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Gefangene der Welten

Gefangene der Welten

Titel: Gefangene der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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schon einen Schluck genommen, Madame? Hat es Euch gemundet, Madame? Findet die Anordnung der Tische Eure Zustimmung, Madame? Wir sind ja so froh, dass Ihr nun hier seid, Madame!
    Sydney konnte es nicht mehr hören. Fast war sie erleichtert, als sie Damian auf sich zukommen sah. Als er ihren Tisch erreichte, ertappte sie sich dabei, wie sie ihn anlächelte und sein Kommen begrüßte. Rasch blickte sie auf den Becher vor sich, der – oh Wunder, oh Wunder! – wieder bis zum Rand gefüllt war.
    Zu Beginn der Feierlichkeiten hatte sie höflich abgelehnt, sobald man ihr den Krug fragend unter die Nase hielt. Doch nach einer Weile wurden ihre Einwände mit einem Lächeln beiseite gewischt und ihr Becher gefüllt. Irgendwann kam ihr der Gedanke, dass es womöglich gar nicht so falsch wäre, wenn sie dem Alkohol zusprechen würde. Es war bereits vieles falsch gelaufen, seit dem Tag, an dem sie mit Jack die Hütte aufgesucht hatte. Was machte es da, wenn sie diesen speziellen Tag im Alkohol ertränkte?
    Damian erreichte sie und sein Lächeln, breit und sinnlich, wie nur er es zustande zu bringen vermochte, wärmte ihr Herz. Unwillkürlich erwiderte sie es. Er trat um den Tisch herum und nahm auf dem freien Hocker neben ihr Platz. Sein Gesicht näherte sich und sein warmer Atem strich über ihr Ohr. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns zurückziehen, mein Herz.“ Eine stumme Frage schwang in seinen Worten mit und Sydney überlegte, ob er ihre Zustimmung erbat. Ihre Stirn runzelte sich und ihr Blick glitt über die Menschen. Nie hätte sie sich solch ein rauschendes Fest ausgemalt, wenn sie heiraten würde. Ihre grünen Augen richteten sich auf Damian und sie nickte. „Ja…“, erschrocken über ihre Stimme, schlug sie sich die Hand vorm Mund und starrte Damian aus großen Augen an. Der Alkohol zeigte Wirkung. Was mochte Damian wohl von ihr denken, kam es ihr in den Sinn. Doch Damian grinste nur breit und griff nach ihrer Hand. „Dann komm‘!“ Schwach wankend lehnte sie sich gegen seinen Arm, als er sie auf die Füße zog. Ein amüsiertes Glucksen ließ Damians Schultern zucken und Sydney lallte ihm entgegen: „Das ist nicht luschtig, Mister!“ Damian schlang seinen Arm um ihre Taille und bahnte sich seinen Weg mit ihr durch die feiernden Leute. Man hielt sie häufig auf und gab ihnen allerlei guter Ratschläge für diese spezielle Nacht mit auf den Weg. Ihre Schritte bis zur Treppe, die zu dem Gang führte, der zu ihrem Zimmer führen würde, wurden begleitet von Grölen und freundlichen Schulterklopfern. Sydney war erleichtert, als die Treppe endlich vor ihnen lag. Sie fühlte sich ermattet und sehnte sich nach einem Bett und der Ruhe des Zimmers. Sie vergaß für den Moment nur eine kleine Sache:
    Damian würde sie noch in dieser Nacht endgültig zu der Seinen machen.
    Die Tür fiel mit einem leisen Klicken ins Schloss und Sydney warf Damian einen unsicheren Blick zu. Plötzlich war es sehr still. Damian stand kaum eine Armeslänge von ihr entfernt und sein Blick, dunkel und voller Geheimnisse, bohrte sich in ihren. Keiner von ihnen sprach ein Wort und doch war die Luft zwischen ihnen erfüllt von unausgesprochenen Mitteilungen. Sydney schluckte. Damians Hand lag auf ihrer Hüfte und sie spürte, wie die Hitze, die er ausstrahlte, ihre Stoffe durchdrang und auf ihre Haut traf.
    Nervös trat sie einen Schritt zurück.
    „Es tut mir leid, mein Herz.“, begann er und der tiefe Bariton seiner Stimme drang durch jede ihrer Zellen. Heftig den Kopf schüttelnd machte sie einen weiteren Schritt zurück. „Nein“, flüsterte sie. „Das kannst du nicht machen…“ Hilflos sah sie ihn an. Damian folgte ihr langsam, vorsichtig. „Ich will dir nicht wehtun, Sydney.“ Seine Stimme umschmeichelte ihre Sinne und der Alkohol in ihrem Blut flüsterte ihr verräterisch zu.
Lass ihn gewähren, du willst es doch ebenso wie er
. Wieder schüttelte sie den Kopf und protestierte. „Ich will das nicht!“ Damian widersprach: „Ich weiß, dass du es willst.“ Wieder trat er einen Schritt näher heran. „Im Wald habe ich deine Blicke bereits bemerkt, Sydney.“ Röte überzog ihre Wangen.
Er hat es gemerkt?
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, streckte er seinen Arm aus und berührte ihre Wange, strich zärtlich über die erhitzte Haut. „Es war kaum zu übersehen, mein Herz.“ Starr angesichts dieser Offenbarung starrte sie ihn an. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Auserwählten begehren.“, murmelte er

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