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Gegenschatz

Gegenschatz

Titel: Gegenschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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fremden Sachen rumgeschnüffelt!», schnauze ich sie an.
    «Willst du mich nicht wenigstens mal in hereinbitten, damit wir uns nicht gerade im Hausflur unterhalten müssen?»
    Ich brumme missmutig und schließe meine Wohnungstür auf. Wie es aussieht, würde ich sie sowieso nicht loswerden, da kann ich sie genauso gut auch in die Wohnung lassen.
    «Bemüh dich nur nicht, ich hole mir schon mal das passende Getränk!», sagt Tamara und verschwindet in meiner Küche, kaum dass wir drinnen stehen.
    Ich seufze. Das ist mal wieder typisch! Am besten, ich ignoriere sie einfach! Ich gehe ins Bad und ziehe mir die Kleider vom Leib. Bevor ich mich wieder mit meiner verzogenen Schwester rumärgere, benötige ich erst einmal eine heiße Dusche. Als das Wasser über meinen Körper rinnt, denke ich an den Sex mit Simon. Ich war erregt gewesen, bin aber nicht gekommen. Gut, auch bei Nick kam ich nicht jedes mal. Genau genommen, war ein Orgasmus bei mir eher die Ausnahme. Ob das an mir liegt? Ich rubbele meinen Körper trocken und schlüpfe in ein bequemes Strandshirt. Bei der Hitze, die sich in meiner Wohnung angestaut hat, brauche ich leichte Kleidung. Ich treffe Tamara mit einem Glas Wein auf meiner Couch im Wohnzimmer. Statt mich dazu zu setzten, bleibe ich einfach im Türrahmen stehen.
    «Du, dein Nachbar ist ja echt heiß! Er hat uns übrigens zu sich eingeladen!»
    «Na, das sieht dir ähnlich! Dir würde es natürlich nicht das geringste ausmachen, Nummer zweitausend-und-zehn zu sein, die mit ihm in die Kiste springt, stimmt’s?»
    «So begehrt ist er also?»
    «Du kommst vom Thema ab! Ich weiß noch immer nicht, was du hier willst!»
    «Die Sache mit Nick …»
    «Ich kann’s echt nicht mehr hören! Nein, ich verzeihe dir nicht! Niemals!»
    «OK, hab ich verstanden! Trotzdem gibt es etwas, das du wissen solltest. Nick ist nicht der treue Traummann, für den du ihn immer gehalten hast.»
    «Ach nein? Ist mir gar nicht aufgefallen!», zische ich sarkastisch.
    «Ich meine damit nicht nur mich! Ich habe Nick auch schon mit anderen Frauen herumknutschen sehen, bevor er mich angebaggert hat.»
    Ich mustere sie mit zusammengekniffenen Augen.
    «Das sagst du doch nur so, um dich reinzuwaschen!»
    «Nein! Was ich getan habe, war trotzdem unverzeihlich. Nick wusste ganz genau, wie er mich rumkriegen würde und er schmeckt, wie soll ich sagen, animalisch gut.»
    Ich schließe schwer atmend die Augen, als wieder der Film in meinem Inneren abläuft, wie Nick seinen Penis in meine Schwester hinein stößt.
    «Schluss jetzt! Das will ich absolut nicht hören!»
    «Ich weiß! Tut mir leid! Aber ich schwöre dir, Nick ist kein Unschuldslamm und du kannst nur froh sein, dass du ihn los bist!»
    «Ach, jetzt willst du mir wohl als nächstes erklären, dass ich dir noch dankbar sein soll, was?», antworte ich bitter.
    «Nein, wie gesagt, was ich getan habe war unverzeihlich. Ich hätte ihn zurückweisen und dir stattdessen erzählen müssen, was er so treibt und wie er mich angebaggert hat.»
    «Da hast du ausnahmsweise einmal Recht!», antworte ich und atme tief durch. Wenn es wirklich stimmt, dass Nick nicht der war, für den ich ihn hielt, relativiert sich die ganze Sache etwas. Aber so einfach verzeihen kann ich Tamara auf keinen Fall. Ich gehe zum Fenster, um endlich etwas von der kühlen Abendluft hereinzulassen. Die stickige Wärme im Raum nimmt mir die Luft zum Atmen. Als ich es öffne, sehe ich, wie Marc Rossmann noch immer an seinem Auto herum schraubt. Sein durchtrainierter männlicher Körper hält meine ganze Aufmerksamkeit gefangen. Gegen meinen Willen baut meine Fantasie ein Bild, wie ich auf der Motorhaube seines Wagens liege und sein nach Schweiß und Motoröl riechender Körper von mir Besitz ergreift, mich seine geballte Männlichkeit spüren lässt. Meine inneren Muskeln ziehen sich fast schmerzhaft zusammen und mir entweicht unwillkürlich ein leises Stöhnen. Da fängt plötzlich meine Nase zu kribbeln an und ich Niese herzhaft. Dieser Heuschnupfen treibt mich noch in den Wahnsinn! Marc scheint mich gehört zu haben und richtet den Blick zu meinem Fenster. Ich weiche unwillkürlich zurück und fühle mich ertappt. Hinter mir taucht Tamara auf. Sie schaut aus dem Fenster und stößt ein lautes «Wow!» aus.
    «Ist er nicht ein Prachtexemplar von einem Mann?»
    Ihr Kommentar versetzt mir sofort einen Stich und gleich darauf bin ich unsagbar wütend auf mich selbst, dass ich so empfinde. Dieser schwanzgesteuerte Vollidiot

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