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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ent­stand der Ein­druck, als hät­ten es mei­ne Leib­wäch­ter für rat­sam ge­hal­ten, ih­re In­di­vi­du­al-Schutz­schir­me auf­zu­bau­en.
    Bo­ris fiel auf die Knie nie­der, kroch auf mich zu und mel­de­te die un­ter­tä­ni­ge Be­reit­schaft der Gar­de.
    Fünf Mann sei­ner Trup­pe stell­ten sich mit schuß­be­rei­ten Waf­fen vor dem Moo­lo auf, der die Zy­klo­pen an­brüll­te und mit ei­ner Tat­ze nach ih­nen schlug.
    Das war das Zei­chen für mei­nen Auf­tritt. Ich er­hob mich, ging um den Ar­beit­s­tisch her­um und setz­te dem Un­ge­heu­er den Fuß in den Nacken. Win­selnd streck­te sich die »Bes­tie« aus und be­leck te mei­nen an­de­ren Stie­fel.
    Rechts und links hin­ter mir stan­den die höchs­ten Ver­tre­ter der Völ­ker, die ich an­geb­lich un­ter­jocht hat­te. Han­ni­bal, der »Tran­tor of Tala­gan«, trug ein präch­ti­ges Ko­stüm.
    Die Hyp­nos wa­ren et­wa drei­ßig Me­ter ent­fernt ste­hen­ge­blie­ben. Wir wuß­ten, daß der Ex­pe­di­ti­ons­chef, die Kom­man­dan­ten der bei­den Kreu­zer, der Ideo­lo­gie-Of­fi­zier und fünf Wis­sen­schaft­ler ge­kom­men wa­ren.
    Ad­mi­ral Pro­lof, ali­as Roy Ta­lun, hat­te sei­ne Sa­che her­vor­ra­gend ge­macht. Oh­ne mit der Wim­per zu zu­cken, hat­te er den Wut­aus­bruch des Moo­lo über sich er­ge­hen las­sen. Sein Be­gleit­kom­man­do be­stand aus zehn mar­sia­ni­schen Kampfro­bo­tern und zehn ein­fach uni­for­mier­ten Sol­da­ten der Flot­te. Auch Pro­lof hat­te dar­auf ver­zich­tet, ei­ne Prun­k­uni­form an­zu­le­gen.
    Die Hyp­nos be­ka­men al­les ge­bo­ten, was sie se­hen soll­ten. Ich war zu­sätz­lich von der Vor­aus­set­zung aus­ge­gan­gen, daß mich der Chef der Ex­pe­di­ti­on be­reits in der schmuck­lo­sen Ein­satz­mon­tur er­blickt hat­te, als ich mich mit ihm erst­ma­lig in Ver­bin­dung ge­setzt hat­te.
    Er wuß­te al­so, daß die Uni­form, die ich jetzt trug, nur ei­ne Ei­gen­heit von mir war.
    Ich ging zu mei­nem Platz zu­rück, nach­dem ich vor­her den um­her­tol­len­den Ku­gel­köp­fen noch ei­ni­ge Lecker­bis­sen zu­ge­wor­fen hat­te. Sie strit­ten und schlu­gen sich dar­um. Ich sah er­hei­tert zu.
    Die ver­spiel­te Sze­ne­rie wech­sel­te schlag­ar­tig, als die bei­den Ver­tre­ter der von mir be­herrsch­ten Was­ser­stoff-Me­than-Am­mo­ni­ak-Wel­ten an­ge­mel­det wur­den.
    Die Sei­ten­tü­ren glit­ten auf. Zwei un­för­mi­ge Be­häl­ter­kon­struk­tio­nen, die auf fla­chen Ener­gie­platt­for­men auf­ge­stellt wa­ren, schweb­ten durch die Öff­nun­gen. Die Luft­kis­senglei­ter nä­her­ten sich mit re­la­tiv ho­her Fahrt, schleu­der­ten ei­ni­ge schrei­en­de Ku­gel­köp­fe zur Sei­te und wur­den dicht vor mir an­ge­hal­ten.
    Das Jau­len der Tur­bi­nen ver­stumm­te. Die Schwe­be­platt­for­men senk­ten sich. Hin­ter den durch­sich­ti­gen Wan­dun­gen der Hoch­druck­be­häl­ter wa­ren zwei mons­trö­se Ge­stal­ten er­kenn­bar. Sie wa­ren ab­so­lut nicht­hu­ma­no­id.
    Die Über­tra­gungs­an­la­ge sprach an. Spi­ra­li­ge Ge­rä­te täusch­ten Si­mul­tan-Trans­la­to­ren vor. Die bei­den Was­ser­stoff-Me­than-Am­mo­ni­ak-At­mer be­grüß­ten mich. Die in den Kunst­stoff­glo­cken wal­len­den Gift­ga­se hiel­ten je­der Fer­n­ana­ly­se stand; nur be­merk­te nie­mand, daß un­se­re Dar­stel­ler un­ter den Mas­ken Atem­ge­rä­te tru­gen. Wir hat­ten auf je­de Klei­nig­keit ge­ach­tet.
    »Sind das die Frem­den, Eu­er Ver­klärt­heit?« er­kun­dig­te sich ein vier­ar­mi­ges Un­ge­heu­er. Sei­ne fern­ge­lenk­ten sie­ben Stielau­gen rich­te­ten sich auf die Hyp­nos, die im­mer noch als stum­me Be­ob­ach­ter im Hin­ter­grund des Saa­l­es stan­den.
    »Sie sind es. Wie fühlst du dich, Or­gzk?«
    »Ich wer­de froh sein, wenn ich mich wie­der in mei­nem Flagg­schiff be­fin­de. Fan­gen wir an? Die Frem­den sind Sau­er­stof­fat­mer?«
    »Es scheint so«, ant­wor­te­te ich spöt­tisch.
    Das nicht­mensch­li­che Le­be­we­sen stieß ein un­de­fi­nier­ba­res Ge­räusch aus. Man konn­te es für ein Auf­la­chen hal­ten.
    Ich wink­te dem zwei­ten W.M.A.-Mon­s­trum zu, das im Ge­gen­satz zu dem Stielau­gen-We­sen an­nä­hernd

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