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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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zusammen. „Mein Vater ist Arzt und er wollte schon immer nach Amerika. Nun hat sich der Allgemeinarzt in Mountain Creek in den Ruhestand verabschiedet und mein Vater hat seine Praxis übernommen.”
    „Wolltest du mit? Ich meine, hättest du auch die Wahl gehabt, in England zu bleiben?”, fragte Ryan weiter.
    „Ja, aber die Entscheidung ist mir nicht schwer gefallen. Doch vermissen tu ich es schon. Allerdings ist hier das Wetter besser!”, grinste Leon.
    Ryan lachte leise. „Ja, im Sommer ist es ganz nett. Manchmal vielleicht zu warm, doch im Herbst wird’s mir zu ungemütlich. Auf den könnte ich verzichten.”
    „Sag mal, was macht man hier so? Am Wochenende und so?”, wollte Leon wissen.
    Ryan überlegte. „Naja, in der Brightroad ist dieser Club. Das Delaware ! Da rennen immer alle hin. Ist ganz nett. Ansonsten … ähm … da fragst du lieber Mic. Sie kennt sich da besser aus.”
    „Wieso? Unternimmst du nie etwas?”, grinste Leon.
    „Nein”, antwortete Ryan knapp, stand auf und verließ das Klassenzimmer, um aufs Klo zu gehen und vielleicht noch eine Zigarette zu rauchen. Er rauchte einfach zu viel, doch was hatte er sonst schon?
    Leon blieb zurück, starrte grübelnd auf seinen Monitor und überlegte, ob er etwas Falsches gesagt hatte. Als Ryan zurückkam, schlugen sie ein anderes Thema an, doch Leon war zurückhaltend und antwortete oft nur ausweichend, während sich beide auf ihre Monitore konzentrierten.
    Nach dem Unterricht setzte sich Ryan auf die Bank, zog ein Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwich aus seinem Rucksack und eine Flasche Wasser.
    „Ich bin gleich zurück”, sagte Leon und betrat die Cafeteria, wo er Michelle entdeckte, die mit einem Apfel und einem Joghurt an der Kasse stand. Schnell hatte er sich ein Truthahnsandwich und eine Cola geholt und trat hinter sie.
    Beide begrüßten sich, wobei Michelle gleich nachfragte, wie es ihm bisher erging, doch Leon fertigte dieses Thema schnell ab, nachdem er ihr versichert hatte, klar zu kommen. Fragend sah sie ihn an und er schilderte ihr seufzend sein Gespräch mit Ryan.
    „Habe ich etwas Falsches gesagt?”, fragte er danach unsicher.
    Michelle musterte ihn kurz und lächelte ihn an. „Du bist ja süß!”, sagte sie schließlich.
    Leon runzelte die Stirn. „Warum?”
    „Naja, du kennst ihn kaum, machst dir aber gleich Sorgen, ob du etwas falsch gemacht hast. Ähm …” Michelle und Leon bezahlten, dann traten sie wieder in die Sonne hinaus. „Ryan ist manchmal nicht ganz einfach. Man könnte sagen, er sei launisch, doch so ganz stimmt es auch nicht. Er spricht nicht gern über sein Leben. Wenn du etwas wissen willst, dann frag ihn einfach.”
    „Er ist dir sehr wichtig, nicht wahr?”
    „Gut erkannt. Ryan ist der liebste und selbstloseste Mensch, der auf diesem Planeten herumläuft. Wenn man weiß, wie man ihn nehmen muss, kommt man super mit ihm klar. Die meisten Leute wissen es nicht, oder es ist ihnen egal. Für sie ist er ein Einzelgänger und Freak. Aber das ist er nicht. Also kein Freak. Ein Einzelgänger schon. Das macht ihn eigentlich so interessant. Wenn ich ihn nicht so gut kennen würde, käme er mir vielleicht etwas geheimnisvoll vor.” Michelle schwieg, denn sie waren bei Ryan angekommen, der nun in seiner Zeitung blätterte.
    „Wisst ihr, was cool ist?”, fragte Ryan, ohne aufzublicken.
    „Was denn?”, fragten Leon und Michelle gleichzeitig und grinsten sich kurz an.
    „Die Herbstsaison hat begonnen. Mein Vater wird also sehr oft auf dem Markt sein!”
    Leon runzelte die Stirn, legte seine Cola und sein Sandwich auf seinen Rucksack und ging zu seinem Motorrad.
    „Hey, Ryan …” Michelle stieß ihn sanft an, so dass er seine Zeitung zusammenlegte und sie ansah. „Leon versteht vielleicht nicht so ganz, warum du dich freust, dass dein Dad nicht da ist und … naja, er hat mir von eurer Unterhaltung in Informatik erzählt. Er denkt, er hätte etwas Falsches gesagt, weil du einfach rausgegangen bist.”
    Ryan sah sie verwirrt an, dann schien es ihm zu dämmern. Als Leon zurückkam, lachte er. „Hör mal, vorhin in Informatik, da hast du nichts Falsches gesagt. Tut mir leid, wenn es so rübergekommen ist.”
    „Macht nichts. Ehrlich!”
    „Sieh mal, mein Vater betreibt am Rande der Stadt eine Viehfarm. Rinder, Schweine, Schafe … Er ist der Meinung, dass ich jede freie Minute, und er zählt meine Schulzeit dazu, auf der Weide zu sein habe. Ich kann froh sein, wenn ich mal wegkomme”, versuchte Ryan sein

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