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Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Weile festsitzen. Ich denke, wir beide brauchen nicht noch einen hungrigen Mund, den wir stopfen müssen."
    „Ein Baby?" Ihre Stimme klang ehrfürchtig. Sie spielte mit dem Gedanken an ein Kind und fand die Vorstellung nicht im Geringsten erschreckend. Im Gegenteil, ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Daran hatte ich noch gar nicht gedacht."
    „Ich schon. Wir sind beide jung und gesund. Ich weiß, dass du keine Verhütungsmittel nimmst, denn ich habe gesehen, was du aus dem Flugzeug mitgenommen hast. Und ich habe für meinen Jagdtrip auch nichts in dieser Richtung eingepackt."
    „Aber es passiert doch sicher nichts ..."
    „Sicher können wir aber nicht sein. Und ich will kein Risiko eingehen. Also ..."
    „Selbst wenn es so wäre, werden wir doch längst gerettet, bevor das Baby da ist..."
    „Wahrscheinlich, aber ..."
    „Selbst wenn, dann bin ich doch diejenige, die das Baby füttern wird."
    Bei dem Thema Kinder hatte er immer einen Knoten im Magen. Um seinen Mund lag wieder der übliche harte, verbissene Zug. Der sich etwas löste, als Cooper sah, dass Rusty es völlig ernst meinte. Geradezu naiv ernst.
    „Es ist einfach nur so ...", sein Mund bewegte sich wieder zu ihren Brüsten, „... dass ich den Gedanken nicht ertrage, dich mit jemandem teilen zu müssen."
    „Aber..."
    „Tut mir Leid, aber so ist es nun mal."
    Sie wollte widersprechen, ausführlicher darüber reden, aber er benutzte seine Lippen, seine Zunge und seine Hände, damit sie das Feuerwerk eines gemeinsamen Höhepunkts erlebten, bevor Rusty klar wurde, dass er sich wieder im letzten Augenblick zurückgezogen hatte.
    Sie liebten sich den ganzen Nachmittag, bis hinein in die Nacht. Irgendwann schmiegten sie sich erschöpft in die Felle und schliefen eng umschlungen ein.
    Nur das unerwartete Dröhnen von Hubschrauberrotoren hätte ihre Träume stören können.
     

10. KAPITEL
     
    Er würde den Helikopter nicht mehr erreichen, er wusste es. Er verpasste ihn immer. Aber er rannte trotzdem. Auch das tat er immer. Dichtes Dschungelgrün versperrte ihm den Weg. Er brach durch das Gestrüpp, auf die Lichtung zu. Er rannte so schnell, dass seine Lungen brannten. Sein Atem rasselte laut in seinen eigenen Ohren.
    Aber immer noch hörte er das Dröhnen der Rotoren. Nah. Ganz nah. So laut.
    Dieses Mal schaffe ich es, sagte er sich. Ich muss es schaffen, oder man wird mich wieder gefangen nehmen.
    Aber er wusste, dass er es nicht schaffen würde. Obwohl er rannte. Immer weiter rannte ...
    Cooper setzte sich ruckartig auf. Wie immer nach diesem wiederkehrenden Albtraum atmete er schwer und war in Schweiß gebadet. Gott, diesmal war es so echt gewesen. Das Dröhnen des Hubschraubers schien direkt über ihm ...
    Er stutzte. Er konnte das Dröhnen immer noch hören. War er wach? Ja. Und da lag Rusty, friedlich schlafend neben ihm.
    Das hier war nicht Vietnam, sondern Kanada. Und bei Gott, er hörte einen Hubschrauber!
    Er rappelte sich auf und hetzte über den kalten Hüttenboden. Seit dem Tag, als sie das Suchflugzeug verpasst hatten, lag die Leuchtpistole auf dem Regal neben der Tür. Cooper griff sie sich, während er hinausrannte. Als er über die Veranda auf den Vorplatz der Hütte hechtete, war er immer noch nackt, aber die Leuchtpistole lag fest in seiner rechten Hand.
    Er schattete die Augen mit der Hand gegen die Sonne ab und schaute in den Himmel. Das Sonnenlicht war so gleißend, dass seine Augen zu tränen begannen. Er konnte nichts sehen. Er hatte sechs Leuchtpatronen. Er durfte keine davon verschwenden, jede einzelne war wichtig. Aber immer noch hörte er das Dröhnen. Auf gut Glück schoss er zweimal pfeilgerade in die Luft.
    „Cooper, ist das ..."
    „Ein Helikopter."
    Rusty warf ihm von der Veranda eine Jeans zu. Als sie aufgewacht war, erst durch das intuitive Wissen, dass ihr Liebhaber nicht mehr neben ihr lag, dann durch das Motorengeräusch, hatte sie sich hastig Hose und Pullover übergezogen. Jetzt stand sie neben Cooper und suchte ebenfalls den Himmel ab.
    „Er muss die Leuchtkugel gesehen haben", rief Cooper aufgeregt. „Er kommt zurück."
    „Ich kann ihn nicht sehen. Woher weißt du das?"
    „Ich erkenne es am Dröhnen."
    Er hatte Recht. Wenige Sekunden später schwebte der Hubschrauber über der Hütte. Rusty und Cooper winkten wild mit den Armen und riefen laut, obwohl es klar war, dass die zwei Piloten sie längst erblickt hatten. Man konnte die beiden in dem Cockpit sogar lächeln sehen.
    „Sie haben uns

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