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Gefangen in der Schreckenskammer

Gefangen in der Schreckenskammer

Titel: Gefangen in der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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geblieben?“
    Tickels Hände krampften sich um die
Schreibtischkante. Schon seit Minuten.
    Wenn er sich nicht bald lockert, dachte
Tim, bricht er die Kante ab. Himmel, ist der jetzt mies drauf! Logo! Er weiß,
daß er sich ruiniert hat.
    „Nein“, murmelte Tickel. „Meine...
meine Behandlung... hatte Erfolg. Der... Junge ist psychisch wieder im Lot.“
    „Und kann jetzt seine Peiniger genauer
beschreiben?“ fragte Glockner.
    „Ja.“
    „Wie hat er sie beschrieben?“
    Tickel furchte die Stirn. Er mußte
nachdenken.
    „Pickel!“ meinte er dann. „Ja, der eine
habe das Gesicht voller Pickel und...“
    „Hasso Feindt!“ rief Tim. „Der! Keiner
auf der Schule hat soviele Pickel wie er. Ein Streuselkuchengesicht! Also
liegen wir richtig. Wußte ich’s doch!“
    „Au Backe!“ meinte Klößchen. „Sind wir
also auf der richtigen Spur. Und wo Hasso Feindt ist, fehlt Obermeier nicht.
Ich konnte die beiden noch nie leiden.“
    „Wurde auch der andere beschrieben?“
fragte Glockner. Tickel nickte eifrig. Er begriff, wieviel von seiner Aussage
abhing. Er bemühte sich, einen guten Eindruck zu machen. Vielleicht wurde ihm
das angerechnet.
    „Ja. Der Kleine machte das gut. Den zweiten
hat er noch besser geschildert. Ein großer, aber sehr dürrer Bursche sei das
gewesen — mit kugeligem Kopf. Mit einem Murmel-Kopf - so hat er gesagt. Und die
Ohren so!“
    Mit den Händen deutete er Segelohren
an.
    „Das ist Obermeier“, sagte Tim. „Exakt.
Jetzt gibt’s keinen Zweifel mehr.“

21. Beim Gespensterhaus
     
    Ein Streifenwagen traf ein.
    Tickel und Lambster wurden ins
Präsidium gebracht. Kriminal-Assistent Jansen besorgte das.
    Angelika Schmählich nahm sich ein Taxi und
fuhr zu Frau Senf, bei der sie sich telefonisch angemeldet hatte. Es war an der
Zeit, sich um Natascha zu kümmern. Sie war heute nicht in der Schule gewesen,
sondern hatte — ohne daß ihre Mutter davon wußte — überall nach Bello gesucht:
im Tierheim, im Mozart-Park und auf den Straßen.
    Glockner, Tim, Karl und Klößchen fuhren
zum Internat.
    Feindts Auto, ein rotes Coupé, stand
nicht auf dem Parkplatz. Die Bude SCHNECKENHAUS war leer.
    „Mir fällt ein“, sagte Tim: „Feindt hat
eine Schreibmaschine. Herr Glockner, wie heißt das Fabrikat, auf dem die
Horror-Mönche den Zettel geschrieben haben?“
    „Tippiflott!“
    Tim bückte sich vor Feindts Bett und
zog einen Schreibmaschinenkoffer hervor. Die Maschine war drin.
    „Eine Tippiflott!“ verkündete er
triumphierend. „Und ich wette: Ihr O schlägt etwas oberhalb der Zeile an.“
    Als sie das SCHNECKENHAUS verließen,
lief ihnen Hartholz über den Weg.
    Aber wie sah er aus! Bleich und
hohlwangig. Hinter der Brille flackerte ein gehetzter Blick.
    Glockner machte sich mit ihm bekannt.
    „Ich muß die Schüler Feindt und
Obermeier sprechen, Herr Doktor. In einer bestimmten Angelegenheit. Wissen Sie,
wo ich die finden kann?“
    „Tut mir leid. Die haben sich
abgemeldet — fürs ganze Wochenende. Das heißt zwar nicht, daß sie nach Hause
fahren. Aber als Volljährige können sie kommen und gehen, wann sie wollen. Ich
weiß wirklich nicht, wo die beiden das Wochenende verbringen.“
    Eine schlechte Nachricht! Tim hatte es
geahnt.
    Hartholz öffnete den Mund.
Offensichtlich wollte er was fragen. Aber dann begriff er, daß er von Glockner
keine Auskunft erhalten hätte. Jedenfalls nicht, was die Angelegenheit
Feindt/Obermeier betraf.
    „Übrigens, Herr Doktor“, sagte Tim
rasch, „der Schulpsychologe Ottmar Tickel wurde vorhin festgenommen. Sie ahnen
nicht, weshalb! Der hat bei sich selbst eingebrochen — in die eigene Praxis.
Hat einen Unbekannten vorgetäuscht, der jetzt angeblich mit den
Krankengeschichten die Patienten erpresst. Aber Tickel selbst ist der
Erpresser. Gewesen, meine ich. Jetzt kann er kein Unheil mehr anrichten.“
    Und Sie, fügte er in Gedanken hinzu,
können Ihren Van Dyck behalten.
    „Was?“ rief Hartholz. „Na, so eine
Freu... Ist ja entsetzlich, meine ich. Schrecklich! Dieser Mensch!“
    Farbe kehrte in sein blasses Gesicht
zurück. Er fragte nach Einzelheiten. Dann eilte er hinüber in den Pauker-Silo —
beschwingt. Zu seinem Van Dyck.
    „Feindt und Obermeier entgehen uns
nicht“, sagte Glockner. „Ich werde sofort die Fahndung ankurbeln.“
     
    *
     
    Der Nachmittag verging.
    Tim, Karl und Klößchen durchstreiften
die Stadt.
    Sie wußten nicht, wo sie suchen
sollten. Aber Untätigkeit wäre das schlimmste gewesen.
    Also klapperten sie

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