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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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von ihr ab und zur Tür, aber nur, um nach ein paar Schritten zurückzugehen und sie noch einmal zu küssen. Als er sich das zweite Mal umdrehte, blieb er an der Tür stehen und sah zu ihr zurück. Sie lächelte und weinte zur gleichen Zeit. Er ging einen Schritt auf sie zu, aber sie schüttelte den Kopf. Einen Augenblick lang sah er auf ihre Tasche, und sie verstand und nickte. Sie gingen für immer fort. Sie nickte ihm zu, als er aus der Tür ging, aber ihr lächelndes und weinendes Gesicht verfolgte ihn auf dem ganzen Weg zur Universität.
    Als er dahinfuhr, staunte er, wie sehr es schon aufgeklart hatte. Er hatte mit dem Gipfelpunkt der Windstille recht gehabt, und der größte Teil ihrer Kraft war verbraucht. Er nahm den hinteren Weg, acht Meilen lang, und fuhr dann auf der vierspurigen Straße, die neben dem Drahtzaun verlief, der die Grenze zum ,Vierten Militär-Distrikts-Rehabilitationstruppen-Gelände und Munitionslager’ bildete. Die Kommandantur war erst kürzlich mit Sandsäcken neu befestigt worden, und der Zaun war an der Stelle, wo in der letzten Woche ein Auto hineingefahren war, repariert worden. Er sah, daß an dem der Straße zugewandten Tor zusätzliche Wachen standen. Außerdem stellte er fest, daß in dem Stacheldraht auf dem Zaun keine Lücke war.
    Das Vorhandensein von Wachen an einer Stelle, an der es nie welche gegeben hatte, so lange er die Straße benutzte, war bedrohlich. Etwas weiter verlief die Straße in einer Linkskurve, die der nördlichen Grenze des Geländes folgte. Es schien dort eine außerordentliche Zahl von Hubschraubern zu geben, die in das Gelände hinein- und aus dem Gelände herausflogen. Außerdem bemerkte er eine Anzahl von großen Möbeltransportlastern, die die scharlachrote Farbe der Rehabilitationstruppe trugen. Schließlich schien es auf einem Gelände hinter den Bäumen eine Menge Bewegung zu geben.
    Er konnte sehen, wie die Laster auf die Straße zu fuhren, die bei einem Tor ungefähr eine halbe Meile von seinem Standpunkt entfernt an einem Tor endete. Er trat auf das Gaspedal, um das Tor vor der Kolonne zu erreichen, sah aber dann, daß er sich getäuscht hatte; sie fuhren weiter auf der Hauptstraße in dem Gelände, statt in die Straße einzubiegen, auf der er fuhr.
    Wenn er auf der gleichen Straße hätte fahren können, hätte er an der Kreuzung nach rechts abbiegen können und wäre dann bei dem Reservoir in der Nähe des östlichen Eingangs zur Universität herausgekommen. Damit hätte er ungefähr fünf Minuten gespart, aber die Laster würden auf der äußeren Straße etwa zehn Minuten länger als er brauchen, wenn sie das gleiche Ziel erreichen wollten. Es war aber mehr als wahrscheinlich, daß sie bei dem Reservoir links abbiegen und in Richtung Parkway fahren würden.
    Er war noch zehn Minuten vom Parkplatz hinter dem Theatergebäude und dem Vorlesungsgebäude entfernt, wo sich alle fünf Gruppen seiner Kurse für das große Treffen versammelten. Wäre es irgendein anderer Wochentag gewesen, hätte er sie nicht alle am gleichen Tag treffen können, aber ihre Stundenpläne waren so eingerichtet, daß jeder Kurs eine Sitzung mit fünfzehn Studenten und eine zweistündige Sitzung in dem großen Vorlesungsraum hatte, an der zweihundert Studenten teilnahmen.
    Dort konnte er sie alle auf einmal warnen und dann weggehen. Wenn sie erst einmal alle versammelt waren, würde er dazu nicht mehr als eine Viertelstunde benötigen. Sie konnten dann den Parkplatz leicht erreichen, wenn sie rannten, und er selbst konnte durch die Bäume in Richtung auf das Reservoir entkommen, falls die Aufseher ihm den Zugang zu seinem Auto abschneiden wollten, weil sie ihn über das Fernsehnetz gehört hatten.
    Ganz sicher würden sie versuchen, ihn festzuhalten, bis sie die Genehmigung zu einer Anklage bekommen hatten. Die Studenten würden leicht wegkommen, und wenn sie genug Leute warnen konnten, dann mußte die Säuberung früher als geplant begonnen werden, und eine große Anzahl würde ihnen durch die Lappen gehen. Im schlimmsten Fall würden sie nicht freiwillig gehen, was dann anderen die Flucht ermöglichte. Einige von ihnen würden sich bewaffnen können, und dann mochte sich die Rehabilitationstruppe die Sache mit der Säuberung vielleicht noch einmal überlegen. Es war schon lange her, seit die Rehabilitationstruppe schwere Verluste hatte hinnehmen müssen. Vielleicht würden sie die Säuberung auf unbestimmte Zeit verschieben –, obwohl er dies bezweifelte.
    Als er in

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