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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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hergekommen, weil ich dir heute Nacht beweisen wollte, dass ich der bessere Mann bin. Ziemlich blöde von mir.“
    „Ihr seid beide zwei ganz besondere Männer. Ihr habt es mir beide irgendwie angetan.“
    Er lächelte zerknirscht. „Da hast du dir auf jeden Fall die richtigen ausgesucht.“
    „Ja, ich weiß.“ Sie streichelte seine Wange. „Und jetzt sag mir, dass du zurückgehst.“
    Er presste die Lippen zusammen. „Wohin sollte ich denn sonst gehen?“
    „Nein, sag mir, dass du zu Zackary gehst und alles mit ihm bereden wirst.“
    „Kann ich nicht versprechen.“
    Als er aufstand, nahm sie seine Hand. „Dann lass uns gemeinsam gehen. Ich will helfen. Ich brauche das Gefühl, dass ich wenigstens etwas wieder in Ordnung gebracht habe.“
    „Du hast nur eines falsch gemacht – du hast dich in den falschen Mann verliebt.“
    Sein hämisches Grinsen erleichterte sie ungemein. „Vielleicht hast du Recht. Lass mich trotzdem mitkommen.“
    „Okay, aber du solltest dich vorher noch ein wenig zurechtmachen. Deine Augen sind ganz rot.“
    „Gut. Ich brauche fünf Minuten.“Rachel spürte, wie Nick immer angespannter wurde, je näher sie Zackarys Bar kamen.
    „Da wären wir.“ Sie blieben vor der Tür stehen. „Es ist schon nach eins. Ihr zwei werdet euch jetzt aussprechen, und ich werde vermitteln.“
    Nick fragte sich, ob Rachel überhaupt eine Vorstellung davon haben konnte, wie schwer es ihm fiel, diesen Weg zu gehen. „Von mir aus.“
    „Und wenn einer die Fäuste benutzt, dann werde ich das sein“, fügte sie schnell hinzu und öffnete die Tür.
    Die meisten Gäste hatten die Bar bereits verlassen und waren nach Hause gegangen. Ein paar Hartgesottene saßen noch am Tresen, an dem Zackary allein arbeitete. Lola wischte die Tische sauber. Sie warf Rachel einen wissenden Blick zu, dann machte sie mit ihrer Arbeit weiter.
    Zackary nahm einen Schluck aus einer Mineralwasserflasche. Rachel sah, wie kurz Erleichterung in seinen Augen aufflackerte, dann wurde sein Blick wieder ausdruckslos.
    „He, Barkeeper ...“ Rachel setzte sich auf einen Hocker. „Gibt’s noch Kaffee?“
    „Klar.“
    „Dann bitte zwei.“ Sie warf einen bedeutungsvollen Blick auf Nick.
    Er setzte sich schweigend neben sie.
    „Es gibt eine alte ukrainische Tradition, die nennt man Familientreffen. Seid ihr bereit dazu?“
    „Ja.“ Zackary sah seinen Bruder an. „Und wie steht es mit dir?“
    „Ich bin dabei“, brummte Nick.
    „He, gibt’s hier keinen Whisky mehr, oder was?“ Ein Mann, der offensichtlich betrunken war und ein Stück weit von ihnen entfernt saß, machte sich lautstark bemerkbar.
    „Nein.“ Zackary nahm die Kaffeekanne und ging zu ihm hinüber. „Aber du kannst einen Kaffee auf Kosten des Hauses haben.“
    Der Mann sah ihn aus rot unterlaufenen Augen an. „Was bist du? Sozialarbeiter?“
    „Genau.“
    „Ich will aber einen Drink.“
    „Es gibt keinen mehr.“
    „Ist das hier eine Bar oder eine Kirche?“ Der Mann griff nach Zackarys Pullover.
    Zackary betrachtete die Hand in aller Ruhe. „Ich kannte da mal einen Mann in New Orleans“, begann er ruhig. „Er mochte Bourbon, genau wie du. Er ging von Bar zu Bar und betrank sich sinnlos. Er war am Ende so betrunken, dass er in eine Kirche ging und glaubte, er sei in einer Bar. Er schlug mit derFaust auf den Altar, bestellte einen Doppelten und fiel tot um. Mausetot.“ Zackary zog die Hand von seinem Pullover. „Wenn du weiter so säufst, könnte es dir passieren, dass du tot in der Kirche aufwachst.“
    Der Mann fluchte und nahm die Kaffeetasse. „Verdammt, ich weiß doch, wo ich bin.“
    „Das ist auch gut so. Wir schaffen hier nur ungern Leichen raus.“
    Nick grinste Rachel vergnügt an.
    „Ist das wahr, oder hat er gelogen?“ fragte sie leise.
    „Beides wahrscheinlich. Er versteht es, mit Betrunkenen umzugehen ...“ Nick brach ab, als aus der Küche Lärm zu hören war.
    „Himmel, Rio muss wohl den Kühlschrank umgestoßen haben, so wie sich das anhört“, sagte Rachel noch, dann verstummte sie schockiert, als die Tür aufgestoßen wurde und Rio hereintaumelte.
    Blut lief ihm aus einer Wunde am Kopf über das Gesicht. Hinter ihm stand ein Mann, der sich eine Strumpfmaske übergezogen hatte. Er hielt ein langes Gewehr an Rios Hals.
    „Zeit für eine nette Party“, brüllte er und stieß Rio mit dem Gewehrlauf nach vorne.
    Zwei weitere Männer folgten kichernd. Auch sietrugen Masken. „Keiner rührt sich.“ Er unterstrich seine

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