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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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anderes übrig bleiben, als ihn zu verurteilen.
    Das würde Rachel sich nie vergeben. Und wäre Zackary dazu in der Lage, ihr zu vergeben? Viel schlimmer noch – wie sollte Nick an die Wiedereingliederung in eine Gesellschaft glauben, die ihn hinter Gitter steckte?
    Jetzt konnte sie nur hoffen, dass Nick zu Zackary zurückging. Wütend, ja ... trotzig, sicherlich ... vielleicht sogar auf eine Auseinandersetzung aus – damit konnten alle umgehen. Die Hauptsache war, dass er wiederkam.
    Aber wenn nicht ...
    Die Türklingel unterbrach sie in ihren Gedanken.Es war nach Mitternacht. Hoffentlich war es Zackary, der ihr mitteilen wollte, dass es Nick gut ging.
    „Ja?“
    „Ich möchte raufkommen.“ Es war Nicks Stimme, barsch und fordernd. Rachel atmete erleichtert auf.
    „Klar, komm rauf.“
    Als sie die Tür öffnete und Nick hereinkam, überschüttete sie ihn sofort mit einem Wortschwall. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Oh, Nick, es tut mir ja so Leid.“
    Nick schloss die Tür hinter sich. Eigentlich hatte er nicht herkommen wollen. Er war gelaufen und gelaufen. Ohne Ziel. Schließlich erschien ihm dieser Ort der einzige, zu dem er gehen konnte. „Tut es dir Leid, dass ich dich mit Zackary erwischt habe?“
    Es war also noch lange nicht vorbei. Rachel sah die gleiche gefährliche Wut in seinen Augen wie zu dem Zeitpunkt, als er sich auf Zackary gestürzt hatte. „Es tut mir Leid, dass ich dir wehgetan habe.“
    „Dir tut nur Leid, dass ich herausgefunden habe, was du wirklich bist. Nichts als eine Lügnerin.“
    „Ich habe dich nie angelogen.“
    „Jedes Mal, sobald du auch nur den Mund aufmachtest.“ Er stand immer noch bei der Tür, die Hände zu Fäusten geballt, die Fingerknöchel weißvor Anspannung. „Du und Zack, ihr beide. Dieses ganze Geschwafel von Sorge und Verständnis. Du hast nur so getan, als läge dir etwas an mir, dabei hast du es die ganze Zeit mit ihm getrieben.“
    „Aber mir liegt an dir, Nick. Ich mag dich wirklich ...“
    „Ich wette, ihr habt zusammen im Bett gelegen und euch köstlich amüsiert. Der arme kleine Traumtänzer Nick, der versucht, etwas aus seinem Leben zu machen. Der Trottel, der sich in die sexy Anwältin verliebt hat.“
    „Nein, so etwas darfst du nicht denken. Das ist nicht die Wahrheit, Nick.“
    „Willst du mir etwa weismachen, dass du nicht mit ihm geschlafen hast?“
    Er sah die Wahrheit in ihren Augen, bevor ihr eigenes Temperament mit ihr durchging. „Das geht dich überhaupt nichts an. Ich werde nicht mit dir darüber reden ...“
    Wutentbrannt fasste Nick sie beim Kragen und rammte sie gegen die Tür. Der erschreckte Ausruf blieb ihr in der Kehle stecken, als sie in diese glitzernden grünen Augen so nah vor sich sah. „Warum hast du das getan? Warum musstest du einen Narren aus mir machen? Warum musste es unbedingt mein Bruder sein?“
    „Nick.“ Rachel versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch erfolglos.
    „Weißt du eigentlich, wie ich mir vorkomme? Die ganze Zeit hoffe ich darauf, dass aus uns etwas werden kann, und du bist mit ihm zusammen! Und er wusste es. Er wusste es!“
    Sie atmete schnell und unsicher, aber sie versuchte es zu kontrollieren. „Nick, du tust mir weh.“
    Sie hatte es ruhig und auch streng sagen wollen, doch die Worte klangen ängstlich und verschreckt. Sein Blick wurde starr, leer, dann sah er auf seine Hände, die sich in ihre Schultern gegraben hatten.
    Erschrocken ließ er sie los und wandte sich ab. „Ich gehe.“
    Manchmal musste man sich auf seinen Instinkt verlassen. Also hielt Rachel Nick fest. „Geh nicht, bitte. Nicht so.“
    Die Selbstverachtung hinterließ einen bitteren Geschmack in seinem Mund. „Ich habe noch nie einer Frau Gewalt angetan. Tiefer kann man nicht sinken.“
    „Du hast mir keine Gewalt angetan. Ich bin in Ordnung.“
    Aber sie war leichenblass. „Du zitterst.“
    „Na schön, ich zittere. Können wir uns jetzt einen Moment setzen?“
    „Ich hätte nicht herkommen dürfen, Rachel. Ich hätte dich nicht so anfallen dürfen.“
    „Ich bin froh, dass du gekommen bist. Bitte, komm, setzen wir uns.“
    Weil er Angst hatte, sie würde zitternd dort an der Tür stehen bleiben, gab er nach. „Ich nehme an, du hast mir einiges zu sagen. Das ist dein gutes Recht.“ Er setzte sich aufs Sofa und sank in sich zusammen. „Sicher wirst du meinen Fall jetzt abgeben.“
    „Nein, hier geht es um eine ganz private Angelegenheit, Nick. Das mit Zackary und mir war nicht geplant, und es

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