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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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sie konnten, rafften sie ihre Klamotten zusammen, schnappten sich ein paar Decken und verzogen sich in die hinterste Ecke, versteckten sich hinter einigen aufgestapelten Heuballen. Gespannt beobachteten sie Jonathan, der die Leiter hinaufkam und einige Flaschen Bier aus einem Kasten zog.
    Plötzlich begann Leon zu zappeln und Ryan sah ihn fragend an.
    Leons Mund formten das Wort Spinne , worauf sich Ryan das Lachen verkneifen musste, aber an Leon hinunter sah und die Spinne am Bein packte. Ziemlich ungalant flog das Tier im hohen Bogen vom Heuboden.
    Dankbar gab Leon ihm einen Kuss.
    Als Jonathan die Leiter wieder hinunter kletterte, sah Ryan hinter dem Heuballen hervor. Er beugte sich über den Rand und beobachtete, wie sein Vater sich zu Steiger setzte.
    „Das war knapp!”, sagte er.
    „Wo hast du das Ding hingeworfen?”, fragte Leon mit panischer Stimme.
    Ryan drehte sich um und begann zu lachen.
    Leon schaute sich immer wieder angsterfüllt um und schüttelte sich unentwegt.
    „Sie hat gerade eine Gratisflugstunde bekommen. Ich hoffe, sie ist weich gelandet und hat sich kein Bein gebrochen!”, witzelte Ryan.
    „Hat dann ja immer noch sieben!”, gab Leon trocken zurück. „Sag mal, hängen wir jetzt hier fest, bis die beiden da verschwunden sind?”
    „Ja, leider. Wir könnten aber auch hier oben schlafen!”
    „Spinnst du? Ich will gar nicht wissen, was hier oben soherumkreucht. Das Viech eben war schon zu viel!”
    „Hast du echt Angst vor Spinnen?”, fragte Ryan amüsiert.
    „Nein, Angst nicht. Ich ekle mich nur. Die war riesig eben!”
    „Das war eine ganz kleine Spinne! Die großen sind in den Ställen!”
    „Gut zu wissen. Da geh ich nicht mehr rein!”
    Ryan lachte erneut. „Komm erstmal aus der Ecke raus.”
    Sie krabbelten zurück und begannen sich anzuziehen. Dann legten sie die Decken an den Rand, und Ryan holte zwei Flaschen Bier. Sie waren lauwarm, doch Leon meinte lapidar: “Egal! Hauptsache es knallt! Prost, mein Schatz!”
    Bier trinkend lagen sie auf dem Heuboden und schauten in die Sterne über ihnen. Stunde um Stunde verstrich, und die beiden Männer am Anbinder bewegten sich nicht vom Fleck. Die Jungs wurden immer müder, doch Leon weigerte sich vehement auf dem Heuboden zu schlafen. Er war durch nichts zu Überreden, so dass Ryan schließlich beschloss: „Okay, komm mit. Aber sei leise. Die haben jeder schon mindestens vier Flaschen Bier getrunken, also hoffe ich mal, die bemerken uns nicht.”
    Langsam und möglichst geräuschlos stiegen sie die Leiter hinunter, drückten sich an die Wand und spähten zum Anbinder.
    Mucksmäuschenstill schlichen sie über den stockdunklen Hof und kamen ungesehen bis zum Haus. In der Küche angekommen, stießen sie auf Eileen, die sich gerade einen Tee kochte und fürchterlich zusammenzuckte, als die beiden in der Tür erschienen. Mit einer Hand auf dem Herzen fragte sie, wo sie denn jetzt herkommen würden.
    Ryan lachte leise. „Vom Heuboden. Wir mussten warten, bis Dad und Steiger genug getrunken hatten, damit sie uns nicht mehr bemerken.”
    „Verstehe. Leon, du hast da …” Eileen streckte die Hand aus, doch Leon wich panisch zurück und strubbelte sich die Haare durch.
    „Was?”, rief er hektisch.
    „Heu, Schatz! Keine Tiere, nur Heu. Halt still!”, lachte Ryan. Er fischte Leon einige Halme aus dem Haar und warf sie in den Mülleimer.
    Dann verabschiedeten die Jungs sich von Eileen mit einem Kuss auf die Wange und stiegen völlig erledigt die Stufen in das obere Stockwerk hoch.
    Im Zimmer angekommen, zogen sie sich aus, und Leon ließ sich rücklings ins Bett fallen. „Gott, ich penn gleich im Stehen ein!”
    Ryan lachte leise. „Ich geh trotzdem noch duschen. Kommst du mit?”
    Leon, der die größte Mühe hatte, die Augen aufzuhalten, musterte ihn einen Moment und nickte dann. Und obwohl sie beide unendlich müde waren, konnten sie doch die Finger nicht voneinander lassen und standen heftig knutschend unter dem warmen Wasserstrahl. Jedoch dauerte es nicht all zu lange und sie waren zurück im Zimmer.
    „So, und nun will ich nur noch schlafen!”, sagte Leon und schlüpfte in ein paar Shorts von Ryan.
    „Lass mal, ich auch.” Ryan zog die Decke über ihre Körper, schlang seine Arme um Leon und gab ihm einen sanften Kuss in den Nacken. „Gute Nacht, Baby!”
    „Wünsch ich dir auch, Snoopy!”
    In der kommenden Woche überlegte Ryan ständig, wie er seinen Vater davon überzeugen konnte, ihn doch fahren zu lassen. Am

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