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Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)

Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)

Titel: Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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Noch immer war kein Geräusch aus dem Rest des Hauses zu hören. Er schwang sein anderes Bein durchs Fenster und verharrte für einen Moment still. Das Ticken der Uhr erschien ihm in dieser Stille unnatürlich laut. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt und jedes Geräusch, das er verursachte, schien um ein Vielfaches lauter zu sein, als unter normalen Umständen.
    Den Krug fixierend, schlich Jack hinüber. Er griff danach und als er das unschuldige Gefäß mit schmutzigen Händen anhob, sprudelte das Glücksgefühl in ihm hoch. Es war gefüllt! Der Krug war tatsächlich mit Wasser gefüllt! Durstig wie er war, hielt er sich nicht lange damit auf, eine der Tassen zu füllen. Er führte den Krug zum Mund und schluckte gierig.
Wundervoll!
Wasser flutete seine ausgedörrte Kehle und milderte augenblicklich das Brennen auf seinen Lippen. Das Wasser rann ihm an den Mundwinkeln vorbei und tropfte zu Boden, wo es dunkle Flecken auf den dicken Teppich hinterließ. Das kümmerte ihn jedoch nicht. Das Einzige, was in diesem Moment zählte, war die Tatsache, dass er nicht verdursten würde. Als Jack den Krug wieder absetzte, war er leer; keinen Tropfen hatte er übrig gelassen. Kurz überlegte er, ob er nicht ein schlechtes Gewissen bekommen sollte, ob seines Diebstahls und Einbruchs wegen, doch angesichts seiner Notlage schien es ihm gerechtfertigt, dass er sich bediente. Er hatte schließlich niemandem Schaden zugefügt. Er betrachtete den Krug. Das Weiß des Porzellans hatte dunkle Flecken bekommen von seinen Händen. Doch es war ihm einerlei. Er wollte nicht hier sein, wenn man es herausfand. Entschlossen wandte er sich um, um zum Fenster zurückzukehren, und erstarrte.
    „Hat es Ihnen geschmeckt?“, fragte sie.
Sie!
Sie stand im Türrahmen und ihre hellbraunen Augen schimmerten wie Whisky im Schein des Feuers. Es lag keine Gefahr in ihrem Blick. Er räusperte sich und sein Blick huschte zum Fenster. Als hätte Charlene seine Gedanken erraten, beeilte sie sich, ihn zu beruhigen: „Bitte, Euch droht keine Gefahr!“ Er sah sie an. Konnte er ihr trauen? Charlene trat einen Schritt vor. „Ich werde Euch nicht verraten.“ – „Warum sollte ich das glauben?“, fragte er. Sie trat noch einen Schritt näher und blieb vor ihm stehen. Der Duft von Pfirsichen lag in der Luft. Über ihrem Nachthemd trug sie einen Morgenmantel mit einem Ausschnitt der dem ihres Kleides in der Taverne in nichts nachstand. Er schluckte und vermied sodann den Blick auf eben diesen Ausschnitt.
    „Ich habe nicht viele Freunde…Mir scheint, Euch geht es recht ähnlich. Daher wäre es mir eine Ehre, wenn ich Euch weiterhelfen könnte…Sir.“, endete sie ein wenig schüchtern. „Warum solltet Ihr keine Freunde haben an diesem Ort? Ich meine, Sie sind doch eine attraktive Frau…?“ Jack konnte sich nicht so recht vorstellen, dass eine Frau wie sie gemieden wurde. Angesichts seiner Worte senkte sie verlegen den Blick. „Wisst Ihr, die Frauen an diesem Ort haben es nicht gerne, wenn sie die Freundschaft zu einer Frau hegen, die durchaus die Mätresse ihrer Gatten sein könnte. Verstehen Sie?“ Und ob er verstand. Sogleich verspürte er Mitleid in seiner Brust aufsteigen. „Was ist mit den Männern?“, fragte er und entlockte ihr ein bitteres Lächeln. „Was glaubt Ihr denn?“ Jacks Blick schweifte von ihren Augen zu den rosa glänzenden Lippen und tiefer zu diesem skandalträchtigen Ausschnitt. Schnell wandte er sich ab. „Als Mann führt man ein leichtes Leben.“, sagte sie. „Doch als Frau ist es nicht so leicht, das könnt Ihr mir glauben.“ Er hörte die Verbitterung in ihrer Stimme und fragte: „Warum gehen Sie dann dieser Berufung nach? Es scheint mir nicht, als würde es viele Vorteile mit sich bringen.“ Sie richtete ihren Blick auf das Feuer im Kamin. „Der Mensch gewöhnt sich an viele Dinge, wisst Ihr.“ Trauer belegte ihre Stimme. Jack wartete. Ihm schien, als trauerte sie um mehr als nur ihrer selbst.
    „Ich war noch ein kleines Mädchen, als es geschah. Mein Onkel…“, setzte sie an. Ihr abwesender Blick zeigte ihm deutlich, dass sie längst nicht mehr denselben Raum und dieselbe Zeit mit ihm teilte, sondern an einem Ort in ihrer Vergangenheit, weit fort von hier, war. „Er hatte immer gesagt, mich würde niemand zur Frau nehmen wollen. Ich sei zu nichts zu gebrauchen, sagte er. Eines Tages, ich war eben erst fünfzehn Jahre alt geworden, rief er mich in seine Bibliothek. Er sagte, er müsse mich wegschicken und

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