Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
durch die Luft, aber nicht durch Relins Fleisch, denn der Jedi hechtete nach vorne, unter den tödlichen Geschossen hinweg. Während sie sich in die Wand des Korridors bohrten, rollte er sich ab und stieß sein Lichtschwert nach oben. Das Summen der Waffe wurde kurz lauter, dann klaffte der Körper des Massassi der Länge nach auseinander. Eine Hälfte fiel nach rechts, die andere nach links. Relin stapfte zwischen ihnen hindurch, dann beschleunigte er seine Schritte wieder.
    Sirenen plärrten. Warnlichter blitzten. Die Rufe hinter ihm wurden immer lauter. Eine große Anzahl von Sicherheitskräften war ihm mittlerweile dicht auf den Fersen. Er musste sich ein wenig Zeit verschaffen, und als er unter einer Panzertür hindurchhastete, wusste er auch wie.
    Kurzentschlossen blieb er stehen und rammte sein Lichtschwert in die Kontrolltafel. Funken sprühten, dann glitt die dicke Metallplatte von der Decke herab und knallte mit einem endgültigen Donnern auf den Boden. Natürlich würde das seine Verfolger nicht lange aufhalten, aber die Minuten, die es sie kosten würde, umzukehren und einen anderen Weg zu finden, mochten über Sieg und Niederlage entscheiden.
    Relin rannte weiter der Hyperantriebskammer entgegen.
    Der junge Steuermann blickte von seinem Monitor auf und erklärte: »Wir haben das Gravitationsfeld verlassen, Colonel. Die Sensoren konnten keine weiteren Schiffe in diesem Sektor entdecken.«
    Dor fuhr mit den Fingern über seine Tentakel. »Sprungsequenz einleiten!«
    Der Steuermann nickte und beugte sich wieder über seine Kontrollen. Neben ihm hob der Waffenoffizier den Kopf. »Alle Jäger sind in die Hangars zurückgekehrt, Sir.«
    Dor hatte ein äußerst feines Gehör. Es nahm selbst die Frage hinter dieser Aussage wahr. »Ist das Jedi-Schiff noch in Reichweite?«
    »Ja, Colonel, es hat den Asteroidengürtel noch nicht erreicht.«
    »Gut. Ich möchte, dass dieser Jäger zerstört ist, wenn wir in den Hyperraum springen.« Um die Drohung hinter diesen Worten zu erkennen, brauchte man keine guten Ohren. Der Waffenoffizier tippte hastig an sein Komlink und gab den Kanonieren den Befehl, die Geschütze auszurichten.
    Fast gleichzeitig begann der Steuermann mit dem Countdown für den Hyperraumsprung.
    Relin schlitterte um eine Ecke. Er konnte den Eingang zur Antriebskammer nun am Ende des Ganges sehen, allerdings hatte eine Gruppe von acht Massassi mit Blastergewehren und Lanvaroks vor der gewaltigen Doppeltür Aufstellung bezogen. Mit all den Geschwülsten und Dornen unter ihrer roten Haut und den Narben darauf wirkten sie geradezu deformiert.
    Der Jedi verlangsamte nicht einmal seine Schritte, als er die Krieger sah. Sich jetzt noch vor ihnen und ihren scharfen Sinnen verstecken zu wollen, war sinnlos. Sie erblickten ihn, entblößten ihre gezackten Zähne und stießen einen wilden Kriegsschrei aus. Einer von ihnen hob sein Komlink an die Lippen, ein anderer drehte sich um und rannte auf den Alarmknopf an der Wand zu, die übrigen sechs rissen ihre Blastergewehre in die Höhe.
    Im Rennen hob Relin den Arm. Er streckte die Macht nach den Waffen aus, riss sie den Massassi aus den Händen. Die Gewehre wirbelten in hohem Bogen durch die Luft und landeten mit lautem Klappern auf dem Boden. Eines von ihnen ging dabei los, und der Energiestrahl zerfetzte einer der Wachen den Fuß. Sie stürzte zu Boden, stieß einen wilden Fluch in ihrer Muttersprache aus und presste sich die Hände auf den rauchenden Beinstumpf, aus dem schwarze Flüssigkeit sprudelte.
    Einen Augenblick später schnitt ein zweiter Laserblitz durch den Korridor, als Relin seinen Blaster abfeuerte. Die brodelnde Energielanze sprengte ein faustgroßes Loch in den Schädel der Wache, die den Alarm auslösen wollte. Schwarzes Blut und Gehirnmasse spritzten gegen den großen, roten Knopf, während der Massassi nur wenige Zentimeter davon entfernt auf dem Boden zusammenbrach.
    »Flieht!«, forderte der Jedi die verbliebenen Krieger auf.
    Die sechs Massassi blickten einander an, dann zogen sie ihre Lanvaroks hinter dem Rücken hervor. Scharfe, gezackte Zähne – die Zähne von Raubtieren – blitzten, als sie die Waffen umherschwangen, und ein bedrohliches Summen erfüllte die Luft. Relin wusste, was nun kommen würde. Er musste aufpassen und durfte nicht riskieren, dass sein Raumanzug beschädigt wurde.
    Gleichzeitig stießen die Massassi ihre Lanvaroks nach vorne, und ein Dutzend Metallscheiben – jede davon nur ein paar Zentimeter im Durchmesser und

Weitere Kostenlose Bücher