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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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war nicht richtig von mir, mich zu diesem Zeitpunkt darauf einzulassen. Dafür gibt es keine Entschuldigung.“
    Er schnaubte verächtlich. „Als Nächstes wirst du mir erzählen, dass du einfach nicht dagegen ankonntest, was?“
    „Nein“, sagte sie leise. „Man hat immer eine Wahl. Ich wollte nicht dagegen angehen.“
    Ihre Antwort und ihr Ton verwirrten ihn. Er war sicher gewesen, dass sie sich in diese Ausrede flüchten würde, um leichter davonzukommen. „Also hast du dich für ihn entschieden.“
    „Es ist passiert, und es war ungeplant und irgendwie ... überwältigend ...“ Sie wusste nicht, ob das die richtigen Worte waren, um zu beschreiben, was zwischenihr und Zack geschehen war. „Aber ich hätte es verhindern können – oder wenigstens aufschieben. Tatsache ist, dass ich es nicht getan habe, und deshalb liegt die Schuld bei mir. Du wurdest unserer Obhut unterstellt, und wir haben versagt.“ Sie sah ihn eindringlich an, als wolle sie ihn um Verzeihung bitten. „Aber wir haben dich nie belächelt. Was auch immer du über mich denken magst, Nick, lass nicht zu, dass es deine Beziehung zu Zackary zerstört.“
    „Er hat angefangen.“
    „Nick.“ In ihrer Stimme schwangen Geduld und Mitgefühl mit. „Das hat er nicht. Und du weißt es auch.“
    Ja, er wusste es. Wahrscheinlich hatte er auch die ganze Zeit gewusst, dass seine Hoffnungen auf eine Beziehung mit Rachel nichts als reines Wunschdenken gewesen waren. Aber dieses Wissen linderte den Schmerz nicht. „Ich habe dich sehr gern gehabt.“
    „Ich weiß.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen und liefen ihr über die Wangen, bevor sie es verhindern konnte. „Es tut mir Leid.“
    „Gott, Rachel, nicht!“ Er ertrug es nicht. Erst erschreckte er sie zu Tode, und dann brachte er sie zum Weinen! „Bitte, weine nicht.“
    „Ich hör ja schon auf.“ Unwirsch wischte sie die Tränen fort, aber sofort kamen neue nach. „Ich fühlemich einfach elend wegen der ganzen Sache. Jetzt sehe ich ein Dutzend Wege, wie ich die Sache hätte anders machen können.“ Sie rang nach Fassung und atmete tief durch. „Normalerweise habe ich immer alles unter Kontrolle. Ich könnte mich dafür ohrfeigen, dass ich mich zwischen euch beide gedrängt habe.“
    „He, komm schon.“ Nick wusste nicht, was er tun sollte. Er kam sich vor wie der letzte Abschaum. „Nimm’s nicht so schwer, okay?“ Er klopfte ihr ungelenk auf die Schulter. „Ich habe schon vorher mal den Kürzeren gezogen und einen Korb bekommen.“
    Sie kramte in der Tasche ihres Bademantels nach einem Taschentuch. „Aber lass es nicht an Zack aus, bitte.“
    „Verlange keine Wunder.“
    „Oh, Nick, wenn du nur bei all den Fehlern sehen könntest, was du ihm bedeutest ...“
    „Fang jetzt nicht mit einer Gardinenpredigt an.“ Da ihr Tränenfluss aufgehört hatte, traute er sich ein bisschen mehr. „Du hörst dich wirklich so an, als würdest du ihn lieben.“ Der kurze Blick, den sie ihm zuwarf, machte ihn völlig baff. „Oh, Mann“, stieß er entgeistert aus, als er zu verstehen begann. „Du meinst, es ist nicht nur Sex?“
    „So war es anfangs eigentlich gedacht ...“ Als dieTränen wieder zu fließen begannen, legte er unbeholfen und scheu den Arm um ihre Schultern, und sie lehnte sich an ihn. „Oh Gott, wie bin ich nur in den Schlamassel hineingeraten? Ich wollte mich in niemanden verlieben.“
    „Das ist allerdings dann wirklich ein harter Schlag.“ Er zog sie näher zu sich heran. Ihm fiel auf, dass da kein Prickeln war, keine Schmetterlinge im Bauch. Im Gegenteil, was er fühlte, kam viel eher brüderlichem Mitleid gleich. Noch nie hatte jemand sich an seiner Schulter ausgeweint. „Und Zackary? Empfindet er genauso wie du?“
    „Ich weiß es nicht.“ Sie schnäuzte sich geräuschvoll. „Wir haben noch nicht darüber geredet. Und wir werden auch nicht darüber reden. Das Ganze ist einfach lächerlich. Und ich benehme mich albern.“ Verlegen machte sie sich aus seinem Arm frei und lehnte sich zurück. „Am besten vergessen wir das Ganze. Es war heute sowieso ein emotioneller Abend. Bitte, sag ihm nichts davon, ja?“
    „Nein, das werde ich dir überlassen.“
    „Danke.“ Sie wischte eine einzelne Träne mit dem Handrücken fort. „Und bitte, verachte mich nicht.“
    „Mit Verachtung hat das nichts zu tun.“ Er fühlte sich plötzlich ausgelaugt und ließ sich ebenfalls gegen die Rückenpolster fallen. „Ich weiß selbst nicht,was ich fühle. Vielleicht bin ich nur

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