Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
Vom Netzwerk:
Kopf ein Stück nach hinten. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, und mit einem irren Kribbeln im Bauch blickten sie sich in die Augen.
    Ryan biss sich leicht auf die Unterlippe. „Dann mal zurück”, sagte er leise.
    Leon nickte langsam, unfähig den Blick abzuwenden, doch dann war es Ryan, der in eine andere Richtung schaute.
    Leon konnte es nicht vermeiden, dass er sich ein wenig an ihn lehnte und unweigerlich kam ihm der Gedanke, dass er nie etwas Schöneres gefühlt hatte, als sich in diese Arme zu kuscheln.
    Michelle verabschiedete sich nach dem Abendessen und Leon folgte Ryan in sein Zimmer.
    „Bleibst du heute hier?”, fragte Ryan und konnte nicht ganz verhindern, dass seine Stimme unsicherer klang als sonst.
    „Klar, wenn du ein Bett für mich hast. Ich habe sogar alles bei. Ich dachte mir schon, dass du mich fragst.”
    Überrascht drehte Ryan sich zu Leon um, der ihn frech angrinste.
    „Ähm ... gut. Gästebett hier oder Gästezimmer unten?”
    Leon hob die Augenbrauen. „Fragst du mich das wirklich?”
    „Nein, eigentlich nicht”, lachte Ryan. Er stand auf und holte das Gästebett. Er stellte es neben sein eigenes, dann setzten sie sich an Ryans Computer und begannen, im Internet Karten zu spielen. Immer wieder lachten sie auf, bis es an der Tür klopfte.
    „Komm rein, Mum!”
    Mrs. McCoy kam herein, lächelte die Jungs offen an und teilte mit, dass sie im Bad alles Nötige für Leon bereitgelegt hätte. Dann wünschte sie ihnen eine gute Nacht, verließ das Zimmer und schloss leise die Tür.
    „Ich denke, wir sollten uns schon mal bettfertig machen. Ich muss aufs Klo. Bin gleich zurück.” Ryan stand auf, griff sich ein paar Klamotten und verließ das Zimmer. Leon spielte derweil das Spiel zu Ende und schaltete den PC aus. Als sich die Tür öffnete, musste er sich ein Lachen ernsthaft verkneifen.
    „Na, wie findest du das?”, fragte Ryan, und breitete die Arme aus, um seinen Snoopy-Pyjama zu präsentieren.
    „Du siehst klasse aus, Snoopy”, lachte Leon, worauf Ryan doch tatsächlich wieder rot wurde.
    „Meine Mum hat mir übrigens einen Schlafanzug gekauft. Ich denke, ich werde ihn hier lassen”, erklärte Leon.
    „Und wer ist drauf? Bugs Bunny?”, fragte Ryan frech.
    „Warte es ab”, grinste Leon und nahm seinen Rucksack mit ins Bad. Als er zurückkam, lachte Ryan nicht. Stattdessen pfiff er und biss sich dann auf die Unterlippe. „Wow!”, sagte er leise.
    Leon trug einen schwarzen Satinpyjama. Der Kontrast zu seinem dunkelblonden Haar war perfekt.
    „Danke.” Zufrieden lächelte Leon und setzte sich im Schneidersitz auf das Gästebett, als er plötzlich erneut leise lachte. Er hatte Snoopy auf Ryans Kissen entdeckt.
    „Du nimmst ihn wirklich mit ins Bett?” Er konnte es nicht glauben, musste sich jedoch eingestehen, dass es ihn unwahrscheinlich freute.
    „Klar, hab ich doch gesagt!”
    Sie legten sich auf ihre Kissen und zogen die Bettdecken hoch.
    „Du hast es gut gemacht heute. Ein echtes Naturtalent, würde ich sagen”, sagte Ryan leise.
    „Danke. Bei einem so tollen Lehrer ist es nicht schwer.”
    Sie sahen sich einen Moment an, dann drehte sich Leon auf den Rücken. Ryans Anblick verwirrte ihn zu sehr. Dieser Moment am Bach, als sie sich so nahe waren … Leon war sicher, dass er Ryan geküsst hätte, wenn sie sich nur einige Sekunden länger in die Augen geschaut hätten. Dieser Gedanke erschreckte ihn. Schließlich war Ryan ein Kerl und solche Gedanken hegte man bestenfalls über Mädchen, doch nicht über Jungs und schon gar nicht über den besten Freund. Warum fesselte der ihn so sehr? Leon warf einen Blick zu Ryan, der seinen Snoopy auf dem Bauch sitzen hatte und diesen anstarrte. Sie hingen noch wenige Minuten ihren Gedanken nach.
    „Schlaf gut, Leon!”
    „Du auch, Snoopy!”
    „Das gefällt dir, was?”, grinste Ryan, als er die Hand ausstreckte und die Nachttischlampe ausknipste.
    „Ja, ein wenig. Gute Nacht, Ryan!”, sagte Leon leise und war sich seines verführerischen Untertons durchaus bewusst.

D er wilde Herbst
    Der Herbst brach mit aller Gewalt über die kleine Stadt herein. Die ersten Stürme folgten und es regnete oft in Strömen. Es wurde einfach richtig ungemütlich. Die Pausen verbrachten die Schüler in den Klassenräumen, der Cafeteria oder auf den Fluren.
    Leon hatte beschlossen, dass Reiten doch richtig Spaß machte und so saß er immer dann auf dem Pferd, wenn Ryans Vater nicht zu Hause war. Scheinbar war

Weitere Kostenlose Bücher