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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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nickte. „Ja, denke ich auch.”
    Je näher der Samstag kam, umso kribbeliger wurde er. Eigentlich konnte er sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal im Urlaub gewesen war. Noch ein Grund mehr, dass er am liebsten nur jubelnd durch die Gegend gerannt wäre. Um seinen Vater machte er einen großen Bogen, aus Angst, er könnte es sich anders überlegen. Am Freitagabend packte er seine Tasche. Obwohl von Packen kaum die Rede sein konnte. Er warf alles, was er für brauchbar hielt, in hohem Bogen hinein.
    „Oh Kind!”, rief Eileen, als sie ins Zimmer kam. „So packt man doch keine Tasche!”
    Ryan schaute auf die schwarze Reisetasche, die auf seinem Bett stand. „Warum? Ist doch alles drin!”
    „Fein, und du fängst dann an zu bügeln?”, lächelte sie.
    „Nein!”, platzte er heraus. „Das wäre ja wohl total uncool!”
    „Du kannst doch aber nicht solch zerknitterte Sachen anziehen. Lass mich mal ran!” Eileen begann, die Tasche wieder auszupacken, legte Hemden, Shirts und Hosen ordentlich zusammen und schaute sich um. „Ich hole noch Handtücher. Hast du deine Badehose eingepackt?”
    „Oh, stimmt. Die hätte ich fast vergessen!” Ryan holte sie aus seinem Schrank und legte sie übertrieben ordentlich zusammen, nur um seine Mutter zu necken, die mit drei Handtüchern ins Zimmer zurückkam.
    „Was ist mit Snoopy? Kommt der mit?” Sie hatte das Stofftier entdeckt, welches geradezu wartend auf dem Kopfkissen thronte.
    „Klar, der Kleine muss ja auch mal was von der Welt sehen!” Ryan nahm sein Buch vom Tisch, legte Leons Foto als Lesezeichen hinein und überlegte, während seine Mutter eine kleine Tasche mit Duschbad, Shampoo und Zahnputzzeug packte. Bevor sie den Reißverschluss zuziehen konnte, legte Ryan noch Deo und seinen Rasierapparat hinein. Buch, MP3-Player, Geldbörse und einige Schachteln Zigaretten warf er in seinen Rucksack und obendrauf setzte er Snoopy, dann war er fertig.
    „Bist du aufgeregt?”, fragte seine Mutter lächelnd.
    „Ja, schon. Es wird bestimmt toll. Vor allem, weil Leon und Michelle da sind. Das ist ziemlich aufregend, sie zehn Tage lang um mich zu haben. Mum, ich muss dir etwas zeigen!” Er öffnete eine Schublade seines Nachttisches und holte eine kleine Schachtel hervor. Er öffnete sie lächelnd und mit geröteten Wangen. Auf einem weißen Wattebausch lag eine silberne Kette, die gleiche, die er selbst um den Hals trug. „Ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er es endlich zugibt. Ich will es nicht als erster sagen. Wenn ich ihn damit verschrecke … du verstehst schon.”
    „Er wird es sagen. Ihr seid jetzt zehn Tage rund um die Uhr zusammen. Es gibt keine bessere Situation.”
    „Ja, das denke ich auch.” Ryan legte die Schachtel betont behutsam in seinen Rucksack.
    Am nächsten Morgen hätte das Wetter nicht besser sein können. Die Sonne lachte von einem strahlendblauen Himmel und trotzdem sorgte ein leichter Luftzug dafür, dass es nicht zu unerträglich heiß war. Leon sprang aus dem Bett, duschte und zog sich an. Er war so aufgedreht, dass er singend durchs Haus rannte.
    Seine Mutter beobachtete ihn lächelnd, und als er in der Küche erschien, wo sie das Geschirr vom Frühstück wegstellte, fragte sie ihn, wann er los müsse.
    „Michelle holt erst Ryan ab, dann kommen sie her. So gegen neun. Um halb zehn fahren wir von der Schule aus los. Lauren müssen wir da auch noch einsammeln.”
    Maggie nahm ihren Sohn kurz liebevoll in den Arm.
    „Leon, genieße die Zeit mit Ryan. Ich würde es begrüßen, wenn dieses ganze Hin und Her endlich ein Ende hätte. Du liebst ihn und das weißt du auch. Wenn ihr es euch endlich sagen würdet, könntet ihr das, was zwischen euch passiert, viel mehr genießen.”
    „Mum, warum muss man einem anderen Menschen sagen, dass man ihn liebt? Ryan weiß es. Reicht das nicht?” Leon quälte der Gedanke. Er würde es gern sagen, doch irgendwie wollten diese Worte einfach nicht über seine Lippen.
    Seine Mutter drückte ihn sanft auf einen der Küchenstühle und hockte sich vor ihn.
    „Sieh mal, Schatz, es sind nicht einfach nur drei Worte. Es ist ein Gefühl. Du fühlst es”, sagte sie und legte ihre Hand auf seine Brust, dort, wo sein Herz schneller schlug, wenn er an Ryan dachte. „Du wirst verstehen, was ich meine, wenn Ryan es dir das erste Mal gesagt hat.” Maggie lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange, als es vor dem Haus hupte.
    „Sie sind da!” Leon, der mehr als froh war, um eine

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