mich und Hendley Associates liefern solltest, mit denen er John Clark diskreditieren könnte.«
»Aber Lipton ist echt. Er weiß von meinem Vater und ...«
»Er weiß das, weil Center es ihm erzählt hat! Center könnte diese Information erhalten haben, als er sich in pakistanische elektronische Geheimdienstakten eingehackt hat. Für seine Organisation wäre das eine Leichtigkeit gewesen.«
Er merkte, dass sie ihm nicht glaubte. Sie hatte das Gefühl gehabt, ihr altes Leben könnte ihr neues zerstören, als das FBI ihr vorwarf, sie habe über die Spionagetätigkeit ihres Vaters gelogen.
»Es gibt einen Weg, wie wir das Ganze sofort klären können«, sagte Jack.
»Und welchen?«
»Wir statten Lipton einen Besuch ab.«
E s dauerte einen Tag, ihn zu finden. Er hatte sich zwar offiziell vom Dienst beurlauben lassen, aber Jack und Melanie befürchteten, er könnte aus dem Land geflohen sein. Ryan brachte Biery jedoch dazu, sich in die Bankunterlagen des Mannes einzuhacken. Dabei fand er heraus, dass Lipton erst vor ein paar Minuten vierhundert Dollar von einem Geldautomaten in einem DoubleTree-Hotel in Crystal City abgehoben hatte. Jack und Melanie machten sich sofort auf den Weg.
Als sie dort ankamen, hatte Biery bereits seine Zimmernummer für sie herausgefunden. Nur Minuten später brachte Jack eine Hauptschlüsselkarte zur Anwendung, die Melanie einem Zimmermädchen stibitzt hatte.
Als Ryan und Kraft durch die Tür traten, erblickten sie einen halb nackten Lipton und eine völlig nackte Nutte. Jack forderte das Mädchen auf, seine Sachen und die vierhundert Dollar zu nehmen und zu verschwinden.
Lipton schien zwar erschrocken, Ryan und Melanie hier zu sehen, schien jedoch keine allzu große Eile zu haben, sich wieder anzuziehen. Jack warf ihm eine Khakihose zu. »Um Himmels willen, Kumpel, ziehen Sie sich bloß an!«
Lipton schlüpfte in seine Hose, zog jedoch kein Hemd über sein Muskelshirt.
»Was wollen Sie von mir?«, fragte er.
»Center ist tot, falls Sie das noch nicht wissen sollten«, sagte Jack.
»Wer?«
»Center. Dr. K. K. Tong.«
»Ich weiß nicht, wovon ...«
»Jetzt hör mal gut zu, Arschloch! Ich weiß, dass Sie für Center gearbeitet haben.
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