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Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Bewegung setzen, damit Sie noch heute nach Hause kommen."
    Das waren schon mal gute Neuigkeiten. Rusty wusste nicht, warum, aber ihr grauste davor, ihrem Vater in allen Einzelheiten berichten zu müssen, was sie durchgestanden hatte. Dass sie ihm nicht sofort gegenübertreten musste, war eine Erleichterung. Vielleicht wegen dem, was letzte Nacht vorgefallen war. Sie hatte noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Sie wusste nur, dass diese Erfahrung mit Cooper ihr unendlich wichtig war.
    Ihre Rettung war fast wie ein Eindringen in ihre Privatsphäre gewesen. Natürlich war sie froh, aber trotzdem, sie wollte allein mit ihren Gedanken sein. Die einzige Person, die sie neben sich wissen wollte, war Cooper. Wieder befiel sie diese untypische Schüchternheit, und sie schmiegte sich enger an Cooper.
    Er schien ihre Gedanken lesen zu können. Er fasste sie am Kinn und musterte sie durchdringend. Dann beugte er den Kopf, küsste sie fest auf die Lippen und zog ihren Kopf an seine Brust. Eine beschützende und gleichzeitig besitzergreifende Geste.
    Für den Rest des Fluges blieben sie so sitzen. Keiner der beiden Piloten versuchte sie noch in ein Gespräch zu ziehen, sondern sie respektierten ihr Bedürfnis nach Privatsphäre. Unangenehme Fragen konnten warten.
    „Sie haben ganz schön Aufsehen erregt." Mike sah über die Schulter zu ihnen und deutete dann nach unten, während sie auf dem Flughafen zur Landung ansetzten.
    Rusty und Cooper erkannten, dass sich auf der Landebahn eine Menschenmenge angesammelt hatte. Die Leute hatten die Verbotsschilder einfach missachtet. Transporter, auf denen große Schriftzüge verschiedener Fernsehgesellschaften zu erkennen waren, parkten Stoßstange an Stoßstange. In dieser entlegenen Gegend in den Northwest Territories war ein solcher Medienrummel noch nie da gewesen.
    Cooper murmelte einen Fluch. „Wer, zum Teufel, ist verantwortlich für das hier?"
    „Der Flugzeugabsturz war in allen Nachrichten", sagte Mike mit einem entschuldigenden Lächeln. „Sie sind die einzigen Überlebenden. Ich nehme an, jeder will hören, was Sie zu erzählen haben."
    Im gleichen Moment, als Pat die Kufen auf die Landebahn setzte, kam Bewegung in die Reportermenge. Die Polizei hatte erhebliche Mühe, die Absperrung zu sichern und die Reporter zurückzudrängen. Mehrere offiziell aussehende Männer kamen auf den Helikopter zugerannt. Der Luftwirbel der Rotoren presste ihnen die korrekten Anzüge eng an die Körper und schlug ihnen die Krawatten ins Gesicht. Endlich standen die Blätter still.
    Mike sprang auf den Zementboden und half Rusty beim Aussteigen. Unsicher blieb sie neben dem Hubschrauber stehen, bis Cooper an ihrer Seite war. Erst als sie den beiden Piloten noch einmal überschwänglich gedankt hatten, gingen sie auf die Beamten zu, ihre Hände fest ineinander verschlungen.
    Die Männer waren von der kanadischen Luftfahrt-und Transportbehörde. Die entsprechende amerikanische Behörde war eingeladen worden, den Fall in Zusammenarbeit zu untersuchen, da es sich bei den Passagieren ausschließlich um amerikanische Staatsbürger handelte.
    Höflich hießen die Beamten Cooper und Rusty zurück in der Zivilisation willkommen und schleusten sie an den aufgeregten Reportern vorbei, deren Verhalten alles andere als zivilisiert war. Wie Maschinengewehrsalven feuerten sie ihre Fragen an Cooper und Rusty ab.
    Schließlich führte man die Überlebenden durch einen Diensteingang in das Flughafengebäude und einen Gang hinunter zu einem großen Büro, das ihnen allein vorbehalten war.
    „Ihr Vater wurde bereits benachrichtigt, Miss Carlson.
    „Danke."
    „Er war sehr erfreut zu hören, dass Sie wohlauf sind", sagte der Officer lächelnd. „Mr. Landry, gibt es jemanden, den wir für Sie benachrichtigen können?"
    „Nein."
    Rusty hatte gespannt auf seine Antwort gewartet. Er hatte nie von einer Familie gesprochen, deshalb war sie davon ausgegangen, dass es auch keine gab. Im Grunde genommen war es schrecklich traurig, dass niemand auf Cooper wartete.
    Wie gern hätte sie eine Hand ausgestreckt und sie tröstend an seine Wange gelegt, aber da waren einfach zu viele Beamte um sie herum.
    Einer von denen trat jetzt vor. „Ist es richtig, dass Sie die einzigen beiden Überlebenden sind?"
    „Ja. Die anderen waren sofort tot."
    „Wir haben bereits die Familien informiert. Da sind ein paar Angehörige draußen, sie würden gerne mit Ihnen reden." Rusty wurde bleich wie ein Laken, die Knöchel ihrer Finger,

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