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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Kommen Sie! Wir dürfen nicht hinter den anderen zurückbleiben!« Vao’sh lief los, und Anton folgte ihm, trotz seiner dunklen Ahnungen.
    Nach den Schrecken der langen Wanderung durch die dunkle Nacht konnte Anton verstehen, dass die Maratha-Überlebenden nicht mehr auf die Stimme der Vernunft hörten. Das Gefühl der Hilflosigkeit und Isolation trieb sie in die Irrationalität.
    Aber was auch immer der Grund für ihr Verhalten sein sollte: Anton durfte sie nicht in eine mögliche Falle laufen lassen.
    Er blickte sich um und beobachtete Klikiss-Roboter, die sich mit mechanischer Präzision bewegten. Neben der Stadtkuppel sah er einen Hangar, genauso beschaffen wie der von Maratha Prime. Drei ildiranische Raumschiffe standen dort, für den Transport von Ausrüstungsmaterial bestimmt.
    Schließlich bemerkten die Klikiss-Roboter die Gruppe aus Flüchtlingen. Sie reagierten wie auf ein Signal, verharrten und drehten kantige Köpfe. Optische Sensoren glühten rot.
    Der Designierte Avi’h lief Vik’k und Nur’of voraus und rief: »Wir sind hier! Wir haben den Marsch durch die Nachtseite des Planeten überlebt.« Vor dem nächsten Roboter blieb er stehen. »Wir brauchen eure Hilfe.«
    Unglaublich viele insektenartige Roboter näherten sich von allen Seiten. Antons Unbehagen wuchs, als er nach rechts und links sah. »Woher kommen sie alle?«
    Vao’shs Augen waren glasig, und die Hautlappen in seinem Gesicht zeigten noch immer intensive Emotionen. »Sparen Sie sich Ihre Fragen für später auf, Erinnerer Anton. Wir können sie stellen, wenn wir im Innern der Stadt sind.«
    Der Klikiss-Roboter vor dem Designierten richtete sich auf und überragte ihn. Er streckte die Arme aus, und jeder von ihnen endete in einem scharfen Werkzeug. Der Rückenschild klappte auf, als wollte sich der Roboter dadurch noch größer und imposanter machen.
    In der plötzlichen Stille hörte Anton die summenden Worte des Klikiss-Roboters wie Klingen, die durch die Luft schnitten. »Ildiraner haben gegen die alte Übereinkunft mit uns verstoßen.«
    Der Designierte Avi’h sah zu dem Roboter auf. »Welche Übereinkunft?«
    Der Klikiss-Roboter schwang einen sensenartigen Arm, durchschnitt Avi’hs Hals und trennte den Kopf ab. Dem Designierten blieb nicht einmal Zeit genug zu schreien. Blut spritzte aus dem offenen Hals, als Avi’h tot zu Boden fiel.
    Vik’k und Nur’of blieben stehen und schienen nicht noch mehr Entsetzen und Verrat ertragen zu können. Ein Summen ging von den versammelten schwarzen Maschinen aus – es mussten hunderte sein –, als sie ihre Waffensysteme aktivierten und sich den vier restlichen Flüchtlingen näherten.
    »Lauft!«, rief Anton. »Sie wollen uns alle töten!«
    Vao’sh schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich.« Der alte Erinnerer schien dem Zusammenbruch nahe zu sein. »Die Klikiss-Roboter sind immer unsere Verbündeten gewesen. Vor fünfhundert Jahren haben wir sie aus dem Eis geholt. Sie…«
    Anton zog ihn mit sich und zwang ihn, an seiner Seite zu laufen, obwohl er nicht wusste, wohin er fliehen sollte. Der Bauplatz von Secda war groß und komplex. Vielleicht konnten sie sich irgendwo verstecken, in einer Baracke oder einem Schuppen. Eins stand fest: Ohne Waffen waren sie nicht in der Lage, den Robotern Widerstand zu leisten. Es musste einen anderen Weg geben.
    Nachdem der untersetzte Vik’k den Tod des Designierten gesehen hatte, brauchte er keine Erklärungen mehr. Als die schwarzen Maschinen noch näher kamen, ballte er die schwieligen Fäuste und schlug zu. Hinter ihm nahm Ingenieur Nur’of eine Metallstange von einem Bauschutthaufen. Die beiden Ildiraner standen Rücken an Rücken, als sich die Roboter mit klackenden Klauen näherten.
    Nur’of schwang die Stange und traf den schwarzen Panzer des nächsten Roboters, ohne Schaden anzurichten. Er verwendete sie wie eine Keule, und es gelang ihm, einen Gliederarm der Maschine abzutrennen. Von diesem Erfolg beflügelt hob er die Stange und schmetterte sie auf den scharlachroten optischen Sensor. Das »Auge« zerbrach, was den Roboter aber nicht daran hinderte, sich weiter zu nähern.
    Vik’k warf sich furchtlos zwei Robotern entgegen. Der kräftig gebaute Arbeiter setzte den Kampf selbst dann fort, als Klauen seine schützende Kleidung zerrissen und über die Haut kratzten. Doch immer mehr Roboter kamen näher, fuhren ihre Schneidwerkzeuge und starken mechanischen Arme aus. Schließlich gingen beide Ildiraner zu Boden und verschwanden unter den

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