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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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Leons Motorrad noch immer auf dem Parkplatz stand, stellte er sein Rad daneben und setzte sich rauchend auf die Fahrradstange.
    „Feierabend!”, rief Michelle schon von weitem, holte ebenfalls ihr Rad und begab sich zu den Jungs.
    Leon saß schon auf seiner Maschine, hielt aber noch eine Zigarette in der Hand. „Ich muss los. Wir sehen uns heute Abend, Leon?”, fragte Mic.
    „Ja, ich hol dich um halb sieben ab.”
    „Fein, dann bis später. Ryan, ich ruf dich an.”
    Er nickte, gab ihr einen Kuss und sie verschwand in den Schülermassen, die zu den Bussen oder strömten.
    „Habt ihr ein Date?”, fragte Ryan.
    „Ja.” Leon schaute den anderen prüfend an. „Ich hoffe, es ist okay für dich!”
    Ryan stutzte und grinste dann. „Ja sicher. Sie ist nicht meine Freundin, wie du dich vielleicht erinnerst.”
    „Stimmt. Also, dann bis morgen!” Leon startete sein Motorrad, setzte sich den schwarzen Helm auf und fuhr davon.
    Zurück blieb Ryan, der grübelnd auf seine Hände starrte und nicht wusste, warum sich in seinen Eingeweiden ein unerträglich heißer Knoten gebildet hatte. Sicher konnte Mic ausgehen, mit wem sie wollte und Leon war ein netter Kerl. Vielleicht lag es auch daran, dass die beiden sich heute amüsieren würden, während er selbst arbeitete, so wie jeden verdammten Tag in seinem Leben.
    Seit bestimmt zehn Minuten stand Leon im Badezimmer und sah nachdenklich in den Spiegel. Dass sein kleinerer Bruder an die Tür hämmerte und in einer Tour nach ihrer Mutter rief, ignorierte er gekonnt. Sollte Riley doch unten aufs Klo gehen. Der Zehnjährige war wie immer nur zu faul, die Treppe runterzusteigen.
    „Was ist denn hier los?”, erklang die Stimme seines Vaters vom Flur.
    „Leon ist seit zwei Stunden im Bad! Ich muss aufs Klo!”, konnte Leon seinen kleinen Bruder maulen hören.
    „Dann geh unten und ich bin keine zwei Stunden hier drin. Erst seit zwanzig Minuten!”, rief Leon zurück.
    Seinem Vater wurde es zu bunt. „Riley, geh unten aufs Klo. Und Leon, mach die Tür auf!”
    Leon drehte den Schlüssel herum und öffnete die Tür.
    Taylor Blake lehnte sich an den Türrahmen und lächelte amüsiert, als er seinen Sohn von oben bis unten betrachtete. „Was hast du denn vor?”, fragte er.
    Leon grinste und hielt zwei Flaschen After Shave in die Höhe. „Welches passt wohl besser zu mir?”
    „Kommt drauf an, was du vorhast!”, entgegnete sein Vater.
    „Naja, ich habe ein Date.”
    „Mit der kleinen Blonden?”, rief Andy durch den Flur.
    „Mit Michelle, ja. Und halt dich da raus, du Zwerg!”
    „Nimm die”, sagte Mr. Blake und deutete auf den kleineren Flakon in Leons linker Hand. „Ist sie hübsch?”
    „Dad, die ist total heiß!”, kam von Andy.
    „Heiß? Hey, du Wicht! Du bist noch nicht in dem Alter angekommen, in dem man Mädchen als heiß bezeichnet. Geh mit deinen Autos spielen!”, rief Leon. „Dad, der schleppt dir früher Enkelkinder an als ich, wenn ihr nicht aufpasst!”
    Mr. Blake fing an zu lachen und verließ das Bad, während Leon den Deckel abschraubte und eine kleine Menge auf seine Handfläche gab.
    „Nicht so viel!” Sein Vater war wieder ins Bad zurückgekommen.
    Leon schüttelte seine Hände über dem Waschbecken und verteilte dann den Rest in seinem Gesicht.
    Mr.. Blake setzte sich auf den Badewannenrand und öffnete seine Brieftasche. „Was hast du eigentlich mit ihr vor?”
    „Oh Dad, soll ich wirklich ins Detail gehen?”, grinste Leon anzüglich, doch der Blick seines Vater brachte ihn nur noch zum Lachen, obwohl er ihm auch klar machte, dass er nach einer Antwort verlangte.
    „Naja, ich dachte, wir gehen Pizza essen, oder so. Nichts zu abgehobenes. Ich finde, man sollte beim ersten Date nicht übertreiben. Wenn man gleich so hoch ansetzt, kann man beim zweiten, sofern es eins gibt, nicht mehr runterschrauben und irgendwann hängst du fest und gibst ein Haufen Kohle aus!”
    Sein Vater begann erneut zu lachen und hielt ihm einen Zwanzig-Dollar-Schein entgegen. „Für eine vernünftige Pizza, mein Sohn!”
    Leon steckte das Geld in seine Hosentasche und klopfte seinem Vater auf die Schulter. „Die Firma dankt. Ach, kann ich mir dein Auto ausborgen?”
    „Wenn du anständig fährst!”
    „Hey, ich fahre immer anständig.” Leon verschwand in seinem Zimmer, zog über das schwarze Hemd ein schwarzes Jackett und wollte schon zur Zimmertür, als er inne hielt. Kurz zögerte er, doch dann wandte er sich wieder um, öffnete die Schublade neben

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