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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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jeder Stufe schnitt der Schmerz wie ein Messer in seine Brust und nahm ihm den Atem. Brenna sah, wie seine Lippen weiß wurden, als er sich mit ihrer Hilfe in den Sattel quälte. Aber er ergriff die Zügel und ritt voran, nachdem sie selbst unter großer Anstrengung auf ihr Pferd gestiegen war.
    Er sah sich nach ihr um und bemerkte, dass sie den Arm sonderbar angewinkelt hielt. „Du bist verletzt, Liebste“, sagte er bestürzt.
    „Ja, aber es ist weiter nichts. Windham dachte, er hätte uns beide tödlich verletzt. Das hat uns gerettet.“
    Er wartete, bis sie ihn eingeholt hatte und neben ihm herritt. „Meine tapfere kleine Brenna. Du musstest meinetwegen Schmerzen erleiden. Verzeih mir!“
    „Ich muss dich um Vergebung bitten. Wenn ich Windham nicht die Juwelen gegeben hätte, wäre all dies nicht... “ „Pscht, Liebste. Die Zeit drängt. Wir müssen die Königin und ihre Jagdgesellschaft finden.“
    „Aber wo sollen wir suchen? Sie können überall im Wald sein. Und der Wald ist groß! “
    „Ich kenne jeden Baum und jeden Pfad. Richard und ich haben alles schon als Jungen gründlich durchforscht. Ich werde Elizabeth finden.“
    Brenna sah die Schweißperlen auf Morgans Stirn, als er sein Pferd zum Galopp antrieb. Trotz ihrer Schmerzen hielt sie sich dicht hinter ihm.
    Bald hatten sie den Wald erreicht. Als sie in das dichte Gehölz eindrangen, begann Brennas Herz zu rasen. Hier irgendwo, vielleicht ganz in der Nähe, wurde die Königin von einem Mörder belauert.
    „Dort, Majestät. Ein prächtiger Bock.“
    „Ja, Lord Windham. Ich sehe ihn.“
    Die Königin spannte ihren Bogen und zielte. Der Pfeil schwirrte durch die Luft. Als witterte er die Gefahr, hob der Rehbock im letzten Moment den Kopf. Trotzdem erreichte der Pfeil sein Ziel. Das Tier machte einen Satz in die Luft, drehte sich in einem makabren Todestanz und sank schließlich zu Boden.
    „Ein perfekter Schuss, Majestät! “
    Die Königin würdigte Windhams Kompliment mit einem leichten Nicken.
    „Wenn Ihr Euch beeilt, Majestät, könnt Ihr noch ein Tier mit einem prächtigen Geweih erlegen. Ich sah eben einen anderen Bock dort im Gebüsch Schutz suchen.“
    „Ich habe nichts gesehen, Windham. Seid Ihr sicher?“
    „Ja, Majestät!“
    Die Königin sah sich nach der übrigen Jagdgesellschaft um, die in der Nähe ausgeschwärmt war. „Wir verlieren die anderen, wenn wir sie nicht verständigen.“
    „Ich werde ihnen sagen, in welche Richtung wir reiten. Ihr folgt indessen diesem Pfad bis zur anderen Seite des Gebüsches, Majestät. Dann werde ich Euch zeigen, wo der Bock sich versteckt.“
    Die Königin zögerte. „Mein Reitknecht ...“
    „Er kümmert sich um das erlegte Wild, Majestät. Beeilt Euch. Sonst verlieren wir den prächtigsten Bock, den ich je erblickt habe!“
    „Wirklich? Wie groß?“
    Windham sah, dass das Jagdfieber sie gepackt hatte. „Ein kapitales Tier, Majestät! “
    „Ich muss ihn bekommen.“ Die Königin gab ihrem Pferd die Sporen. „Morgan wird Augen machen.“
    „Ja, Majestät. Er wird sicher beeindruckt sein.“ „Beeindrucken will ich ihn nicht. Ich möchte nur, dass er sich ärgert, diesen herrlichen Tag versäumt zu haben.“
    Windham machte kehrt und lächelte in sich hinein. Er wartete, bis die Königin hinter den Bäumen verschwunden war, und vergewisserte sich, dass niemand ihn beobachtete. Dann
    riss er sein Pferd herum und ritt auf das Dickicht zu. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher, den er aus Morgans Jagdkammer entwendet hatte. Wenn die Königin an dem verabredeten Treffpunkt einträfe, wäre er schon dort...
    Nur mit größter Willensanstrengung hielt Morgan sich im Sattel. Dicht hinter ihm bahnte Brenna sich ihren Weg durch das Walddickicht. Sie achtete nicht auf die herabhängenden Zweige, die sich in ihrem Haar verfingen und ihr die Haut zerkratzten. Angestrengt spähte sie durch das undurchdringliche Grün. „Da“, flüsterte sie plötzlich aufgeregt, „ich habe eine Bewegung gesehen, Morgan!“
    Sie zeigte auf eine Baumgruppe, und Morgan ritt schneller. Er sah einen Farbfleck aufleuchten, der gleich wieder verschwand.
    Morgan wusste, dass an dieser dicht bewachsenen Stelle das Wild mit Vorliebe Unterschlupf suchte. Sie war ein ideales Versteck für einen Menschen, der einem Opfer auflauerte.
    Der Schweiß lief Morgan über den Rücken, als er sich der unmittelbaren Gefahr bewusst wurde. Er gab Brenna ein Zeichen, und sie ließen sich beide aus dem Sattel gleiten und banden ihre Pferde

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