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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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sich die Lage entspannt. Die Jäger haben abgedreht. Sie kehren gerade zu den Kreuzern zurück. Vielleicht habe ich ihnen ja Angst eingejagt.«
    Zwischen den Worten hörte Relin das Lächeln seines Padawans heraus. Aber er erkannte auch die Gefahr, die sich in diesen Worten verbarg.
    »Du musst das System sofort verlassen. Jetzt, wo sie freie Schussbahn haben, könnten die Kreuzer das Feuer auf dich eröffnen.«
    »Sie bereiten sich doch selbst gerade auf einen Sprung in den Hyperraum vor, Meister. Jetzt noch auf mich zu schießen, wäre viel zu riskant.«
    »Mag sein. Verlasse trotzdem das System!«
    »Wer soll Euch dann wieder einsammeln, nachdem Ihr die Herold verlassen habt?«
    »Spring sofort in den Hyperraum – das ist ein Befehl!«
    »Nein!«
    Irritiert blieb Relin stehen. »Nein?«, wiederholte er.
    »Ich bleibe, wo ich bin, Meister. Beide Schiffe sind vollauf mit den Vorbereitungen für den Hyperraumsprung beschäftigt. Sie werden nicht feuern.«
    Relin schüttelte den Kopf. Wie konnte Drev nur so leichtsinnig sein – und so stur? »Tu, was ich dir sage! Die Herold wird das System nicht mehr verlassen. Die Omen hingegen schon, und daran können wir nun nichts mehr ändern. Aber wir können Odan-Urr und Memit Nadill warnen. Sie müssen von diesem Erz und seinen Eigenschaften erfahren, ansonsten ist Kirrek verloren. Du musst dich um diese Aufgabe kümmern.«
    »Ich verlasse das System nicht ohne Euch, Meister.«
    Zum ersten Mal, seit er Saes’ Schlachtschiff betreten hatte, geriet Relins innere Ruhe ins Wanken. »Du bist mein Schüler. Du wirst tun, was ich dir auftrage.«
    »Die Verbindung wird schlechter, Meister. Ich kann Euch kaum noch verstehen.«
    »Verdammt, Drev! Du hast sehr wohl verstanden …«
    »Ich kann Euch nicht mehr hören, Meister. Falls Ihr mich noch empfangt, begebt Euch zu einer Rettungskapsel. Ich werde derweil so nahe wie möglich an die Herold heranfliegen. Die Kreuzer werden nicht feuern. Sie wissen, dass ein einzelner Jäger keine Bedrohung darstellt. Ihre Geschütze gegen mich einzusetzen wäre eine gewaltige Verschwendung von Energie, die sie für den Hyperraumsprung benötigen. Niemand benutzt eine Keule, um eine Fliege zu töten. Sobald Ihr das Schiff mit der Kapsel verlassen habt, nehme ich Euch in Schlepp, und wir verschwinden von hier. Ende.«
    »Drev …«
    Ein Klicken unterbrach die Verbindung.
    »Verdammt!«
    »Ihr habt einfach kein Glück bei der Wahl Eurer Padawane«, sagte eine leise, raue Stimme hinter ihm. Eine Stimme, die Relin sonst nur noch in stillen, einsamen Momenten hörte, wenn nur die Erinnerung an sein Versagen ihm Gesellschaft leistete.
    »Saes.« Er spuckte das Wort beinahe aus. Dann drehte er sich langsam um und aktivierte sein Lichtschwert. Der Sith war lautlos aus einem Seitengang getreten, und nun stand er da, gewandet in das Braun und Schwarz der Sith, und getaucht in den Schein der Klinge, die er auf Relins Brust gerichtet hatte. In ihrem Licht sah seine rotbraune, schuppige Haut aus, als wäre sie mit Blut übergossen. Seine Augen zogen sich zusammen, und die kleinen Hörner, die ihm seitlich aus dem Kiefer ragten, zuckten.
    »Ich hätte wissen müssen, dass Ihr es seid. Wer außer Relin Druur würde es wagen, alleine ein ganzes Schiff entern zu wollen?« Er schüttelte den Kopf, und der lange Zopf, zu dem er sein Haar gebunden hatte, schwang hin und her. Die Ringe aus Knochen, mit denen die Mähne zusammengehalten wurde, schabten leise über den Stoff seiner Robe. »Viel Zeit ist seit unserer letzten Begegnung vergangen. Aber ich habe nicht vergessen, was ich von Euch gelernt habe.«
    »Du hast rein gar nichts von mir gelernt. Andernfalls hättest du nicht kaltblütig jede Lebensform auf diesem Mond ausgelöscht.«
    Saes lachte, laut und verächtlich. »Oh, doch! Ich habe von Euch gelernt, nur eben nicht das, was Ihr mir beibringen wolltet. Relin, Ihr hättet nicht herkommen sollen. Das war töricht.« Er neigte den Kopf. »Aber Ihr wart ja schon immer ein Narr.«
    »Ja, es gibt viele Dinge, die ich nicht hätte tun sollen.«
    Bei diesen Worten wurden die Augen des Kaleesh zu Schlitzen.
    Rufe und polternde Schritte aus drei der Korridore hinter ihnen wurden immer lauter.
    »Deine Diener sind gleich hier.«
    »Keine Sorge«, zischte Saes. Er hob die Hand, und die Panzertüren schlossen sich. »Sie werden uns nicht stören.« Sein Lichtschwert zischte, als er in Kampfstellung ging. »Das geht nur uns beide etwas an. Schon viel zu lange wurde dieser

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