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Gefangene der Welten

Gefangene der Welten

Titel: Gefangene der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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verlegen zu Boden, ehe er ihn wieder hob und seine blauen Augen auf Sydney richtete. „Nun kam es, dass, anlässlich meines zwanzigsten Geburtstages, ein großes Fest veranstaltet wurde. Erwartungsgemäß gab es reichlich zu trinken und zu essen.“
    Schmunzelnd hielt er eine Sekunde inne. Dann fuhr er fort: „Es gab ein Mädchen, in das ich zu dem Zeitpunkt wahnsinnig verliebt gewesen bin.“ – „Das war nicht nur ‚verliebt‘, das war schon Wahnsinn, mein Freund!“, unterbrach Damian ihn mit einem Lachen. Richard grinste beschämt und sagte: „Nun, was des einen der Wahnsinn ist, ist des anderen die Liebe.“ – „Wie hieß sie?“, fragte Sydney gespannt. „Ich glaube, ihr Name war Rosalind…“ – „Du glaubst?!“, entrüstete sich Sydney augenzwinkernd. An Damian gewandt sagte sie: „Da kann es ja nicht allzu weit her gewesen sein mit seiner Verliebtheit.“ Damian lachte und zog Sydney in seine Arme. Dabei erstarrte sie kaum merklich, und Damian gab sie wieder frei.
    „Schon gut, schon gut“, gab Richard nach, „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr Name Rosalind war. Fest steht: Sie war die Tochter eines Soldaten und es erschien mir an diesem Abend, dass sie meine Gefühle erwidern würde.“ Verlegen zupfte er sich am Ohrläppchen, während seine Ohren immer dunkler wurden. „Wir trafen uns genau an dieser Stelle hier. Es war spät und ich hatte viel getrunken.“
    Gebannt hielt Sydney sich die Hand vor dem Mund, um nicht frühzeitig los zu prusten.
    „Ich hatte so einiges durcheinander gegessen und stets hielt ich einen gefüllten Becher in der Hand.“ Er seufzte tief. „Sie sah hinreißend aus und am liebsten hätte ich sie gleich an Ort und Stelle - “ Sein Arm wedelte peinlich berührt in der Luft, als er sagte: „Na, ihr wisst schon…“ Sydney kicherte, während Damian das Grinsen scheinbar nicht mehr abzulegen gedachte.
    „Jedenfalls standen wir so voreinander und in meinem betrunkenen Kopf hielt ich es für eine glänzende Idee, sie gleich an Ort und Stelle zu küssen, um meine Gefühle eindeutig zu machen.“
    Die Röte seiner Ohren breitete sich nun zusehends auch auf seinem Gesicht aus und Sydney vermochte kaum an sich zu halten.
    „Dummerweise drehte sich alles um mich herum und ich lallte ihr etwas ins Ohr, während ich ihr ins Haar griff.“
    „Was geschah dann?“, fragte Sydney aufgeregt. Richard sah sie an.
    „Anstatt die zarte Süße ihrer Lippen zu kosten, habe ich sie von oben bis unten vollgekotzt.“ Erneut sah er zu Boden und eine ganze Weile später erst fuhr er fort: „Dies war selbstverständlich nicht das, was mir vorschwebte. Bedauerlicherweise ließ mein Zustand eine Entschuldigung nicht zu und das Ganze endete damit, dass Rosalind die Stelle ihrer Schmach nicht mehr sehen wollte. Früher hing an dieser Stelle ein Gemälde, doch Rosalind beharrte darauf, dass man dieses Gemälde unverzüglich zu entfernen habe und stattdessen einen Teppich aufhängt, der die Erinnerung an den Abend verblassen lässt.“
    Sydney kicherte haltlos, während Damian, der die Geschichte bereits unzählige Male gehört hatte, mitfühlend grinste. Zu seiner Frau sagte er schließlich: „Nun weißt du, dass ich die Wahrheit gesagt habe. Er hat das Mädel tatsächlich mit dem Inhalt seines Magens besudelt.“
    Fassungslos schüttelte Sydney den Kopf. „Das ist unglaublich. Einfach unglaublich! Hat Sie denn niemand daran hindern können?“, fragte sie nach einer Weile. Erneut grinste Richard beschämt.
    „Nun, ich war an diesem Abend wohl kein sonderlich guter Gastgeber. Ich habe wohl ziemlich übel Radau geschlagen und allen eine riesigen Schrecken eingejagt. Mich wollte wohl niemand mehr so wirklich aufhalten.“, schloss er mit einer Grimasse des Bedauerns.
    Sydneys Blick fiel auf eine junge Frau. Sie war eine Dienstbotin und blickte unverwandt in ihre Richtung. Sie ignorierte es, doch als ihr Blick kurze Zeit später erneut in die Richtung der blonden Frau glitt, runzelte sie unsicher die Stirn.
Warum starrt sie mich denn nur so an?
    Den Blick der Frau erwidernd, begann diese hektisch zu gestikulieren und bedeutete Sydney zu ihr zu kommen. Es war offensichtlich, dass diese Frau ihr etwas mitzuteilen hatte, und, angesichts der Dringlichkeit ihrer Gesten, schien es unmöglich, diese stumme Aufforderung weiter zu ignorieren.
    „Wohin gehst du, Liebes?“, fragte Damian hinter ihr, während er sie am Ellbogen zurückhielt. Sydney wandte sich ihm zu und erwiderte mit einem

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