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Gegensätze ziehen sich aus

Titel: Gegensätze ziehen sich aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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sein Bobby-Car mit hineindarf. Ja, warum denn auch nicht? Wo steht denn geschrieben, dass ein Bobby Car nicht in die Badewanne darf? Leider ecke ich mit meinen unkonventionellen Methoden mehr und mehr an. So wird zum Beispiel die Tatsache, dass Dennis in Konfliktsituationen seinem Instinkt folgt und lieber beißt, als sich auf Diskussionen einzulassen, von den Müttern der gebissenen Kinder und zunehmend auch von den Erzleherinnen als Verhaltensstörung verkannt. (Ich möchte noch erläuternd hinzusetzen, dass die Wunden harmlos sind, schnell verhellen und fast nie bluten.) Was kann Ich gegen diese Diskriminierung unternehmen? Ihre Carola Heldkamp.
     
    Liebe Frau Heidkamp!
    Vorneweg: Ich finde es wunderbar, dass Sie sich über Konventionen hinwegsetzen und den Kindern eine kreative Gestaltung des Alltags ermöglichen. Vielleicht wären Sie ja bereit, für unser geplantes Erziehungs-Ratgeberbuch das Kapitel »Baden mit Bobby-Car« zu übernehmen?
    Zum Thema Konfliktbewältigung durch Beißen: Auch wenn es mir fernläge, Ihren Dennis wegen seines instinkthaften Verhaltens in Konfliktsituationen zu diskriminieren, so glaube ich doch, dass diese Handlungsweise mitzunehmender Bestückung des Milchgebisses abnehmen und Alternativen welchen sollte. Ein Ja zum Beißen würde konsequenterweise auch ein Ja zu Hauen, Boxen, Schubsen, Kratzen und an den Haaren ziehen bedeuten, und die Kinder könnten nur noch mit einer Eishockey-Torwart-Ausrüstung miteinander spielen. Wo will man hier die Grenzen ziehen? Was ist mit Kindern, die eine Konfliktsituation instinktiv mit der Kettensäge ihres Vaters austragen wollen?
    Nein, um Alternativen kommen wir hier nicht herum.
    Nehmen wir dafür ein Beispiel aus Dennis' Kindergartenalltag: Ein Kind spielt mit einem Spielzeug, das Dennis gerne haben würde. Altes Verhaltensmuster: Dennis beißt das Kind so lange und so fest, bis das Kind das Spielzeug loslässt und medizinischer Versorgung bedarf. Ergebnis: Dennis hat zwar sein Ziel erreicht, sein Verhalten provoziert aber negative Aufmerksamkeit der Erzieherinnen.
    Bieten Sie Ihrem Kind deshalb ganz zwanglos neue Verhaltensmuster an: Dennis bittet das Kind, das Spielzeug mit ihm zu teilen, Dennis sucht sich ein anderes Spielzeug, Dennis fragt, ob er das Spielzeug haben kann, wenn das Kind damit fertig ist.
    Aber ich sehe Sie schon den Kopf schütteln, und Sie haben recht: Das sind wohl eher konventionelle Vorschläge, die man in Büchern findet, die auch dem Baden mit Bobby Cars wenig aufgeschlossen gegenüberstehen.
    Raffiniertere Methoden der Konfliktbewältigung wären daher: Dennis bittet das Kind, ihm das Spielzeug zu geben. Er kann dieser Bitte mit Sätzen wie »Sonst beiße Ich dir die Nase ab« zusätzlich Gewicht verleihen, sollte sich dabei aber außerhalb der Hörweite der Erzieherinnen befinden. Oder; Er bittet die Erzieherin um das Spielzeug mit dem Hinwels, das andere Kind habe es ihm weggenommen. Oder: Er ergattert das begehrte Spielzeug durch Bestechung. Hier bietet es sich an, dem Kind jeden Morgen die Hosentaschen mit Gummibärchen zu befüllen.
    In Dennis' Alter greift das Prinzip »Lernen durch Imitation«, also seien Sie dem Kind einfach ein leuchtendes Vorbild, hinterhältig, raffiniert und manipulatlv, dann wird er das Beißen nicht mehr nötig haben.
    Vielleicht findet Dennis ja auch Gefallen an einem unserer Selbstverteidigungskurse für schüchterne Kinder: Für »Wir basteln einen Molotowcocktail für den Kindergarten« und » Würgen, richtig gemacht« sind noch Plätze frei.
    Ich hoffe, Ihnen ein wenig weitergeholfen zu haben und grüße aus dem Untergrund
    Ihre Constanze Ba - äh
    Die Patin
     
    *** THE SECRET OF KINDERERZIEHUNG - endlich entschlüsselt:
    Man kann Kinder überhaupt nicht erziehen,
    sie machen einem sowieso alles nach.

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    28. September
    In meiner Aufgabe als neue Obermami der Mütter-Society möchte ich euch heute mitteilen, dass wir in dieser Woche drei Neubewerbungen vorliegen haben. Eine davon haben Frauke und ich sofort abgelehnt. Es handelt sich um Elke Lehmann, und ich denke, wir haben da in eurem Sinne gehandelt, denn niemand hier will wohl Mitglieder, die a) ihrer Tochter

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